Slov ant Gali: Planet der Pondos (21)
.
... „Der
schläft“, antwortete sie. „Der muss noch weiter schlafen. Wie
alle anderen. Lass ihn!“
Sarah
packte Uljanas Hand, um sich aufzurichten. Uljana suchte noch immer
nach etwas, was sie der fast Zehnjährigen sagen könnte. „Wei?t du
was? Wir sind jetzt in einem Raumschiff und spielen die Besatzung.
Machst du mit?“
„Hmmm!“
Das
klang noch nicht sehr begeistert, aber eine halbe Stunde später
sa?en beide in Schalensesseln auf der Kommandobrücke. Auch Sarah
trug jetzt eine Uniform. Sie sah komisch darin aus, wie in ein
entschieden zu gro?es Kostüm gehüllt. Da hatte sich Uljana bei
ihren Angaben für den Replikator wohl vertan.
Uljana
musterte skeptisch das riesige Schaltpult. Zugegeben: Sie hatte einen
Hebel entdeckt, der auf AUTO
stand. Demnach regelte die
Automatik alle Steuerfunktionen, egal, was sie an Tastenstellungen
sonst veränderten. Alle Lämpchen blinkten wei? oder grün. Die „New
Home 9“ war also nicht in Gefahr. Vorausgesetzt natürlich, die
Kontrolllampen waren nicht so unzuverlässig wie das ganze
Computersystem, das sich nicht mehr selbst reparierte.
„Ob
wir weit von der Erde weg sind?“ fragte Uljana leise.
Eine
dunkle, hohl klingende Männerstimme erfüllte plötzlich den Raum.
„Nach Vergleich mit bekannten Sternkoordinaten 12732 Lichtjahre.“
Erschrocken
sah Uljana zu Sarah. Das Mädchen hatte erst die Schultern eingezogen
und gemurmelt „Ist das unheimlich!“, dann hatte sie Uljanas Hand
gepackt und sich unsicher umgesehen. Uljana redete beruhigend auf sie
ein: „Das ist doch nur der Computer. Keine Angst!“, aber im
Stillen verdrehte sie die Augen. Das würde noch etwas werden.
Beide
Mädchen sahen über die Hauptkonsole hinweg. Ein gewaltiger
Bildschirm zeigte den Sternenhimmel. Wahrscheinlich den Ausschnitt,
in den sie gerade hinein flogen. Uljana hätte gern einen Beweis
gefunden, dass der Computer ihren Standort zu weit weg von der Erde
angegeben hatte. Aber alle Sterne, die sie da sah, waren ihr fremd
bzw. standen anders zueinander, als die wenigen Sternbilder, an die
sie sich erinnern konnte.
Sarah
klammerte sich an sie wie ein Koalababy. Uljana hatte nie jüngere
Geschwister gehabt oder auf Kinder aufgepasst. Die Kleine bestaunte
begeistert die vielen unverständlichen Anzeigen. Aber Uljana war
klar, dass diese Begeisterung bald erlahmen würde. Was dann?
Ob sie
sich Waffen replizieren sollte? Gegen dieses Monster, das nun auch
bald munter wäre? Sie bedauerte, nur ihre Hände zu haben, um sich
und Sarah zu schützen. Quatsch, versuchte sich Uljana aufzumuntern,
das war ein ganz normaler Mann, der ihnen nichts tun würde. Aber
schon wieder kam die Einschränkung: Wenn wir nur nicht allein mit
ihm wären…
Uljana
streckte sich. Sie würde die Initiative ergreifen und dem Mann
sofort und ohne die ängstliche Sarah gegenübertreten.
„Wartest
du hier auf mich? Es dauert nicht lange. Achte bitte auf alle
Veränderungen, ja! Du brauchst nur auf diesen Uniformknopf zu
drücken, wenn du mich rufen willst!“ ...
Zum Tagesabschluss der Blick voraus auf die "Gedichte des Tages" morgen:
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Zwischendurch ein "normales" Gedicht, so eines mit Reimen gewünscht? Na, so gnz normal auch nicht. Es wäre eines, bei dem man wählen kann, ob man es politisch auslegen will oder ganz einfach nur so zum Schulterklopfen: "Mutmach-Reime - Mit und ohne Merkel-Strophe machbar" ...
Womit ich wieder beim Haiku wäre. "Haiku Nummer 6" sollte ein Versuch sein, sich mit einem inhaltlichen Merkmal der Haikus auseinanderzusetzen: Üblicherweise beschränkt sich die Form auf Naturbilder ...
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