Slov ant Gali: Planet der Pondos (45)
Uljana
hatte die Frage kum ausgesprochen, da erfüllte die gespenstische
Computerstimme den Raum: „Immunologische Anpassung noch nicht
erfolgt. Analyse fast abgeschlossen. Vor Verlassen des Raumschiffs
ist jeder Homo sapiens zu impfen, damit keine das biologische
Gleichgewicht des Planeten zerstörenden Mikrolebensformen
eingeschleppt werden beziehungsweise umgekehrt keine Mikroorganismen
des Planeten die Lebensfähigkeit der Besatzung aufheben.“
„Aber
sonst ist dieser Computer noch ganz gesund, ja?“
Jenny
zog die Worte in die Länge wie einen durchgekauten Kaugummi.
„Und
was sollen wir tun?“
„Immunologisierendes
Gas strömt jetzt in den Raum. Einatmen. Wartezeit 300 Sekunden.“
Es
schienen die längsten 300 Sekunden, die die Kinder je erlebt hatten.
Keiner wagte auszusprechen, dass der Computer selbst ja einen Defekt
hatte. War ihm ausgerechnet jetzt zu trauen? Aber verschlossene Türen
waren ein unbezwingbares Argument.
„Sperre
aufgehoben!“
Die
meisten rannten ohne nachzudenken hinter Jenny her. Schlie?lich gab
auch Uljana auf und schloss sich den anderen an. Einen Moment noch.
Dann ein Windhauch. Keine Simulation. Das war echt. Das war draußen!
„Nun
werd mal nicht übermütig!“
Okana
grinste. Das war auch schwer zu begreifen. Gerade war die Nachricht
von einer Explosion im Walaspalt durchgegeben worden. Und
ausgerechnet die sonst so übervorsichtige Onja wollte sich das aus
der Nähe ansehen!
„Wenn
da irgendwelche alte Minen explodiert sind … wir bleiben einfach
auf den Wegen, die wir schon kennen.“
„Du
hast es aber gehört: Ein Körper aus der Luft, wahrscheinlich ein
Meteorit…“
Onja
winkte ab. Sie konnte doch nicht sagen, dass sie sich in Wahrheit
nach irgendwelchen seltsamen Krabblern sehnte!
Allerdings
hatten sie Pech. Als sie sich der Kortschen Vorschneise näherten,
fielen ihnen sofort Postenpaare auf, die dort Streife liefen.
„Dann
sehen wir uns das später an. Wir können nicht riskieren, dass
jemand unseren geheimen Eingang entdeckt. Der Weg, auf dem alle zum
See schleichen, wenn die Schulzeit vorbei ist, ist was Anderes. Den
kennt eigentlich jeder. Aber wir beide… Nein. Wir bekommen das
schon raus. Von wegen abgestürzter Meteorit… Wir warten bis morgen
oder übermorgen. Wenn sich nichts tut, bleibt der Welaspalt
Sperrgebiet, das niemand betritt, weil das niemand darf. Au?er uns
natürlich. Meinst du, ich lass mir das Beerensammeln vermiesen?“
Die
beiden Mädchen krochen einige Meter rückwärts. Dann tauchten sie
auf der Alten Landstra?e auf. Die Siedlung war nicht mehr fern. ...
***
Und zu guter Letzt etwas Lyrik:
Kennt man heute noch den Ausdruck "Saure-Gurken-Zeit" für eine Zeit, in der nicht viel los ist - hergeleitet aus jener Vergangenheit, in der es vorübergehend nichts Frisches zu ernten gab? Im Zusammenhang mit dem Syrien- und allen anderen Kriegen wünsche ich mir natürlich nur saure Gurken ...
Slov ant Gali: Senryū Nr. 87
Slov ant Gali: Senryū Nr. 88
Slov ant Gali: Senryū Nr. 89
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