Dort, wo Thomas Reich Thomas Reich ist, aber das hintergründige Bedürfnis nicht wegdrückt, eigentlich Bykowskis Reinkarnation sein zu wollen wird es "Rachenfeuer"-interessant ...
Das sage ich nicht als angemaßter Dichter, sondern das sagte ich, "Wenn ich ein Computer wäre" ...
Sagen wir es einfach: Mit dieser Fortsetzung endet das Vorspiel-Kapitel; nachher geht es mit Marie richtig los ...
Slov ant Gali: Stochern im Nebel (38)
... Inzwischen schien Jens etwas
eingefallen zu sein. „Gut. Also wie heißen die beiden. Die eine
also Marie Kutasi und die andere?“
„Julia Lochmann.“
„… Lochmann. Also ich geb sie
als vermisst weiter. Aber versprich dir nicht zu viel davon. Bei dem
Chaos, das zurzeit in Berlin herrscht, fallen zwei Schülerinnen
schwerlich auf. Soweit möglich hänge ich mich persönlich dahinter.
Wenn ich dich schon mal an der Leitung habe: Wie schaut´s aus?
Willst du mich nicht endlich mal besuchen kommen? Je eher, desto
besser. Am besten gleich am kommenden Samstag; da habe ich planmäßig
frei. Das muss nach fünf Doppeldiensten auch mal sein. Versprechen
kann ich natürlich nichts. Hier ist Druck noch und nöcher. Aber uns
würde eine Ablenkung bestimmt gut tun … Wann warst du das letzte
Mal so richtig auf dem Land?“
Von wegen Ablenkung … Sonja ahnte,
dass mehr dahinter steckte. „Ja, ich komme. Dieses Wochenende passt
sogar gut. Du ahnst ja nicht, wie erleichtert ich bin, mit jemandem
wie dir sprechen zu können.“
„Was bin ich denn für einer?“
Sonja versuchte, auf den lockeren Ton
einzugehen. „Na, zumindest kein Lehrer.“
„Also komm! Versprechen kann ich aber
nichts. Wenn ich doch Dienst machen muss, erfahr´ ich das erst kurz
vorher. Die Ätzer – Du verstehst …“
Sina und Leonie kamen in Jens´ Zimmer.
Sie blieben stehen, sagten kein Wort, sahen ihren Vater an, als
wollten sie in ihn hineinsehen. Ihm wurde irgendwie komisch zumute.
Er wusste plötzlich nicht mehr, woran er gerade gedacht hatte. Kaum
war die Verbindung mit Sonja beendet, suchte er hektisch die
Unterlagen über seine Schwurfreunde zusammen. Warum hatte er alles
schleifen lassen? Wenn die Entwicklung so weiterging wie im Moment,
dann würde bald keine Polizei Europas den tatsächlichen
Aufenthaltsort irgendwelcher Bürger mehr wissen – oder es gab
keinen Aufenthaltsort mehr. Jens merkte nicht einmal, dass die
Zwillinge den Raum wieder verlassen hatten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen