Ach ja ... Mein "Ich" will so sehr Liebe und sieht doch immer nur sich, also "Immer Ich" ...
Tja ... für den heutigen Tag passt bei mir einfach nur ein "Herbstgedicht": "Herbstelegie eines Tattergreises" ...
Lassen wir das Programm des Tages einfach ablaufen. Demzufolge folgte nach diesen Gedichten des Tages eine weitere SF-Fortsetzung (Da wird sowieso nur eine Beziehung vorgestellt):
Slov ant Gali: Stochern im Nebel (32)
... Für die Zarge war ich deshalb die
erträumte Ausnahme, jemand, der im Unterricht eine eigene Meinung
vertrat und auch nicht umschwenkte, wenn sie oder die anderen eine
andere hatten. Die meisten Schüler hatten sich längst angepasst.
Sonja Zarge arbeitete gern mit
vernetzten Computersystemen, bei denen jeder Schüler an seinem Platz
mitarbeiten konnte und sie sich heimlich bei einzelnen einklinkte, um
Leistungen und Mitarbeit zu bewerten. Damit biete sie eine Art Muster
der Gesellschaft im Kleinen, hatte sie in einer Stunde erklärt, in
der wir darüber diskutierten. Wenn jeder ordentlich mitarbeite,
könne es ihm doch egal sein. Nur wenn er etwas Unerlaubtes mache,
müsse er befürchten, ins Visier der Überwachung zu geraten. Das
sei doch gut.
Alle nickten solche präventive
Verbrechensbekämpfung ab. Nur ich hatte entsetzt „Was?!“
gerufen. „Sie finden das gut? Na, ich nicht! Wenn ich mich nur
sicher fühlen kann, weil mich ständig heimlich jemand beobachtet,
dann verzichte ich. Und Sie sind auch noch stolz drauf! Ist ja
widerlich! Kuscher und Kriecher! Und so ist dieser Staat?“ Ich
verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich abwartend in der
Klasse um. Nichts als Gesichter, die der Zusammenbruch der
Schulstunde freute. „Was muss das für eine Gesellschaft sein!
Keinem traut man und vielleicht kann man auch niemandem trauen?
Lauter Staatsfeinde oder Verbrecher? Da ist wohl was falsch gelaufen!
Also wenn das unser Staat ist, muss ich wohl auswandern.“
Daraus wuchs dann noch eine richtig
interessante Stunde. Und ich lernte, dass man den Anderen am besten
zu Nachdenken bringt, wenn man ihn provoziert. Allerdings habe ich
mich von der Zarge nicht mehr so leicht provozieren lassen. ...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen