Slov ant Gali: Planet der Pondos (6)
... „Sie
schlafen. Ineinander!“
Onja
fühlte selbt, kaum dass sie es ausgesprochen hatte, wie belehrend
das klang. Das hatte sie nicht gewollt. Pedo aber schluckte die
Antwort, dass er das selber wisse, herunter. Schlie?lich wollte er
nicht die grö?te Ehre verderben, die ihm die Schwester gewährte:
Onja griff sich seinen Arm, legte sich auf ihrer Matte zurecht, zog
sich wie ein Gürteltier um ihn zusammen und schlief scheinbar sofort
ein. Nur er war noch wach. Das gab ihm das Gefühl, dass alle auf
seinen Schutz vertrauten. Im Halbschlaf lächelte Onja: So ein
Unsinn. Vor wem sollte Pedo sie beschützen. Er lie? sich ja selbst
von Haloh auslachen. Aber dem hatte sie eine kräftige Backpfeife
verpasst. Das war sie ihrem Bruder einfach schuldig.
***
Lange
hatte Uljana nicht geschlafen. Trotzdem fühlte sie sich erfrischt
und ihr schien, als könnte nichts und niemand ihr etwas anhaben. Und
das Schönste: Alles, was sich unmittelbar vor dem Abflug ereignet
hatte, war wieder frisch.
Abflug,
das war das gesuchte Stichwort gewesen. Uljana erinnerte sich nun,
dass sie zu den Passagieren eines au?ergewöhnlichen Raumschiffes
zählte. Dass man sie alle eingefrostet hatte. Daher die
Frostschalen, die von au?en wirklich an Särge erinnerten. Uljanas
Mutter hatte ihr ganzes Geld für einen Platz bei dieser Reise
ausgegeben. Die Preise, die bei der offiziellen Versteigerung geboten
wurden, hätte sie trotzdem nie aufbringen können. Aber ein Computer
hatte sie wegen ihrer Passfähigkeit zu den ordentlichen Passagieren
ausgewählt.
Das
Raumschiff trug den Namen New
Home 9. Es gehörte zu
einer Flotte, die eine neue Heimat irgendwo drau?en im Weltall finden
sollte. Mit gefrosteten Passagieren und Mannschaften, damit sie alle
bei der unbekannten, aber auf jeden Fall astronomisch gro?en
Entfernung nicht schon im Raumschiff eines natürlichen Todes
gestorben wären. In Jahrhunderten oder Jahrtausenden sollten sie um
keinen Tag gealtert ihr Leben von der Erde fortsetzen. Uljana
erinnerte sich an Debbies Worte. ... Sobald
wir uns dann einem Planeten nähern, den der Analysecomputer für
geeignet zum Besiedeln hält, geht ?s los. Dann beginnt er das
Weckprogramm. Aber keine Angst. Das betrifft dich nicht. Kinder bis
sechzehn werden erst nachher von ihren Eltern geweckt. Somit siehst
du als allererstes mein Gesicht. Das macht dir doch nichts aus, oder? ...
***
2. Lyrik ("Gedichte des Tages" Nr. 2018)
.Sicher gibt es kaum ein Ereignis, dass einen Poeten mehr beschäftigt als die Möglichkeit, ein richtiges eigenes Buch zu veröffentlichen. Man will ja nichts falsch machen. Wenn erst einmal das Gedicht auf Papier steht, dann steht es so da - mindestens bis zu einer "überarbeiteten Auflage".
Ein Weg, um mehr Sicherheit zu bekommen, dass man sich richtig entschieden hat bei der Auswahl und die Version des Gedichts die ist, hinter der man noch ein paar Monate später steht, ist - neben dem "ganz persönlichen Lektor, dem "Fremdleser" - die eigenen Gedichte nach einer Pause noch einmal kritisch zu sichten. Man wird sich wundern, wobei man alles den Kopf schüttelt, "Was hat mich denn da geritten?" Na, mir geht das zumindest so. Insofern war die Verzögerung mit dem Lyrikband "Manche nennen es Liebe" nützlich. Der neue Titel "Liebe mbH" ist garantiert kreativer ... und vier Gedichte sind nun doch im Netz für die "Tonne" hängen geblieben.
Zwei davon hier:
."Bist du das?"
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