Sonntag, 25. März 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1338

Eine einfache Aufgabe: Die Gedichte des Tages vom Montag. Der Plan steht:


Nicht nur, dass irritierend ist, dass "Tschernobyl Nordslawisch Wermut" heißen soll, sondern beim Lesen muss man darauf achten, dass von Wermut-Gesöffen liebenden Dichtern die Rede ist, wovon einer der Oscar ist, muss man natürlich wissen. Grins: Danke, Jürgen Polinske.
Slov ant Gali wagt ein Abenteuer: Wie interpretiert der nichts Ahnende das Gedicht "Wasserspeier"? Oder entzieht es sich jeder Interpretation und verursacht nur Verunsicherung? Soll man es persönlich oder gesellschaftlich oder wie sonst verstehen???

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.Ansonsten plagt Slov ant Gali das schlechte Gewissen: Von "Ich wurde Gott" sollte eigentlich längst der zweite Teil entworfen sein. Gemeinsam mit Gunda Jaron. Etwas wahrlich Spannendes, was wohl Jahre bis zur Fertigstellung brauchen könnte. Auch in den ersten Teil ist schon viel Gemeinsames eingeflossen und wird weiter fließen müssen, denn die Fehler in Buch 1 rächen sich in Buch 2. Unglücklicherweise sind auch noch Stücke unwiederbringlich verloren gegangen. Lohnt es sich hier, sich an den erreichten Arbeitsstand "heranzuarbeiten"?


Ich wurde Gott (1)

Klappentext



Fred lachte laut. Es klang nicht echt. Der Schreck war zu frisch, um ihn zu überspielen. Doch die anderen 16jährigen merkten es nicht. Schließlich war er in das Zelt gegangen und hatte das „Abenteuer Zeitreise“ gewagt. Nun lauschten sie, wie er wild gestikulierend erzählte: „... Stellt euch vor, vor noch nicht 2000 Jahren haben die Leute solchen Humbug geglaubt! Na, war auch ne echt starke Show. Gruselig. So haben die das damals bestimmt gemacht. Die Beleuchtung, die Kugel, die Maske, der hypnotische Blick. Und die Stimme erst! Ein Tonfall, da läuft´s einem kalt den Rücken runter: Sie werden einmal mehr Mädchen haben, als Sie sich jetzt vorstellen können. Ein ganzer Kontinent wird Ihnen zu Füßen liegen. Sie werden ein Gott sein. Mächtig und rücksichtslos. Sie werden sich vor sich selbst fürchten, sich fragen, was bin ich nur für ein Mensch?! Alles, was Sie jetzt noch als normal empfinden, wird Ihnen ferner sein als die fernste Vergangenheit. Aber noch können Sie diesem Schicksal entgehen. Reisen Sie nicht! Ich flehe Sie an, reisen Sie nicht!“ Am Abend nach dem Jahrmarktsspaß gingen die Jugendlichen tanzen. Bald hatte Fred alles vergessen. ...

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… „ … Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen...“

… Fantastisch, diese Gebete! Sie haben das einfach vor sich hin gemurmelt. Die Formel beschwor einen allmächtigen Gott, er möge ihnen ihre Schuld, welche auch immer, vergeben, und er vergab ihnen. Musste er ja, denn es gab ihn doch nur in ihrer Einbildung. Dafür vergaben sie dann auch allen Anderen deren Schuld. Hauptsache Vergeben. Die Menschen damals waren echt gut dran. Von Bösem erlöst werden - musste das nicht ein herrliches Gefühl gewesen sein? So viel Böses machen zu dürfen und eine Einbildung vertreibt das schlechte Gewissen? Immerhin hatten sich die Leute in diesen Jahrtausenden etwas bewahrt: Die Angst vor der Versuchung. Sie fürchteten, Böses zu tun, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten, hofften, gar nicht erst in eine solche Situation zu geraten. Ich habe solche Angst nicht. Was sollte ich auch je wirklich Böses anrichten? Wir tun doch alle nur unser Bestes ... 

Aus einer Textinterpretation, geschrieben von Fred Majorus im Alter von 12 Jahren, festgehalten im Erinnerungsbuch der 3. Europäischen Oberschule Merkurville für ihren verschollenen ehemaligen Schüler
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