Na, die "romantisch?"-Geschichte wird sich wohl nicht bei "beinahe Liebe" behaupten können. Immerhin hat aber ihr Schluss den entscheidenden Anstoß durch tatsächliche Vorkommnisse bekommen, die den (hier: DIE) Betroffene(n) teuer zu stehen kam ... im Wortsinn ...
Tja, liebe Gunda Jaron, das soll es mitunter geben, dass man nicht kann, obwohl man will. Also beim Mann, wo ja besonders viel Antriebskraft an einer bestimmten wenig geschützten Stelle konzentriert ist, nennt man das "erektile Dysfunktion". Es sei dir also zugebilligt, eine "Kognitive Dysfunktion aufgrund diabolischer Intervention" zu haben, sofern du die Konsequenz deines Hilferufs nicht ernst meinst ...
Die "Gedichte des Tages" ein wohl gerade das Motto, "Was so alles unfreiwillig schief gehen kann" ... (wer nun fragt, ob es das auch in freiwillig gibt, den weise ich auf viele tapfere Verteidigungen von Jungfernschaften hin ...) (HEUTE ist doch der 13.)
Es bedarf sicher kaum eines besonderen Hinweises, dass die Prosafortsetzung einem Scheitern nähert ... allerdings einem, bei dem sich die Heldin noch darüber freut ...
Slov ant Gali: Stochern im Nebel (35)
„Mehr werden wir nicht“, erklärte
ich. Dabei machte ich eine Handbewegung, dass sie uns alle einmal
ansehen konnte. „Milter hat abgesagt. Seine Eltern erlauben ihm
nicht mitzukommen. Da ist eben mehr Platz im Car.“
„Und eure Eltern?“ fragte Sonja.
„Mein Vater kann mir nichts
verbieten.“ Blöde Frage! Ich schob den verklemmten Gerd auf den
Platz neben der Zarge und klemmte mich hinten zwischen Jule und
Fricke.
Sonja betrachtete mich im Rückspiegel.
Meine dunklen Haare hatte ich zu einem Knoten zusammengesteckt. Das
betonte das etwas zu breite Gesicht extra. Ob mir das mal jemand
gesagt hatte? (Sie hat mir später erzählt, dass sie genau das
gedacht hatte. Und dass sie mir eigentlich als Tipp so unter
Freundinnen davon abraten wollte. Was sie damit ja dann später
gemacht hatte.) Wahrscheinlich hätte ich das dann erst recht so
gemacht. (Wie Recht sie doch hatte!) Außerdem trug ich ein leichtes
Kleid mit weit ausgeschnittenem Dekolleté. Ausgerechnet jetzt? Das
war Sonja dann doch zu hoch, dass ich das anzog, gerade wegen dieses
Ausgerechnet-jetzt … Wär ja aber schlimm gewesen, wenn sie mich
echt verstanden hätte.
Sonja erwischte sich dabei, dass sie
krampfhaft nach etwas suchte, das sie beobachten und bewerten konnte,
nach etwas, was sie vom eigentlichen Ziel des Ausflugs ablenkte.
Uns anderen ging es nicht viel besser.
Auf den ersten dreißig Kilometern begafften wir alle schweigend die
Landschaft, als hätten wir noch nie Wald gesehen. Jeder versuchte
zwischendurch einmal, etwas betont Lässiges zu sagen. Aber niemand
sprang drauf an.
Die Strecke in Richtung Berlin war
völlig frei, selbst in der Gegenrichtung begegneten uns nur wenige
Fahrzeuge. Und wenn, waren sie hoffnungslos überladen. Ringsum flog
Landschaft vorbei, mit viel Wald auf schnelle Erholung getrimmt.
„Kaum zu glauben, dass innerhalb von
vier Tagen die meisten Berliner weg sein sollen.“ Julia hielt es
nun doch nicht aus. Sie musste etwas Wichtiges sagen. Etwas zu Berlin
eben.
„Ein Teil vielleicht“, antwortete
Sonja. „Die in unmittelbarer Nähe wohnen sicher. Und die sich den
schnellen Urlaub leisten können. Ich denke, dass selbst viele
Hellersdorfer nur in anderen Berliner Bezirken notdürftig
untergebracht auf die Entwarnung warten. Bisher ist doch noch nie so
etwas passiert. Alles, was wir aus der Geschichte kennen, ist schnell
wieder beherrscht worden.“
Ich sah nach draußen, ließ die
Alleebäume vorüber fliegen, aber in Gedanken stellte ich mir so
einen Berliner vor. „Da hast du nun eine Wohnung mit viertausend
uralten Büchern und lauter geliebtem Krempel und plötzlich sollst
du das alles verlassen. Futsch für immer. Na, ein Glück: Ich hab
solche Probleme nicht.“
„Stimmt. Ihr habt gar keine Bücher.“ ...
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