Slov ant Gali: Planet der Pondos (49)
... Plötzlich
drehte sich Uljana um, lie? die anderen vorbei, wartete einen Moment,
um dann zu rufen: „Wartet doch mal!“
„Hast
du was entdeckt?“
„Eigentlich
… Es ist eher, dass ich noch nichts entdeckt hab, was mich
aufregt.“
Jenny
verzog ihr Gesicht, als hätte sie auf etwas Saures gebissen. „Witz
komm raus. Du bist umzingelt.“
„Nein,
wirklich! Habt ihr nicht drauf geachtet? Vor uns? Diese Berge?
Wahrscheinlich ein ganzes Hochgebirge. Hinter uns auch. Ich denke,
wir müssten nun ziemlich genau in der Mitte sein. So ein riesiges
Tal zwischen zwei Bergketten, das ist sonst doch das Bett für einen
Fluss oder wenigstens Bach. Und an Flüssen leben Tiere, entstehen
Städte und Stra?en und so …“
„Hast
vielleicht die falschen Bücher gelesen. Oder hier ist alles anders.“
„Alle
Lebewesen müssen trinken.“
„Sehr
treffend erkannt. Ich hab nämlich Durst. Hast du noch ?n Schluck
übrig?“
Uljana
ging nicht auf Jennys Ton ein. „Wir müssten bald am tiefsten Punkt
dieses Tals angekommen sein. Und auf der anderen Seite hoch kraxeln
wollte ich echt nicht.“
Frank
wollte die beiden Mädchen besänftigen: „Na, soweit sind wir noch
nicht. Aber …“ Plötzlich rannte er ein Stück vor. So schnell,
wie er losgesprintet war, blieb er wieder stehen. Er zog sein
Uniformhemd aus. Stülpte es über einen Stumpf. Rubbelte.
Betrachtete den Stumpf, ohne die Mädchen hinter sich zu beachten.
Dann richtete er sich auf, drehte sich um und murmelte: „Guckt ihr
mal! Ich sag nichts.“
Was von
weitem wie ein Baumstumpf gewirkt hatte, war eindeutig kein Rest
einer der hier wachsenden Farnbäume.
„Das
ist wie ein gerader, spitzer Stein. Das … das … ist ja
Leuchtfarbe!“ rief Jenny verwundert.
„Wei?t
du was?“ Frank wedelte wild mit seinem Hemd herum. „So was
?hnliches hab ich mal in einem alten Film gesehen. Wenn ich mich
recht erinnere, gabs sowas am Stra?enrand. Dann stehen wir schon auf
der Stra?e, die Uli gesucht hat.“
Alle
bückten sich, knieten, suchten. Auf den ersten Blick war von einer
Stra?e nichts zu erkennen. Doch nun, da sie die Pflanzen
durchwühlten, entdeckten sie einen überwucherten steinartigen
Untergrund. Ein dichter Flechtenteppich verbarg ihn. Etwa drei?ig
Meter breit und schnurgerade. Die seltsamen Pflanzen reagierten wie
aktive Lebewesen. Als Uljana mit den Händen ein paar Pflanzenstücke
zur Seite riss, war kurz die Stra?endecke darunter zu erkennen. Schon
Sekunden später bewegten sich die Nachbarpflanzen auf einander zu,
um wieder zu einem undurchdringlichen Geflecht zu verfilzen. Auch die
Abdrücke der Schuhe verschwanden in Sekundenschnelle. Frank
trampelte absichtlich kräftig auf. Danach konnten die Kinder
zusehen, wie sich die Pflanzen an der Stelle wieder aufrichteten. ...
***
.Nun die künftigen Gedichte des Tages:
Es ist wohl nicht abwegig, die folgenden Gedichte vereinfachend Haiku zu nennen:
Slov ant Gali: Senryū Nr. 99
Slov ant Gali: Senryū Nr. 100
Slov ant Gali: Senryū Nr. 101
...
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