.Slov ant Gali: Planet der Pondos (48)
... Schweigen.
Jetzt ja zu sagen hätte bedeutet, ohne Ergebnis umzukehren. Welche
Blamage! „Klar. Haben wir. Und was haben wir davon, wenn wir nach
Norden laufen?“ murrte Jenny. „Frag lieber, ob wir erwartet
werden! Vielleicht macht schon jemand Feuer unterm Kessel. Paar
Gewürze noch. Dann kommen wir rein.“
„Quatsch
nicht so einen Müll!“ schimpfte Uljana.
„Na,
hast du ne Ahnung, was das hier für Wesen gibt? Man muss ja auf
alles gefasst sein. Genauso gut sind wir in ein paar Stunden die
Götter irgendwelcher zivilisierter Echsen. Mir kann’s recht sein.“
Sie
liefen quer durch ein Tal. Nach Jennys Worten sahen sich alle noch
unsicherer um. Ihre Landung konnte intelligenten Wesen nicht
verborgen geblieben sein. Wenigstens hinterließen sie einen richtigen
Trampelpfad. In der Führung der Gänsemarschgruppe lösten sich
Uljana, Jenny und Frank ständig ab. Eigentlich müssten sie den
Rückweg gut finden. Trotzdem knickte Uljana zusätzlich einige dicke
Farne, um ihre Spur stärker zu markieren. Selbst bei etwa fünf
Zentimeter dicken Stämmen gelang ihr das noch ohne Mühe. Die
Pflanzen bestanden aus einer Rindenhaut und vielen wässrigen Fasern,
die sich leicht biegen ließen. Warum sie dann nicht von selbst
umknickten? Uljana konnte es sich nicht erklären. Genauso wenig wie
die riesigen Blüten.
„Das
wär was für Biologen, was?“
„Ja,
aber nur für diese … wie hei?en die Spinner, die vertrocknete
Pflanzen sammeln? Ist doch öde hier. Langsam quillt mir der Schwei?
aus den Stiefeln. Ein Glück, dass uns noch keine Moskitos entdeckt
haben. Aber nerven tut ?s trotzdem, so blind zu sein.“ Sehr
überzeugt klang Jennys Stimme nicht bei ihrer Antwort.
„Also
wenns hier eine richtige Zivilisation gibt, dann wissen die, dass wir
in friedlicher Absicht kommen. Das ist in der automatischen
Anflugsendung drin.“
„Und
wenn sie die nicht schnell genug entschlüsseln? Nein, danke! Ich
verlass mich lieber auf mich selbst.“ Jenny klatschte mit einer
Hand auf ihren Laser. Dann schwiegen alle. Sehr weit konnten sie noch
nicht gekommen sein, und so wollte niemand zugeben, wie sehr ihn die
Tour schon angestrengt hatte.
Die
Sonne stand direkt über ihnen. Ausgerechnet jetzt wuchs an ihrem Weg
kein Schatten spendender Baum mehr. Langsam waren alle müde. Sie
achteten kaum noch auf die Geräusche rundum.
Dass sie
keiner Spur begegneten, beunruhigte Uljana wenig. Sie hätte nicht
einmal die Fährte eines alten Bären vor sich bemerkt. Aber dass sie
überhaupt kein Lebewesen hörten! Immer weiter nichts als eintönige
Stille. Es müsste doch bei diesen Blüten Schwärme von Insekten
geben, die zwischen ihnen hin und her summten? ...
***
Und nun der gewohnte Blick auf bevorstehende "Gedichte des Tages":
Ein paar Kurzgedichtversuche schmorten bisher noch in der Vorratskammer. Einen davon habe ich sogar schon beim Friedrichshainer Autorenkreis erfolglos zur Diskussion gestellt:
Slov ant Gali: Senryū Nr. 96
Slov ant Gali: Senryū Nr. 97
Slov ant Gali: Senryū Nr. 98
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