Sonntag, 14. Juli 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1794

1. Prosa-Fortsetzung:

Slov ant Gali: Planet der Pondos (11)

... Es war eine Respekt einflößende Stimme. Erregt versuchte Uljana sich noch einmal zu vergewissern: „Ich kann die Weckprogramme in der Kälteschlafkammer also alle erfolgreich aktivieren?“
„Korrekt!“
„Und es ist seit dem Abflug von der Erde niemandem etwas passiert.“
„Bestätigt!“
Uljana überlegte. Aus dem Computer musste doch mehr als jeweils ein Wort herauszuholen sein.
„Aber die Akustiksteuerung dort ist defekt!“
„Keine Datenverbindung!“
„Die Menschen im Schlafsaal können nicht automatisch geweckt werden?“
„Korrekt!“
„Also muss der Weckablauf über die Schaltkästen gesteuert werden.“
„Korrekt!“
„Dann erbitte ich zum Wecken für meine Mutter und die anderen eine detaillierte Handlungsanweisung für den gesamten Ablauf mit Korrekturhinweisen bei Komplikationen. Ausgedruckt!“
… Selbst wenn ich nur einen einzigen Knopf zu drücken hätte, wollte sie noch ergänzen, aber sie unterlie? es. Gleich wäre es soweit. Sie wüsste endlich, wie sie die Anderen ohne Automatik aus ihrem Kältebad holen konnte.
„Keine Zugangsberechtigung zum Datenpool!“
Einen Moment sagte Uljana nichts, als wollte sie das Gehörte nicht wahrhaben. Natürlich erinnerte sie sich. Man hatte ihnen damals erklärt, dass der Zugang zu speziellen Datenpools gesonderter Berechtigungen bedurfte. Kurskorrekturen, medizinische Daten … Kinder hatten logischerweise generell beschränkten Zugang.
Was jetzt?
Die Zugangsbeschränkungen lie?en sich in Notfällen überbrücken. Man hatte ihnen einen Vortrag darüber gehalten. Hoffentlich hatte sie die exakten Formeln behalten. Es gehörte zum Schutz vor Missbrauch, dass hier keine freien Formulierungen zulässig waren.
„Notfall. Freigabe Pooldaten.“
„Notfall nicht bestätigt!“
Hatte sie sich falsch ausgedrückt? Ihr traten Schweißperlen auf die Stirn.
„Ich wiederhole: Notfall. Erbitte unbeschränkten Zugang zu allen Datenpools.“
„Unberechtigt.“

„Was hei?t unberechtigt? Ein Notfall kommt immer unberechtigt!“ ...


***

2. "Gedichte des Tages":
Zwei Herren ballen ihre lyrische Stimme. Da ist zuerst einmal Sebastian Deya mit seinem eindringlich kurzen Gedicht "Staubtrocken", Dazu kommt Thomas Reich, der mit "Geschnitztes Holz" ein Liebesgedicht anbietet ... aber dabei ... verunsichert ... zumindest mich ...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Follower