Mittwoch, 7. März 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1321

Wieder beginnen wir mit den Gedichten des Tages von übermorgen, also am Tag nach dem Frauentag (wobei ein weiser Mann sagte, es sollten alle Tage des Jahres Frauentage sein ...



Unsere (???!) Bundespräsidenten ... Nennt man das Schicksal? Haben "wir" die verdient? Dem alten gönnt Sebastian Deya "Der Wulff im Holzpelz" als Nachgesang ...
Andererseits sei uns ein Naturgedicht gegönnt: Slov ant Gali"Veganer Naturschutz".


Weiter mit der Fortsetzungserzählung:



Slov ant Gali: Die schwebende Jungfrau (7) 



... Wie gesagt: Ich blickte der Zukunft zufrieden entgegen. Das schien mir Grund, mit Sprudel anzustoßen. Nichts chemisch Berauschendes, davon ging ich zumindest aus. Sollte ich in diesen Stunden etwas euphorischer gewirkt haben als normal, so lag das in erster Linie an der Anpassung, an meiner Verwunderung, dass diesmal die üblichen Kopfschmerzen nach dem Aufwachen ausgeblieben waren und an der Freude, so weit vorangekommen zu sein. Auf die Idee, dass der Sprudel fremde chemische Substanzen enthalten haben könnte, kam ich erst am folgenden Tag. Clint saß als Adjutant auf der Brücke, Rose als Kursgeber und an den Räumstrahlern. Anna koordinierte die Funktionen des Maschinenraums. Es gab keinen Grund, weshalb sie keinen Sprudel hätten trinken sollen. Die mittleren und unteren Dienstränge hatten ihre Übergabeschicht anders aufgeteilt. Da blieben die Aufgetauten noch in der Weckzone des Med.-Bereiches. Ich war die einzige Ablösung, die ihren künftigen Platz bereits eingenommen hatte – allerdings mit dem elektronischen Bodycheck verbunden … dachte ich zumindest noch, nachdem ich mit Mara angestoßen hatte.
Als ich wieder aufwachte, waren fünf Stunden vergangen. Erst allmählich wurde mir bewusst, dass ich geschlafen hatte und das Prüfsystem hatte dies nicht beanstandet. Clint, Anna und Rose schliefen mit nach vorn weggesackten Oberkörpern an, richtiger auf ihren Konsolen. Mara war nicht zu sehen.
Das war der erste Eindruck. Als zweites, also eigentlich fast gleichzeitig, blieb mein Blick auf dem Hauptschirm hängen. Dort sah man Sterne in Flugrichtung vor uns wie immer. Allerdings waren es ganz andere als fünf Stunden zuvor. Die Kopfschmerzen, die vorher so glücklich ausgeblieben waren, quälten mich nun mit doppelter Kraft. Es war mir kaum möglich, mich zu konzentrieren. Den anderen Dreien auf der Brücke ging es offenbar genauso. Clint gab mir gequält Antwort auf meine Frage zur Position. Obwohl seine Stimme unheimlich widerhallte, erkannte ich doch die unbeschreibliche Verwunderung darin über die abgelesenen Koordinaten. Wenn die stimmten – in jenem Moment waren wir fest davon überzeugt, dass sie nicht stimmen konnten - waren wir 31716 Lichtjahre von unserer Position vom Vortag entfernt. Wir waren rettungslos verloren. Ein Raumschiff ohne funktionierende Steuer- und Rechentechnik war verloren. Und wir kannten keine Kraft, die uns 30000 Lichtjahre hätte befördern können – in fünf Stunden so wenig wie in fünf Jahren oder fünf Menschenleben. Ich weiß es auch heute nicht und wir können es getrost den Spezialisten überlassen, zu untersuchen, welche Manipulationen am Raumschiff vorgenommen wurden und wo die Kräfte herkamen, die uns über solch astronomische Entfernungen befördert haben. Ich kann nur eine Vermutung äußern, die – wenn sie richtig sein sollte – gleichfalls an meiner Eignung als Raumschiffkommandant zweifeln ließe: Wir haben diesen Fernflug nicht selbst bewältigt. Irgendwo, wahrscheinlich am Ausgang unseres eigenen Sonnensystems, sind wir ohne es zu bemerken in ein riesiges Raumschiff hineingeflogen – als wären wir dessen Shuttle. Den Rest haben fremde Computerspezialisten – wie immer die bei denen heißen mögen – zurechtmanipuliert. ...

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