Sonntag, 17. Juni 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1423

Bei der Einstellung der "Gedichte des Tages" ins System gab es einmal mehr technische Probleme. Aber klar: Diese sind es:

Es wird Zeit, mal wieder etwas Anderes als nur eigene Testgedichte oder Aktuelles zum Tage anzubieten. Selbst Gaucky (oder gerade der) sollte nicht zu sehr die Kunst belasten. Heute beginne ich deshalb mit Sebastian Deyas "Warum ich nie Professor werde? Weil ich immer alles besser weiß." Bevor dann doch noch ein Testgedicht folgt: "Unverknotet".


Die nächste Fortsetzung des utopischen Romanprojekts folgt bestimmt:


Slov ant Gali / Gunda Jaron:   

                Ich wurde Gott (86)


... Die Fernbeobachtung machte nur wenige Veränderungen aus: Die Kommandeursposten waren inzwischen neu besetzt. Mein Gleiter-Kommandounternehmen war damit zur vollständigen Nullnummer geworden. Auf der Straße zum Haupttor wurde ein Gestell aufgebaut, das von weitem wie ein Wachturm auf altrömischen Grenzanlagen wirkte. Anfangs dachte ich, das wäre die erste Sturmkonstruktion. Aber es stellte sich heraus, dass das hölzerne Bauwerk nur einer Flaggeninstallation diente. Später erfuhr ich deren Sinn. Wäre ich hiesiger Burgherr gewesen, hätte ich ablesen können, welche Reiche hier die Übergabe der Burg forderten und dass man uns sicheren Abzug zusicherte, sofern wir innerhalb von drei Tagen das Tor öffneten. Eine komplizierte Angelegenheit – alles mit von unten in sich wiederholender Abfolge bewegten Flaggen ausgedrückt. Aber wie gesagt, ich verstand es nicht. Ich hatte ja nicht einmal eine Ahnung, dass die Saks ein solches Signalsystem entwickelt hatten. Bei den ersten Belagerungen auf dem Kontinent waren die Unterhändler getötet worden. Da war man auf diese Kommunikationsform verfallen. Auch das erfuhr ich erst später. Die Mädchen wusste es ja nicht – und hätten sie es gewusst, wären sie wohl nicht auf die Idee gekommen, so etwas Gott gleiches wie ich könnte es nicht wissen.
Während mich noch so unsinniges militärisches Zeug beschäftigte, kam mir endlich ein Erfolg versprechender verrückter Einfall. Ja, vielleicht brauchte ich nicht eine Unmenge Energie sinnlos darauf zu vergeuden, möglichst viele vernünftige Wesen zu töten, um mich dann nachher über nutzlos herumstehende Waffen zu ärgern. Ich gebe allerdings zu, dass das nicht das einzige Problem war. Unangenehmer war der Gedanke, dass im virtuellen Speicher weder große Waffen noch Baupläne für ihre Montage existierten.
Doch nun überlegte ich, dass die Saks ja meine Waffen nicht kannten und alles für eine Waffe halten mussten, was ausreichend bedrohlich auf sie zukäme. So begann ich Bauteile für Maschinen für Land- und Forstwirtschaft zu replizieren. Bulldozer würde ich bei der Urbarmachung meines Landes später sicher brauchen. Ob sich ein vorzeitlicher Mähdrescher rentieren würde, müsste ich erst prüfen. Eigentlich wollte ich keine so großen Flächen mit gleichem Getreide bewirtschaften. Aber verschiedene Rodungsgeräte, riesige Technik zum Auflockern des Bodens … das war schon sinnvoll. Oh, nicht alles war sofort einsetzbar wie der Mähdrescher. Der hatte seine rotierenden „Zähne“ sowieso vorn. Aber die Bodenauflockerung wurde normalerweise gezogen. Das sah zumindest für mich nicht sonderlich bedrohlich aus. Glücklicherweise waren die Änderungen einfach.
Ideen für gewaltige Kampfmaschinen, die die Landwirtschaft künftig mechanisieren konnten, hatte ich mehrere. Das Problem war dann aber, dass mir nur 19 Robbis zur Verfügung standen, und der Erfolg hing erheblich daran, dass plötzlich ganze Untiermassen die unvorbereiteten Belagerer bedrängten. ,,,




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