Slov ant Gali: Planet der Pondos (22)
... Du
brauchst nur auf diesen Uniformknopf zu drücken, wenn du mich rufen
willst!“
Wie
begeistert Sarah war! Sie stand da, als läge die Verantwortung für
den Weiterflug allein in ihren Händen! Sie würde vorerst nicht den
Raum verlassen. Dessen war sich Uljana sicher, als sie sich auf den
Weg zum Saal machte.
Vor
mehr als dreihundert Jahren war auf dem Planeten, den die Kari
Lonkkris nannten, ein Aufstand ausgebrochen. Viele Pondos kostete er
das Leben. Die Fronten blieben lange unübersichtlich. Als sich nach
mehreren Jahrzehnten für keine der Parteien ein Sieg abzeichnete,
begannen Verhandlungen über einen Vertrag, der schließlich eine für
beide gleich befriedigende wie unbefriedigende Lösung festschrieb:
Das Festland des Planeten wurde etwa in der Mitte durch ein
Hochgebirgsmassiv geteilt, das Tien-Tien. Man einigte sich darauf,
dass die Anhänger der Aufständischen, die sich Koom
nannten,
auf der einen Seite des
Gebirges siedelten, die andere Seite verblieb im Machtbereich der
Weih. Weih, das hie? soviel wie herrliche
Intelligenzwesen. Den Koom
wurde zugestanden, in ihrem Machtbereich neue Gesetze zu erlassen,
auch ihrem Namen gemäße, der übersetzt etwa etwas
in den großen Topf werfen,
aus dem alle gemeinsam
löffeln, bedeutete. Für
beide Seiten wurde eine weit gehende Abrüstung vereinbart, fliegende
Kampfmittel zum Beispiel wurden generell verboten, für die Marine
und für Forschungen umfangreiche gegenseitige Kontrollen festgelegt.
Der
einzige Landweg zwischen den beiden Gebieten war ein breites und sehr
tiefes Tal quer durch das Hochgebirgsmassiv, der Welaspalt. Als sich
die Weih aus dem Gebiet, das sie nun den Koom überlassen mussten, in
weiten Trecks zurückzogen hatten, blieben unzählige Minenfelder
zurück, über die es keine verlässlichen Aufzeichnungen gab. Dies
machte jedes massenweise Vordringen durch den Welaspalt unmöglich,
und siedeln konnten Pondos auch nicht darin – ein Paradies für
kleine Lebewesen wie die Kari. In den folgenden Jahrhunderten hielten
sich Weih und Koom an ihren Vertrag. Bald gab es kaum noch Kontakte
zwischen ihnen.
Der Weih
Breckoro aber hatte gerade seinem Präsidenten ein Konzept vorgelegt,
diesen Zustand zu beenden. Darin ging es um ein Attentat. Nach au?en
sollte es so aussehen, als gelte es der Fun-Bank. Die meisten Opfer
sollte es aber unter den Besuchern des daneben liegenden
Wollow-Stadions fordern. Die einfachen Weih sollten glauben, die Koom
hätten den Täter geschickt. Von denen wussten sie eigentlich nur,
dass sie gegen individuell geleitete Banken waren und vor
Jahrhunderten Krieg gegen die Weih geführt hatten. Natürlich
standen immer wieder Horrorgeschichten in der Zeitung.
Breckoro
hörte den Einwänden seines Präsidenten immer widerwilliger und
ungehaltener zu. Schließlich sprang er auf. Ihm reichte es. Musste
der Präsident ihm unbedingt einen Vortrag halten über die Würde,
mit der sich ein Weih als Pondo individuell entfalten konnte? ...
.***
Weiter mit den Gedichten des Tages vom Freitag:
Freuen wir uns mit Sebastian Deya: Nein er ist nicht "abgehoben". Es gibt fliegende Hunde. Aber ...
Scherz beiseite. Fahren wir lieber mit einem Liebes-Haiku fort. Das wäre dann "Haiku Nr. 7" ...
.
.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen