Montag, 9. September 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1849

Zu diesem Textstück aus dem beim Lorbeer Verlag erschienenen Roman ist sicher der Hinweis angebracht, dass es sich um einen utopischen Roman handelt, Ähnlichkeiten mit realen Ereignissen auf der Erde also rein zufällig sind ...

Slov ant Gali: Planet der Pondos (53)
.
... Orschock sah auf den Boden. „Das Objekt ist mehr als dreißig Körpos lang. Vielleicht machen ihm die einzelnen Minen überhaupt nichts aus? Sie sind vielleicht bei der Landung hochgegangen, ohne dass es überhaupt aufgefallen ist? Ich wei?, ich habe echte Informationen zu beschaffen. Was Sie daraus machen, geht mich nichts an. Sie machen die Schockstories von den bösen Koom. Aber deshalb muss ich ja sagen, was und wie es mir berichtet wurde. Auch wenn es nach Megasuperriesenente klingt, es ist wahrscheinlich wahr und wir haben nicht damit gerechnet. Ausgerechnet im Welaspalt! Durch den wir auf jeden Fall marschieren müssen.“
Breckoro sah Orschock prüfend an. Wollte diese Stinkmaus seinen Plan kritisieren? Schnell hatte er sich wieder im Griff. Er winkte aufmunternd.
Orschock fuhr fort: „Natürlich ist unsere Forschung an einem Punkt, wo wir bald testweise eigene Flugkörper einsetzen könnten. Aber für einen Krieg müssen wir noch auf den Sturm durch den Welaspalt setzen. Die Koom könnten das durchschaut haben.“
„Orschock! Dann müssten sie das doch wissen. Dazu müssten die Koom doch ausspioniert haben, dass wir verbotenerweise an Flugkörpern geforscht haben. Glauben Sie, die hätten das nicht groß ausgeschlachtet? Aber vor allem: Wer ist denn für Spionageabwehr zuständig? Der wäre ja unfähig… Trotzdem... Ein Zufall? Wahrscheinlich ist es nicht. Und unsere Spione versagen nicht. Es muss eine andere Erklärung für dieses Flugobjekt geben.“
„Eben!“ Orschock streckte sich. „Das ist bestimmt keine Geheimwaffe der Koom. Im Gegenteil. Alle Informationen bestätigen, dass die Koom unseren Truppen nichts entgegensetzen haben. Wir befreien die Koom-Region. Sollte das im Welaspalt tatsächlich ein neues Kampfgerät der Koom sein, gibt es lediglich mehr Tote. Das lässt sich im Krieg nicht umgehen.“
Breckoro versuchte Orschock in die Augen zu sehen. „Und? Vorschläge? Sollen wir etwas an unserer Planung modifizieren?“
Als Antwort deutete Orschock nur mit den Handflächen nach oben. „Natürlich müssen wir den Präsidenten zum diplomatischen Protest wegen Verstoßes gegen den Entmilitarisierungsvertrag von 433 auffordern. Koom-Waffen in der Sperrzone!“
„Und was haben wir damit gewonnen?“
„Die Koom sind an allem schuld. Das ist doch das, was wir wollten. Wir müssen uns verteidigen. Mobil machen. Die Meldung ist eindeutig: Die Koom greifen an. Mit schrecklichen Waffen.“
„Ich überleg ?s mir. Das hie?e, wir brauchten keinen Anlass für unseren Verteidigungskrieg mehr schaffen ... Eigentlich gar nicht so schlecht. Und was diese fremden Wesen angeht, gehen wir einmal davon aus, dass es welche sind, werden wir sie erstmal nur beobachten. Alles, was sie machen, auf meinen Tisch! Zumindest, solange sie uns nicht in die Quere kommen. Die nehmen wir uns vor, wenn wir drüben einmarschiert sind. Unsere Soldaten werden froh sein, wenn sie beim Einmarsch keinem Monster begegnen.“
Orschock verließ das Zimmer. Einen Moment lang starrte Breckoro auf die geschlossene Tür. Dann wischte er mit den Händen über die Sonnenblätter auf der Brust, als wollte er lästige Parasiten verjagen. Mit fahrigen Bewegungen hämmerte er nun auf einen großen, pultartigen Gegenstand ein.
„Püpüpüpüpüpüpü …“ Keine Verbindung.
„Gibts denn das?!“

Sekunden später drang ein gewaltiges Grollen durch die Dämmwände der Agentur. Es war zu spät. Der Anschlag auf die Bank, also das Stadion, war erfolgt. Alles so wie früher geplant. ...


***

Ich wünsche allen Lesern alles Gute und dass sie eine schöne Veranstaltung anlässlich des Allende-Sturzes finden ...
.
Heute jährt sich ein Ereignis, auf das die Weltgeschichte getrost hätte verzichten können:
Vor 40 Jahren putschten faschistoide Militärs die erste sozialistische Regierung weg, die vollständig ohne Gewalt an die Macht gekommen war, absolut bürgerlich-demokratisch. Gesteuert von der CIA und unterstützt von bis heute unbestraften Terroristen wurden Tausende Menschen umgebracht, deren einzige Schandtat darin bestand zu glauben, man könne sich einfach so für eine alternative, bessere Form des Zusammenlebens entscheiden. Die Hoffnungen der besonders friedliebenden Menschen dieser Erde landeten unter den Stiefeln der "Gewaltbereiten".
Nachfolgend mein Beitrag zu einer Gedenkveranstaltung in Köpenick:

Für Victor Jara, 1973



.





.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Follower