Da könnte man sich ja wirklich eine Invasion Außerirdischer wünschen, die einmal richtig aufräumen:
Fillip, der Erdling (8)
Schon
waren Bild und Ton da. Noch bevor Fillip die gesprochenen Worte
wahrnahm, registrierte er unterbewusst, dass er bewegte Bilder sah.
Er kam allerdings nicht mehr dazu, zu erfassen, worum es in dem Clip
gegangen war, denn es wurde in ein Nachrichtenstudio umgeschaltet.
Die Sprecherin darin hatte keine Ähnlichkeit mit der vom Mittwoch.
Sie war aber, zumindest nach ihrer äußeren Erscheinung, ein Mensch.
„ … erklärte,
dass es in den früheren Erdstaaten häufig eine ungeschriebene Regel
gäbe, neu im Amt befindlichen Regierungen eine Art Schonfrist von
100 Tagen einzuräumen, innerhalb derer sie sich praktisch
einarbeiten könnten. Während dieser Zeit sollte von einer
verallgemeinernden Beurteilung der praktischen Politik noch abgesehen
werden. Wir erlauben uns, diesen Zeitraum auch für unsere Maßnahmen
zu beanspruchen. Er ist als Übergang unumgänglich.
Wichtigste
Maßnahme, die jeden entscheidungsfähigen Erdmenschen in gleichem
Umfang betrifft, ist die Einführung identifizierbarer
Entscheidungsteilhabe. Verkürzt ausgedrückt heißt dies, dass jeder
Erdenbürger ein Personaldokument beantragen kann, mit dessen Hilfe
er die Weltkommunikationsfreigabe einer ihm zuzuordnenden
internetfähigen Anlage erwirken kann. Mittels dieser Anlage wird
jeder identifizierbare Erdenbürger an der unmittelbaren
Entscheidungsfindung über alle ihn berührenden Gemeinschaftsfragen
mitwirken und entscheiden können. Wir haben zur Kommunikation über
alle Details und die praktische Umsetzung dieser Maßnahme die
Internetadresse demokratie.glücks.net freigeschaltet. Natürlich
erhalten Sie die grundlegenden Informationen in den nächsten Tagen
auch als sogenannte Postwurfsendung, jeweils verbunden mit den für
Sie zutreffenden Adressen, an denen Sie Ihr Personaldokument
erhalten, sowie Servicenummern für eventuelle individuelle
Vorberatung ...“
Was
immer davon zu halten war, es klang sehr gestelzt formuliert. Da
würden die unbekannten Besatzer noch viel lernen müssen. Fillip
grinste böse. Gerade noch rechtzeitig riss er sich zusammen. Er
musste sich konzentrieren. Ihm stand eine Familiendebatte bevor und
da sollte er zumindest das wissen, was die anderen wissen konnten.
Und er musste auf jeden Fall verhindern, dass sich in den kommenden
Tagen jemand auffällig benahm. Er hatte ja eben erst die
ersten Kontakte für einen Untergrundwiderstand gegen die Eroberer
geknüpft. Er hatte sich solche Mühe gegeben, alle leicht zu
überwachenden Medien zu meiden. Sollte er sich durch die Dummheit
seiner Kinder die Außerirdischen oder, was wahrscheinlich noch
schlimmer wäre, übereifrige schnell angepasste Menschen ins Haus
holen?! Wurden die Kinder erst einmal bei einer Sabotage oder so
etwas aufgegriffen, würden natürlich die Eltern genauer „unter
die Lupe genommen. Dann konnte er Kontakte zu einem ernsthaften
Widerstand vergessen. Es fand sich doch immer so ein Unterwürfiger,
der sich durch besonders viel Eifer einem neuen Herrn anzudienern
versuchte …
***
.
Oder sollen wir lyrisch so tun, als wäre alles in Ordnung? "Gedichte des Tages" nach dem Wahltag:.
Na, wer hat daran gedacht: Uschi Gressmann ist wieder ein Jahr jünger geworden ... oder wie man hinter vorgehaltenem "Engelsflügel" so flüstert. Jaja, woran man alles denken sollte ...Dabei sollte "man" vielmehr aneinander denken - also so richtig! Na da habe ich doch frech und dilletantisch einen "Rat ... Gefunden" ... und es ist wohl leicht zu erraten, was der erste Gedanke war beim Schreiben und was der zweite ,,,
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