Fillip, der Erdling (12)
... Fillip
winkte ab. „Lass man. Ich seh´s ja ein.Aber
ich habe eine Bitte: Gönnt mir etwas Zeit, zu beobachten, was sich
durch diese Aliens verändert und wie! Ihr mögt ja eure Meinung
schon gebildet haben. Aber ich nicht. Ich finde, es ist überhaupt
nicht so einfach zu sagen, das ist so oder so. Ich finde es nur
schlimm, dass sie uns überfallen haben, uns so gar keine Chance
gegeben haben, selber zu entscheiden. Sollen wir unser Leben in die
Richtung ändern, die die uns vorgeben? Das ist doch dermaßen fremd.
Da muss man doch wenigstens drüber nachdenken dürfen! Nein, ich
kann mir das Meiste nicht vorstellen, wie das funktionieren soll –
und ich wüsste nicht, warum das bei euch anders sein sollte. Aber
wollen wir es nicht wenigstens probieren? Lasst uns zumindest die
angegebene Internetadresse mal angucken. ...“
Jule
und Max sahen ihn abwartend an, als müsse noch mehr Erklärung
folgen. Doch Fillip startete lieber wieder den Computer. Dann hätte
er etwas vor sich gehabt, an das er sich halten konnte, zu dem er
hätte sagen können, find ich gut … oder eben nicht. Doch der
Computer gönnte ihm diese Möglichkeit nicht. An Stelle einer Seite
mit Fragen und Antworten erschien auf dem Bildschirm die Meldung
„Ups! Wir können http:demokratie.glücks.net nicht finden.“
„Kein
gutes Zeichen, Fill. DIE finden keine Demokratie und Glück für uns
erst recht nicht.“ Gabi sagte es eher traurig, so als hätte sie
lieber Unrecht gehabt.
Auch
das noch! Sie hätte ihm wirklich einmal beistehen können. Sie sah
doch, wie schwer er sich tat, etwas zu erklären, was er nicht
durchschaute, nur um zu verhindern, dass die Kinder
Unvorsichtigkeiten begingen. Und das musste sie doch auch wollen!
Schließlich gab Fillip auf. Er klickte zum Fernsehprogramm.
Vielleicht klärten die Nachrichten die Frage auf, warum diese
Außerirdischen eine Internetadresse verbreiteten, die es nicht gab.
Doch diesmal sendeten alle Sender wieder ein Programm, als gäbe es
die Invasion nicht. Vor allem: Nirgendwo lief eine
Nachrichtensendung, dafür Filme, Sport, eine Natur-Doku. Irgendwie
wie bis Dienstag, so auf unpolitisch getrimmt, und irgendwie auch
wieder nicht. Etwas fehlte … Fillip brauchte nicht lange zu
grübeln, ...
..***
Vergessen wir die Lyrik nicht:
So ist das Leben: Aus der Ferne schickt uns Sebastian Deya"kampferische Grüße nach berlin-hellersdorf", während Brunhild Hauschild aus ihrem Kamelhöcker zumindest in ihrer "Vorstellung" Optimismus tankt. Vielleicht aber heißt das nur, dass wir welchen brauchen ...
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