Montag, 8. Juli 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1789

1. Prosa

Slov ant Gali: Planet der Pondos (6)

... „Sie schlafen. Ineinander!“
Onja fühlte selbt, kaum dass sie es ausgesprochen hatte, wie belehrend das klang. Das hatte sie nicht gewollt. Pedo aber schluckte die Antwort, dass er das selber wisse, herunter. Schlie?lich wollte er nicht die grö?te Ehre verderben, die ihm die Schwester gewährte: Onja griff sich seinen Arm, legte sich auf ihrer Matte zurecht, zog sich wie ein Gürteltier um ihn zusammen und schlief scheinbar sofort ein. Nur er war noch wach. Das gab ihm das Gefühl, dass alle auf seinen Schutz vertrauten. Im Halbschlaf lächelte Onja: So ein Unsinn. Vor wem sollte Pedo sie beschützen. Er lie? sich ja selbst von Haloh auslachen. Aber dem hatte sie eine kräftige Backpfeife verpasst. Das war sie ihrem Bruder einfach schuldig.

***


Lange hatte Uljana nicht geschlafen. Trotzdem fühlte sie sich erfrischt und ihr schien, als könnte nichts und niemand ihr etwas anhaben. Und das Schönste: Alles, was sich unmittelbar vor dem Abflug ereignet hatte, war wieder frisch.
Abflug, das war das gesuchte Stichwort gewesen. Uljana erinnerte sich nun, dass sie zu den Passagieren eines au?ergewöhnlichen Raumschiffes zählte. Dass man sie alle eingefrostet hatte. Daher die Frostschalen, die von au?en wirklich an Särge erinnerten. Uljanas Mutter hatte ihr ganzes Geld für einen Platz bei dieser Reise ausgegeben. Die Preise, die bei der offiziellen Versteigerung geboten wurden, hätte sie trotzdem nie aufbringen können. Aber ein Computer hatte sie wegen ihrer Passfähigkeit zu den ordentlichen Passagieren ausgewählt.

Das Raumschiff trug den Namen New Home 9. Es gehörte zu einer Flotte, die eine neue Heimat irgendwo drau?en im Weltall finden sollte. Mit gefrosteten Passagieren und Mannschaften, damit sie alle bei der unbekannten, aber auf jeden Fall astronomisch gro?en Entfernung nicht schon im Raumschiff eines natürlichen Todes gestorben wären. In Jahrhunderten oder Jahrtausenden sollten sie um keinen Tag gealtert ihr Leben von der Erde fortsetzen. Uljana erinnerte sich an Debbies Worte. ... Sobald wir uns dann einem Planeten nähern, den der Analysecomputer für geeignet zum Besiedeln hält, geht ?s los. Dann beginnt er das Weckprogramm. Aber keine Angst. Das betrifft dich nicht. Kinder bis sechzehn werden erst nachher von ihren Eltern geweckt. Somit siehst du als allererstes mein Gesicht. Das macht dir doch nichts aus, oder? ...



***
2.  Lyrik ("Gedichte des Tages" Nr. 2018)

.Sicher gibt es kaum ein Ereignis, dass einen Poeten mehr beschäftigt als die Möglichkeit, ein richtiges eigenes Buch zu veröffentlichen. Man will ja nichts falsch machen. Wenn erst einmal das Gedicht auf Papier steht, dann steht es so da - mindestens bis zu einer "überarbeiteten Auflage". 
Ein Weg, um mehr Sicherheit zu bekommen, dass man sich richtig entschieden hat bei der Auswahl und die Version des Gedichts die ist, hinter der man noch ein paar Monate später steht, ist - neben dem "ganz persönlichen Lektor, dem "Fremdleser" - die eigenen Gedichte nach einer Pause noch einmal kritisch zu sichten. Man wird sich wundern, wobei man alles den Kopf schüttelt, "Was hat mich denn da geritten?" Na, mir geht das zumindest so. Insofern war die Verzögerung mit dem Lyrikband "Manche nennen es Liebe" nützlich. Der neue Titel "Liebe mbH" ist garantiert kreativer ... und vier Gedichte sind nun doch im Netz für die "Tonne" hängen geblieben.
Zwei davon hier:

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