Sonntag, 1. September 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1841

Ganz prosaisch: Über Syrien ging noch kein Stahlgewitter nieder und der alte Roman geht weiter:

Slov ant Gali: Planet der Pondos (45)

Uljana hatte die Frage kum ausgesprochen, da erfüllte die gespenstische Computerstimme den Raum: „Immunologische Anpassung noch nicht erfolgt. Analyse fast abgeschlossen. Vor Verlassen des Raumschiffs ist jeder Homo sapiens zu impfen, damit keine das biologische Gleichgewicht des Planeten zerstörenden Mikrolebensformen eingeschleppt werden beziehungsweise umgekehrt keine Mikroorganismen des Planeten die Lebensfähigkeit der Besatzung aufheben.“
„Aber sonst ist dieser Computer noch ganz gesund, ja?“
Jenny zog die Worte in die Länge wie einen durchgekauten Kaugummi.
„Und was sollen wir tun?“
„Immunologisierendes Gas strömt jetzt in den Raum. Einatmen. Wartezeit 300 Sekunden.“
Es schienen die längsten 300 Sekunden, die die Kinder je erlebt hatten. Keiner wagte auszusprechen, dass der Computer selbst ja einen Defekt hatte. War ihm ausgerechnet jetzt zu trauen? Aber verschlossene Türen waren ein unbezwingbares Argument.
„Sperre aufgehoben!“
Die meisten rannten ohne nachzudenken hinter Jenny her. Schlie?lich gab auch Uljana auf und schloss sich den anderen an. Einen Moment noch. Dann ein Windhauch. Keine Simulation. Das war echt. Das war draußen!




Nun werd mal nicht übermütig!“
Okana grinste. Das war auch schwer zu begreifen. Gerade war die Nachricht von einer Explosion im Walaspalt durchgegeben worden. Und ausgerechnet die sonst so übervorsichtige Onja wollte sich das aus der Nähe ansehen!
„Wenn da irgendwelche alte Minen explodiert sind … wir bleiben einfach auf den Wegen, die wir schon kennen.“
„Du hast es aber gehört: Ein Körper aus der Luft, wahrscheinlich ein Meteorit…“
Onja winkte ab. Sie konnte doch nicht sagen, dass sie sich in Wahrheit nach irgendwelchen seltsamen Krabblern sehnte!
Allerdings hatten sie Pech. Als sie sich der Kortschen Vorschneise näherten, fielen ihnen sofort Postenpaare auf, die dort Streife liefen.
„Dann sehen wir uns das später an. Wir können nicht riskieren, dass jemand unseren geheimen Eingang entdeckt. Der Weg, auf dem alle zum See schleichen, wenn die Schulzeit vorbei ist, ist was Anderes. Den kennt eigentlich jeder. Aber wir beide… Nein. Wir bekommen das schon raus. Von wegen abgestürzter Meteorit… Wir warten bis morgen oder übermorgen. Wenn sich nichts tut, bleibt der Welaspalt Sperrgebiet, das niemand betritt, weil das niemand darf. Au?er uns natürlich. Meinst du, ich lass mir das Beerensammeln vermiesen?“

Die beiden Mädchen krochen einige Meter rückwärts. Dann tauchten sie auf der Alten Landstra?e auf. Die Siedlung war nicht mehr fern. ...

***

Und zu guter Letzt etwas Lyrik:

Kennt man heute noch den Ausdruck "Saure-Gurken-Zeit" für eine Zeit, in der nicht viel los ist - hergeleitet aus jener Vergangenheit, in der es vorübergehend nichts Frisches zu ernten gab? Im Zusammenhang mit dem Syrien- und allen anderen Kriegen wünsche ich mir natürlich nur saure Gurken ...

Slov ant Gali: Senryū Nr. 87


Slov ant Gali: Senryū Nr. 88


Slov ant Gali: Senryū Nr. 89


.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Follower