Fillip, der Erdling (16)
Was
wollten DIE wirklich? Einen Beteiligungskommunismus? Oder eher Macht
und Kontrolle, während die dummen Erdlinge sich einbildeten, sie
hätten selbst etwas zu bestimmen? Mit ihrem neuen Geld wären die
Außerirdischen der heimlichen Weltherrschaft schon extrem nahe …
So
viele Fragen und niemand, der sie beantworten konnte. Im Gegenteil:
Bald würde die eigene Familie zu Hause eintrudeln und von ihm
Antworten erwarten. Und er war sich nicht einmal über die
grundsätzliche Fragen im Klaren: Sollten sie nun diese Invbasoren
bekämpfen? Wenn ja, wie? Wenn nein, warum nicht? Das hing natürlich
eng mit der Frage zusammen, ob man den Fremden trauen sollte. Leider
auch damit, ob er selbst wollte, was die da beschrieben. Das wiederum
aber hing davon ab, ob er es überhaupt richtig verstanden hatte. Im
extremsten Fall konnte seine Interpretation ein Übersetzungsfehler
sein. Was verstand denn er von den Möglichkeiten dieser
Außerweltler? Eigentlich war nur eines klar: Die Art, wie sie mit
den Menschen umgingen, war entwürdigend. Wenn gerade eine Armee im
Anmarsch war, die ersten Knoten der Weltmacht zurückzuerobern, dann
hatten DIE DA es sicher verdient. Ob er, Fillip aber wollte, was
danach käme? Die, die diese Armee befehligten, waren sicher
schlimmer als die Fremden. Sie wollten garantiert nichts Anderes als
die Macht. Andere unterdrücken. Aber es wären eben Menschen. Das
würde die meisten anderen Erdenmenschen ausreichend überzeugen,
dass sie besser wären als die Fremdlinge.
Jetzt,
wo er eigentlich gar keine vernünftigen Informationen hatte, wurde
ihm die gewaltige Macht erst bewusst, die der besaß, der
Informationen formulieren und verbreiten konnte. Wahrscheinlich war
die Lage in Berlin noch anders. Da machten vermutlich Gerüchte
schneller die Runde. Hier draußen wusste eigentlich jeder, dass die
anderen auch nichts wussten.
Unruhig
scrollte und zappte Fillip durch das Gewirr von Fragen und Antworten,
mit denen diese fremdartigen Erdweltverbesserer ihre Vorstellungen
der künftigen Beziehungen auf der Erde verständlich zu machen
versuchten. Träumer, schimpfte er, so etwas geht mit Menschen nicht
…
.***
Und Lyrik folgt auch:
Zwischendurch ein "Sebastian-Deya-Tag":
Sebastian Deya: Ohne Worte
Sebastian Deya: Nur die Nacht weiß
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