Slov ant Gali: Planet der Pondos (47)
... Xu-Li
machte zwei Schritte. Das quockte merkwürdig - ein Geräusch, wie
von einem Tritt auf morastigem Untergrund, das Uljana extrem laut
vorkam. Sie nahm Xu-Li an die Hand. Sarah hatte sich schon auf der
anderen Seite an sie gehängt.
„Ich
schlage vor, ein Erkundungstrupp sieht sich die Umgebung an. Es
müssen aber auch welche beim Schiff bleiben. Wer kommt freiwillig
mit?“
Frank
hob den Arm. Jenny grinste herausfordernd herüber. Viele andere
sahen abwartend auf den geschwärzten Boden. Dieselben, die gerade
noch begeistert nach draußen gestürmt waren. „Nee, weißt du,
irgendwas stimmt hier nicht. Also ich… Nein…“ murmelte Lina.
„Gut.
Xu-Li noch und Jenny.“
Verwundert
machte Jenny einen Schritt auf Uli zu. „Aber… Gibt’s denn nich
so was wie ne Raupe oder nen Panzer, mit denen wir uns den Weg bahnen
könnten? Muss doch im Plan drin sein, wenn wir hier zum Siedeln
sind, oder?“
„Wenn
du mir das Programm startest, okay. Vielleicht arbeitet es dann
automatisch oder du oder Frank fahren nachher unsren Bulldozer.“
„Is ja
schon gut. Du hast also gefragt. Keine Zugangsberechtigung. Dann
bleib mal easy! Ich mach ja schon das Muli!“
Sarah
presste die schützende Hand fester. So blieb Uljana nichts übrig.
Sie behielt auch die Kleine bei sich. Mit gespielter Sicherheit ging
sie voran, dicht gefolgt von Jenny.
Sie
kamen langsam vorwärts. Einen Weg gab es nicht, aber da der
Hauptcomputer diese Stelle als Landeplatz auf dem bewohnten oder
zumindest bewohnbaren Planeten ausgewählt hatte, erwartete Uljana,
bald auf eine Siedlung oder Straße zu stoßen.
„… Wir
müssen nur immer genau geradeaus laufen.“
Sie
hätte die baumartigen Gewächse des Urwaldes bedenken sollen. Die
wuchsen anscheinend immer dort, wo die gewünschte gerade Richtung
weitergegangen wäre. Am Boden stellte sich ihnen wucherndes
Strauchwerk, Farnstauden und bis zu zwei Metern hohes Büschelgras
entgegen. Als hätten sich alle Pflanzen gegen sie verschworen,
mussten sie riesigen Büscheln ausweichen. Bald hatten sie die
Orientierung verloren. Nach der Sonne konnten sie sich sicher nicht
richten. Die veränderte ihre Stellung am Himmel und keiner wusste
bisher, wann sie wo hätte stehen müssen. Was nützte es ihnen dann,
dass die hohen Gewächse keine dichten Kronen hatten? Gerade wegen
des Lichts am Boden konnte das Dickicht so üppig wachsen. Zur
Orientierung blieben nur einige nackte Berggipfel, die gelegentlich
vor und hinter der Gruppe zu erkennen waren.
„An
einen Kompass hat wohl keiner gedacht?“ ...
***
..An der japanischen Kurzgedichtform habe ich mich nun richtig festgebissen:
Es ist ein eigentümlicher Schweiß, der fließt, wenn man Silben in eine Gedichtordnung zu bringen versucht. Manche meinen, es müsse immer umgekehrt sein, also, dass die Form aus dem Inhalt erwachsen müsse, aber ... Genau! Aber war mein letztes Wort ...
Slov ant Gali: Senryū Nr. 93
Slov ant Gali: Senryū Nr. 94
Slov ant Gali: Senryū Nr. 95
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