Donnerstag, 18. April 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1715

.Die Geschichte vom Geist des Geldes (6)


Die da am meisten arbeiteten und die so viele Wünsche hatten, bekamen so wenige Versprechen, ihre Wünsche zu erfüllen, während andere sich einen einzigen Wunsch zu erfüllen versuchten: aus vielen Versprechen, Wünsche zu erfüllen, immer mehr Versprechen zu machen, über die sie verfügten.

Eigentlich ist es ja egal, ob man das Versprechen auf einen einzigen Wunsch besitzt, der noch nicht erfüllt wurde, auf drei oder auf 1001. Der Unterschied entsteht erst, wenn die Versprechen eingelöst werden sollen. Aber das auch nur, wenn die Einlösung des Versprechens in einem „richtigen“ Wunsch besteht und nicht im Tausch eines einzulösenden Wunsches gegen 100. Es gab aber tatsächlich Wesen, die sich für vernünftig hielten, die freuten sich, wenn sie ihren einen in drei und die drei in 1001 Wünsche verwandelt hatten. Ja, sie empfanden einen richtigen Verlust dabei, wenn sie ein solches Wunschversprechen an andere weitergeben mussten, obwohl ihnen nun ja immer noch 1000 Wünsche übrig blieben, die niemand hätte erfüllen können, wenn das jemand hätte versuchen wollen.
Die Welt der Vernunft von gegenseitig erfüllten Wünschen hatte sich in eine Welt von Versprechen auf künftig vielleicht erfüllten Wünschen verwandelt. Traurig waren nur die dran, die nichts besaßen und arbeiten musste für ein solches Versprechen auf erfüllte Wünsche, es aber dann nicht in drei und die in 1001 solcher Versprechen verwandeln konnten, weil sie Wünsche hatten, die sie sofort erfüllt bekommen mussten. Die arbeiteten an immer größeren Sachen und merkten, dass sie immer mehr Versprechen eingelöst bekommen mussten, um sich ihre wenigen kleinen Wünsche überhaupt erfüllen lassen zu können, während die, die eben erst 1001 solcher Versprechen besessen hatten, inzwischen 1001 mal 1001 davon besaßen.
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Die "Gedichte des Tages" von morgen:


Also als erstes eine Meldung am Rande. Jene "Meldung", die augenblicklich beim Aufrufen des Lyrik-Blogs erscheint, stammt nicht aus meiner Absichts-Kiste, sondern aus der vom Genossen Chaos. Im Moment behelfe man sich mit "Abbrechen" im entsprechenden Kästchen, Ich suche nach Zeit, Ort und Abstellmöglichkeit dieser Belästigung ...
Das soll aber niemanden davon abhalten, sich Hanna Fleiss´ "Der neue Hut oder Der Opportunist" "reinzuziehen".
Ich sehe da Anspielungen, die Sebastian Deya in seinem Anti-0815-Gedicht "2381" zu setzen sucht ... (oder sollte das etwa eine Jahreszahl sein sollen?)


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