Auf der einen Seite ein typischer Thomas Reich ... und ich musste zugeben, dass ich den Ausdruck "Sumpfhaare" bisher noch nicht kannte (!) ... auf der anderen Seite erweist es sich letztlich als ein Liebesgedicht mit neuem Klang. Wenn ich´s bedenke ... die dicke Speckschutzhaut der Robben ist in "Geschmacksrichtung" allerdings "vergessen" worden ... Gut, jedem ist überlassen, ob es seine Geschmacksrichtung ist ...
Ob uns beiden wohl mit "hypnose" zu helfen ist? Die Mauer ist doch da ... welche Mauer?!
.Ist´s gut, ist´s Scharlatanerie, die sich als Gedicht ausgibt? Allein die erzählte Geschichte, die folgt, verrät ... nein, in Wirklichkeit auch nur eine Oberfläche. Dafür hat nunmehr das entscheidende (?!) Kapitel begonnen:
Slov ant Gali: Stochern im Nebel (40)
... Mit zwei Koffern tauchte sie auf
Näswerder auf. Es wäre leicht gewesen, sie dort aufzuspüren, nur
hatte Jens gerade zwei Tage zuvor bei den Näsies herumgefragt und da
hatte niemand etwas von ihr gehört. Die Agentur in Berlin schloss.
Dort hinterließ Lisa, sie würde sich wieder melden. An eine
amtliche Ummeldung dachte sie diesmal nicht. Eigentlich müsste ich
sagen, selbst Lisa dachte diesmal nicht an solche Bürokratie. So
fand Jens zwar Unterlagen über ein ausgiebiges Wanderleben, aber das
Haus, in dem sie jetzt angeblich wohnte, gab es nicht mehr.
Gitarrenzauber
Ein Kleintransporter nahm uns mit bis
Biesenthal. Der Fahrer war zwar etwas aufdringlich und in seinem
Gequatsche kaum zu bremsen, aber eigentlich ein netter Typ. Wir
winkten ihm freundlich hinterher. Ein gutes Omen, dass wir so schnell
vorangekommen waren. Mehr als die halbe Strecke. Ich hoffte
insgeheim, ganz bis nach Berlin mitgenommen zu werden, aber erst
einmal mussten wir ja an der Sperre vorbei, an der Sonjas
Kutschpartie gescheitert war. Natürlich war ich bereit, notfalls den
Rest bis Berlin zu laufen. Aber Jule? Sie trottete seit mehreren
Minuten wortlos hinter mir her. Was sie nur hatte? Hätte ja nicht
mitkommen müssen. Wenn ich etwas anfange, dann richtig.
Ortsausgang. Weiter an der Bundesstraße
entlang. Gänsemarsch. Gelegentlich drehte ich mich um, aber eher, um
rechtzeitig ein Fahrzeug in Richtung Berlin zu entdecken, das uns
mitnehmen könnte, als für ein Gespräch mit Jule. Noch dazu, wo sie
sich echt Mühe gab, einem die Laune zu vermiesen. Sie verzog nur
missmutig ihr Gesicht und beobachtete ihre Schuhspitzen.
Kein Wort zwischen uns. Und das nun
schon über einen Kilometer! Gelegentlich kam uns ein Schub Autos
entgegen, meist sichtlich überladen. In Richtung Berlin hatte noch
keiner gewollt. Ein Glück, dass ich mich nicht aufs
Mitgenommen-Werden verlassen hatte. ...
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