Slov ant Gali: Planet der Pondos (50)
... „Also
eine Straße haben wir entdeckt. Aber ob die benutzt wird? So wie die
aussieht wohl schon seit hundert Jahren nicht.“ Unruhig dachte
Uljana dabei an die Aussage des wahrscheinlich defekten Computers,
hier gäbe es intelligentes Leben. Wie mochte das dann aussehen?
„Das
ist nicht sicher. So schnell, wie sich hier dieser Teppich erneuert,
könnte vor zehn Minuten ein Panzer drüber gefahren sein und du
würdest nichts erkennen“, antwortete Frank.
„Kannst
dich ja auf der Mitte hinlegen, Uli, und warten, wann das nächste
Auto kommt, oder womit die hier fahren“, lachte Jenny.
„Am
besten, wir drehen um. Fürs Übernachten im Dschungel sind wir
nicht ausgerüstet.“ Uljana sah sich unsicher um.
Niemand
widersprach. Die Sonne stand schon etwas schräg, und der Gedanke an
die New Home versprach nicht nur rundum Sicherheit. Alle hätten sich
inzwischen gern unter eine frische Dusche gestellt.
Anfangs
kamen sie gut vorwärts. Die Wegzeichen waren deutlich, und weil sie
schneller liefen als auf dem Hinweg, hofften sie, bald wieder beim
Raumschiff zu sein. Aber dann brüllte Sarah, die gerade als letzte
in ihrem Gänsemarschzug lief, laut auf.
Die
Anderen drehten sich um. Sarah war nicht zu sehen. Erst dachten alle,
sie wäre in einen Spalt getreten. Dann aber… Das Mädchen kämpfte
mit einem Grasbüschel. Von dem schlangen sich immer mehr graubraune
Fäden um ihren rechten Fu?. Sarah musste diese vielleicht Fleisch
fressende Pflanze berührt haben. Kein Zweifel. Das Gras
wollte das Mädchen
festhalten. Uljana befreite sie mit dem Strahler, aber Sarahs Hosen
waren bis zu den Knien hinauf seltsam durchlöchert und die Kleine
jammerte „Ich kann nicht mehr! Das brennt so!“
Uljana
wollte sie aufmuntern. „Da ätzt was. Wir sind aber gleich an der
New Home. Da gibt?s bestimmt was dagegen.“
Doch als
Sarah einen Schritt machen wollte, kippte sie um. „Mein Bein! Ich
merk mein Bein nicht mehr!“
Jenny
packte Sarah am Arm, schulterte sie, sagte bestimmend „Als nächstes
ist Frank dran.“ und marschierte weiter.
Kurze
Zeit danach tippte die Sonne gegen die Berggipfel. Innerhalb weniger
Minuten verschwamm der fremde Wald in gespenstischem Halbdunkel. Nun
erst schien richtig Leben in die Pflanzen zu kommen. Uljana kam es so
vor, als ringelten sich von den Stämmen Seile herab, riesige, sich
abwärts schlängelnde Triebe, Schlingpflanzen, die vielleicht bald
den Boden bedecken und sie verschnüren würden. Sie mussten aus dem
Dickicht heraus. Diesem nächtlichen Dschungel waren sie nicht
gewachsen. So viele Pflanzen bewegten sich auf sie zu! Oder bildete
sie sich das nur ein? Nein, die griffen sie an!
„Schnell
weg hier!“ ...
.***
Und nun die Vorausschau auf künftige Gedichte des Tages:
Es folgen ein paar lyrisch schwach hechelnde Gedichttage. Dies sind die ersten Gebote:
" Im Fallen" und
Slov ant Gali: Senryū Nr. 102
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