Mittwoch, 24. Juli 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1803

.Zuerst die Prosa

Slov ant Gali: Planet der Pondos (21)
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... „Der schläft“, antwortete sie. „Der muss noch weiter schlafen. Wie alle anderen. Lass ihn!“
Sarah packte Uljanas Hand, um sich aufzurichten. Uljana suchte noch immer nach etwas, was sie der fast Zehnjährigen sagen könnte. „Wei?t du was? Wir sind jetzt in einem Raumschiff und spielen die Besatzung. Machst du mit?“
„Hmmm!“
Das klang noch nicht sehr begeistert, aber eine halbe Stunde später sa?en beide in Schalensesseln auf der Kommandobrücke. Auch Sarah trug jetzt eine Uniform. Sie sah komisch darin aus, wie in ein entschieden zu gro?es Kostüm gehüllt. Da hatte sich Uljana bei ihren Angaben für den Replikator wohl vertan.
Uljana musterte skeptisch das riesige Schaltpult. Zugegeben: Sie hatte einen Hebel entdeckt, der auf AUTO stand. Demnach regelte die Automatik alle Steuerfunktionen, egal, was sie an Tastenstellungen sonst veränderten. Alle Lämpchen blinkten wei? oder grün. Die „New Home 9“ war also nicht in Gefahr. Vorausgesetzt natürlich, die Kontrolllampen waren nicht so unzuverlässig wie das ganze Computersystem, das sich nicht mehr selbst reparierte.
„Ob wir weit von der Erde weg sind?“ fragte Uljana leise.
Eine dunkle, hohl klingende Männerstimme erfüllte plötzlich den Raum. „Nach Vergleich mit bekannten Sternkoordinaten 12732 Lichtjahre.“
Erschrocken sah Uljana zu Sarah. Das Mädchen hatte erst die Schultern eingezogen und gemurmelt „Ist das unheimlich!“, dann hatte sie Uljanas Hand gepackt und sich unsicher umgesehen. Uljana redete beruhigend auf sie ein: „Das ist doch nur der Computer. Keine Angst!“, aber im Stillen verdrehte sie die Augen. Das würde noch etwas werden.
Beide Mädchen sahen über die Hauptkonsole hinweg. Ein gewaltiger Bildschirm zeigte den Sternenhimmel. Wahrscheinlich den Ausschnitt, in den sie gerade hinein flogen. Uljana hätte gern einen Beweis gefunden, dass der Computer ihren Standort zu weit weg von der Erde angegeben hatte. Aber alle Sterne, die sie da sah, waren ihr fremd bzw. standen anders zueinander, als die wenigen Sternbilder, an die sie sich erinnern konnte.
Sarah klammerte sich an sie wie ein Koalababy. Uljana hatte nie jüngere Geschwister gehabt oder auf Kinder aufgepasst. Die Kleine bestaunte begeistert die vielen unverständlichen Anzeigen. Aber Uljana war klar, dass diese Begeisterung bald erlahmen würde. Was dann?
Ob sie sich Waffen replizieren sollte? Gegen dieses Monster, das nun auch bald munter wäre? Sie bedauerte, nur ihre Hände zu haben, um sich und Sarah zu schützen. Quatsch, versuchte sich Uljana aufzumuntern, das war ein ganz normaler Mann, der ihnen nichts tun würde. Aber schon wieder kam die Einschränkung: Wenn wir nur nicht allein mit ihm wären…
Uljana streckte sich. Sie würde die Initiative ergreifen und dem Mann sofort und ohne die ängstliche Sarah gegenübertreten.

„Wartest du hier auf mich? Es dauert nicht lange. Achte bitte auf alle Veränderungen, ja! Du brauchst nur auf diesen Uniformknopf zu drücken, wenn du mich rufen willst!“ ...

***

Zum Tagesabschluss der Blick voraus auf die "Gedichte des Tages" morgen:
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Zwischendurch ein "normales" Gedicht, so eines mit Reimen gewünscht? Na, so gnz normal auch nicht. Es wäre eines, bei dem man wählen kann, ob man es politisch auslegen will oder ganz einfach nur so zum Schulterklopfen: "Mutmach-Reime - Mit und ohne Merkel-Strophe machbar" ...
Womit ich wieder beim Haiku wäre. "Haiku Nummer 6" sollte ein Versuch sein, sich mit einem inhaltlichen Merkmal der Haikus auseinanderzusetzen: Üblicherweise beschränkt sich die Form auf Naturbilder ...

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