Slov ant Gali: Planet der Pondos (53)
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... Orschock
sah auf den Boden. „Das Objekt ist mehr als dreißig Körpos lang.
Vielleicht machen ihm die einzelnen Minen überhaupt nichts aus? Sie
sind vielleicht bei der Landung hochgegangen, ohne dass es überhaupt
aufgefallen ist? Ich wei?, ich habe echte Informationen zu
beschaffen. Was Sie daraus machen, geht mich nichts an. Sie machen
die Schockstories von den bösen Koom. Aber deshalb muss ich ja
sagen, was und wie es mir berichtet wurde. Auch wenn es nach
Megasuperriesenente klingt, es ist wahrscheinlich wahr und wir haben
nicht damit gerechnet. Ausgerechnet im Welaspalt! Durch den wir auf
jeden Fall marschieren müssen.“
Breckoro
sah Orschock prüfend an. Wollte diese Stinkmaus seinen Plan
kritisieren? Schnell hatte er sich wieder im Griff. Er winkte
aufmunternd.
Orschock
fuhr fort: „Natürlich ist unsere Forschung an einem Punkt, wo wir
bald testweise eigene Flugkörper einsetzen könnten. Aber für einen
Krieg müssen wir noch auf den Sturm durch den Welaspalt setzen. Die
Koom könnten das durchschaut haben.“
„Orschock!
Dann müssten sie das doch wissen. Dazu müssten die Koom doch
ausspioniert haben, dass wir verbotenerweise an Flugkörpern
geforscht haben. Glauben Sie, die hätten das nicht groß ausgeschlachtet? Aber vor allem: Wer ist denn für Spionageabwehr
zuständig? Der wäre ja unfähig… Trotzdem... Ein Zufall?
Wahrscheinlich ist es nicht. Und unsere Spione versagen nicht. Es
muss eine andere Erklärung für dieses Flugobjekt geben.“
„Eben!“
Orschock streckte sich. „Das ist bestimmt keine Geheimwaffe der
Koom. Im Gegenteil. Alle Informationen bestätigen, dass die Koom
unseren Truppen nichts entgegensetzen haben. Wir befreien die
Koom-Region. Sollte das im Welaspalt tatsächlich ein neues
Kampfgerät der Koom sein, gibt es lediglich mehr Tote. Das lässt
sich im Krieg nicht umgehen.“
Breckoro
versuchte Orschock in die Augen zu sehen. „Und? Vorschläge? Sollen
wir etwas an unserer Planung modifizieren?“
Als
Antwort deutete Orschock nur mit den Handflächen nach oben.
„Natürlich müssen wir den Präsidenten zum diplomatischen Protest
wegen Verstoßes gegen den Entmilitarisierungsvertrag von 433
auffordern. Koom-Waffen in der Sperrzone!“
„Und
was haben wir damit gewonnen?“
„Die
Koom sind an allem schuld. Das ist doch das, was wir wollten. Wir
müssen uns verteidigen. Mobil machen. Die Meldung ist eindeutig: Die
Koom greifen an. Mit schrecklichen Waffen.“
„Ich
überleg ?s mir. Das hie?e, wir brauchten keinen Anlass für unseren
Verteidigungskrieg mehr schaffen ... Eigentlich gar nicht so
schlecht. Und was diese fremden Wesen angeht, gehen wir einmal davon
aus, dass es welche sind, werden wir sie erstmal nur beobachten.
Alles, was sie machen, auf meinen Tisch! Zumindest, solange sie uns
nicht in die Quere kommen. Die nehmen wir uns vor, wenn wir drüben
einmarschiert sind. Unsere Soldaten werden froh sein, wenn sie beim
Einmarsch keinem Monster begegnen.“
Orschock
verließ das Zimmer. Einen Moment lang starrte Breckoro auf die
geschlossene Tür. Dann wischte er mit den Händen über die
Sonnenblätter auf der Brust, als wollte er lästige Parasiten
verjagen. Mit fahrigen Bewegungen hämmerte er nun auf einen großen,
pultartigen Gegenstand ein.
„Püpüpüpüpüpüpü
…“ Keine Verbindung.
„Gibts
denn das?!“
Sekunden
später drang ein gewaltiges Grollen durch die Dämmwände der
Agentur. Es war zu spät. Der Anschlag auf die Bank, also das
Stadion, war erfolgt. Alles so wie früher geplant. ...
***
Ich wünsche allen Lesern alles Gute und dass sie eine schöne Veranstaltung anlässlich des Allende-Sturzes finden ...
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Heute jährt sich ein Ereignis, auf das die Weltgeschichte getrost hätte verzichten können:
Vor 40 Jahren putschten faschistoide Militärs die erste sozialistische Regierung weg, die vollständig ohne Gewalt an die Macht gekommen war, absolut bürgerlich-demokratisch. Gesteuert von der CIA und unterstützt von bis heute unbestraften Terroristen wurden Tausende Menschen umgebracht, deren einzige Schandtat darin bestand zu glauben, man könne sich einfach so für eine alternative, bessere Form des Zusammenlebens entscheiden. Die Hoffnungen der besonders friedliebenden Menschen dieser Erde landeten unter den Stiefeln der "Gewaltbereiten".
Nachfolgend mein Beitrag zu einer Gedenkveranstaltung in Köpenick:
Für Victor Jara, 1973
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