Dienstag, 23. Juli 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1802

.Zuerst ein Stück Prosa:

Slov ant Gali: Planet der Pondos (20)

....Kurz nachdem sie die Annäherung entdeckt hatten, hatten die Kari den Bau eines pyramidenartigen gehirnimpulsgesteuerten Sendeanlage begonnen.
„Das ist unsere Chance, unsere einzige!“ meinten die einen.
„Und wenn wir uns irren, wenn die Fremden uns nicht helfen wollen oder können oder wenn es gar keine gibt?“ wendeten andere ein.
„Dann haben wir keine mehr.“
Sie schickten noch einen kurz gefassten Abriss ihrer Geschichte mit, Texte, Sternenkarten, mathematische Aufgaben, geometrische Figuren… Was für Wesen auch immer ihre Nachricht auffingen – sie müssten Programme haben, mit denen sie die Welt verstanden. Anders könnten sie doch dort nicht fliegen. Und jeder gro?e Verstand half dem anderen, wenn der – wie jetzt die Kari – Hilfe brauchte. So dachten sie.
Geschafft. Die Botschaft war abgeschickt. Allmählich löste sich die Verbindung zwischen den vielen Einzelkörpern.




Sarah hatte die Augen geöffnet. Als Uljana den Deckel des Behälters anhob, beobachtete die Kleine jede Bewegungen und flüsterte: „Wo bin ich?“
„Es wird alles gut!“ antwortete Uljana. So hätte Debbie ihr geantwortet. Allerdings hätte sie ihr dazu noch beruhigend über den Kopf gestrichen. Davor schreckte Uljana bei dem fremden Mädchen zurück. Aber plötzlich fiel ihr etwas ein. „Hast du überhaupt schon die Massage hinter dir?“
Sarah sah sie verständnislos an.
„Also nein. Ich seh schon!“
Uljana legte die Noppenfinger an und beobachtete, wie das Gerät über den Körper des Mädchens wanderte. Sarah lie? alles mit sich geschehen. Allmählich kam Leben in ihren trüben Blick. Uljana lächelte matt, als Sarah die Muskeln anspannte und das Becken anhob. Plötzlich aber wendete sich Uljana ab und begann zu weinen. Sie wusste nicht warum. Die Tränen lie?en sich einfach nicht aufhalten. Wenigstens weinte sie tonlos. In der Uniform war nichts, womit sie sich hätte die Nase putzen können. Sie wischte mit den ?rmeln übers Gesicht und hatte sich gerade beruhigt, als Sarah wieder zu sich kam.
Jetzt strich Uljana dem Mädchen doch noch über die Stirn. „Wir kommen schon zurecht.“
„Wo ist mein Daddy?“
An einer Antwort auf diese Frage kam Uljana wohl nicht vorbei.
„Der schläft“, antwortete sie. „Der muss noch weiter schlafen. Wie alle anderen. Lass ihn!“ ...




.Als "Gedichte des Tages" werden morgen präsentiert:

Ist ein "Haiku" nun ein richtiges Gedicht? Also eines, dass nicht nur Japaner und Mitglieder der deutschen Haiku-Gesellschaft als solches anerkennen? Dicht ist es ja. Auf jeden Fall eine Form, mit der "man" mal gespielt haben sollte. Ich habe mich bei meinem Spiel auf das Grundgerüst 5-7-5 Silben für die drei Verse beschränkt. Meist fiel mir keine zwingende Überschrift ein, die ist ja auch nicht nötig, doch es entstand manch interessante "Symbiose" .... 

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