Sonntag, 22. September 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1859

.Im Augenblick nerven die Wahlprognosen: Wie rechtslastig wird unsere Regierung? "Nur" klassisch mit den Unchristlichen oder schlimmer?
Da könnte man sich ja wirklich eine Invasion Außerirdischer wünschen, die einmal richtig aufräumen:

Fillip, der Erdling (8)


Schon waren Bild und Ton da. Noch bevor Fillip die gesprochenen Worte wahrnahm, registrierte er unterbewusst, dass er bewegte Bilder sah. Er kam allerdings nicht mehr dazu, zu erfassen, worum es in dem Clip gegangen war, denn es wurde in ein Nachrichtenstudio umgeschaltet. Die Sprecherin darin hatte keine Ähnlichkeit mit der vom Mittwoch. Sie war aber, zumindest nach ihrer äußeren Erscheinung, ein Mensch.
„ … erklärte, dass es in den früheren Erdstaaten häufig eine ungeschriebene Regel gäbe, neu im Amt befindlichen Regierungen eine Art Schonfrist von 100 Tagen einzuräumen, innerhalb derer sie sich praktisch einarbeiten könnten. Während dieser Zeit sollte von einer verallgemeinernden Beurteilung der praktischen Politik noch abgesehen werden. Wir erlauben uns, diesen Zeitraum auch für unsere Maßnahmen zu beanspruchen. Er ist als Übergang unumgänglich.
Wichtigste Maßnahme, die jeden entscheidungsfähigen Erdmenschen in gleichem Umfang betrifft, ist die Einführung identifizierbarer Entscheidungsteilhabe. Verkürzt ausgedrückt heißt dies, dass jeder Erdenbürger ein Personaldokument beantragen kann, mit dessen Hilfe er die Weltkommunikationsfreigabe einer ihm zuzuordnenden internetfähigen Anlage erwirken kann. Mittels dieser Anlage wird jeder identifizierbare Erdenbürger an der unmittelbaren Entscheidungsfindung über alle ihn berührenden Gemeinschaftsfragen mitwirken und entscheiden können. Wir haben zur Kommunikation über alle Details und die praktische Umsetzung dieser Maßnahme die Internetadresse demokratie.glücks.net freigeschaltet. Natürlich erhalten Sie die grundlegenden Informationen in den nächsten Tagen auch als sogenannte Postwurfsendung, jeweils verbunden mit den für Sie zutreffenden Adressen, an denen Sie Ihr Personaldokument erhalten, sowie Servicenummern für eventuelle individuelle Vorberatung ...“

Was immer davon zu halten war, es klang sehr gestelzt formuliert. Da würden die unbekannten Besatzer noch viel lernen müssen. Fillip grinste böse. Gerade noch rechtzeitig riss er sich zusammen. Er musste sich konzentrieren. Ihm stand eine Familiendebatte bevor und da sollte er zumindest das wissen, was die anderen wissen konnten. Und er musste auf jeden Fall verhindern, dass sich in den kommenden Tagen jemand auffällig benahm. Er hatte ja eben erst die ersten Kontakte für einen Untergrundwiderstand gegen die Eroberer geknüpft. Er hatte sich solche Mühe gegeben, alle leicht zu überwachenden Medien zu meiden. Sollte er sich durch die Dummheit seiner Kinder die Außerirdischen oder, was wahrscheinlich noch schlimmer wäre, übereifrige schnell angepasste Menschen ins Haus holen?! Wurden die Kinder erst einmal bei einer Sabotage oder so etwas aufgegriffen, würden natürlich die Eltern genauer „unter die Lupe genommen. Dann konnte er Kontakte zu einem ernsthaften Widerstand vergessen. Es fand sich doch immer so ein Unterwürfiger, der sich durch besonders viel Eifer einem neuen Herrn anzudienern versuchte …


***

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Oder sollen wir lyrisch so tun, als wäre alles in Ordnung? "Gedichte des Tages" nach dem Wahltag:.


Na, wer hat daran gedacht: Uschi Gressmann ist wieder ein Jahr jünger geworden ... oder wie man hinter vorgehaltenem "Engelsflügel" so flüstert. Jaja, woran man alles denken sollte ...Dabei sollte "man" vielmehr aneinander denken - also so richtig! Na da habe ich doch frech und dilletantisch einen "Rat ... Gefunden" ... und es ist wohl leicht zu erraten, was der erste Gedanke war beim Schreiben und was der zweite ,,, 

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