Sonntag, 24. Juni 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1432


Um wie viel ärmer wäre die Lyrik ohne die Vielzahl der unterschiedlichsten Beziehungsprobleme! Ein Bild in dieser Reihe entwickelt Thomas Reich mit "Teppichklopfen". Anachronistisch ist es auf jeden Fall nicht, denn auf dem Hof unserer Neubaublöcke sind Teppichstangen angebracht ...allerdings werden im Wesentlichen nur die Leinen zum Wäschetrocknen genutzt ...
Wie ist das Verhältnis zwischen Denken, Wissen und Tun? Ist das eine zu "Gelehrte Frage"?


So sehen also bald die "Gedichte des Tages" aus. Noch Fragen? Wie das Manuskript zum Fortsetzungsroman weitergeht? Na so:


Slov ant Gali / Gunda Jaron:   

                Ich wurde Gott (95)


... Ich hätte mir nicht träumen lassen, wie komplikationslos die folgenden Stunden verliefen. Wahrscheinlich wirkte jener Rausch bei den Mädchen weiter. Begeistert jagten sie hinter den flüchtenden Soldaten her. Gelegentlich reagierten sie dabei auf die von den Robbis gesteuerten Fahrzeuge. Die achteten geschickter auf den Abstand zwischen den Monstern und darauf, dass die Flüchtenden vor der Fahrzeugflotte blieben. Da hieß es häufig, das allgemeine Tempo drosseln. Mitunter mussten mehrere Pausen eingelegt werden, in denen nur gelegentlich drohend Motoren aufheulten.
Ich hatte nichts Wichtiges mehr zu tun. Die Frontlinie entfernte sich immer mehr von der Burg. Aber nun wurde ein neues Problem deutlich: Die Grenze war zu weit entfernt, um sie bei dem insgesamt zögerlichen Tempo bis zum Abend zu erreichen. Was dann? Das Zusammentreiben der ehemaligen Belagerer war ja gerade deshalb so kompliziert, weil es so viele waren. Sie behinderten sich inzwischen gegenseitig, stolperten nicht mehr nur im übertragenen Sinn übereinander – und das, obwohl die meisten sich inzwischen ihrer Waffen und jedes anderen beim Laufen hinderlichen Ballastes entledigt hatten.
Endlich fasste ich einen Entschluss. Ich ließ die ganze Front bedingungslos stoppen. Das Konzept ging auf. Die ehemaligen Soldaten setzten ihre Flucht fort, wenn auch nun vielleicht nicht mehr ganz so atemberaubend schnell rennend. Vorsorglich ließ ich mehrmals die Motoren aufheulen. Eigentlich konnte nicht viel passieren. Zwar waren noch viele Tausend zum Kämpfen ausgebildete Männer in ein paar Kilometern Entfernung vorhanden mit ausreichend Offizieren dazwischen. Aber sie waren demoralisiert und kaum bewaffnet.
Meine Mädchen waren zwar gerade im Erfolgsrausch, aber sicher bereits übermüdet. So wartete ich nur noch bis zur Dämmerung. Dann holte ich die kleinen Saks schubweise mit dem Gleiter ab. Die meisten Roboter beließ ich in ihren Positionen. Sollte wider Erwarten am nächsten Morgen so etwas Ähnliches wie eine Kampfordnung gegen meine Monstertruppe entstanden sein, würden die Fahrzeuge der Robbis ausreichen, um den Gegner in Schach zu halten. ...

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