Samstag, 6. Juli 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1787



Slov ant Gali: Planet der Pondos (4)

Onja kannte das schon. Wieder der übliche Krach. Wieder war der Streit garantiert nicht ernst gemeint.
Ihr Vater Orgios hatte wie immer anfangs im Wohnzimmer im Obergeschoss faul auf seiner Matte gelegen und getan, als schliefe er. Natürlich hatte er gehört, wie Mona und Salio die Treppe hoch gestürmt waren. Natürlich ohne an ihn zu denken. Sie rissen die Tür auf, Mona erstarrte vor Schreck. Nur nicht den Vater aufwecken! Schlie?lich packte sie Salio am Arm und drängte ihn rückwärts von der Tür weg. Orgios lag noch einen Moment still. In ihm kämpfte die Freude, wie rücksichtsvoll seine Kinder waren, mit der Erwartung einer lustigen Balgerei. Aber dann hielt er es nicht mehr aus. Kurz bevor Mona und Salio die Tür zugezogen hatten, prustete er los. Im Nu schnellten die beiden Zehnjährigen wie Lo-Bälle in den abgedunkelten Raum. Nach Salios Meinung war nun nur eines zu tun: Papa bestrafen. Und zwar hart: Salio versuchte, Papas Arme festzuhalten, während Mona die eigentliche Bestrafung vornehmen sollte. Die hätte in einem ausgiebigen Abkitzeln bestanden. Das fiel Mona aber schwer. Freilich zuerst sah es so aus, als ließe sich Orgios von Salio ablenken. Mona bekam den linken Fu? zu fassen und kraulte die väterliche Fußsohle. Nun zuckte Orgios mit dem ganzen Körper. Dabei rächte es sich, dass Monas Hände noch nicht gro? genug waren, um die beiden Knöchel des Vaters zu umfassen. Schlie?lich schlug er auch noch mit dem freien Fu? aus. Er musste dabei die Arme anheben. Pech für ihn: So bot er Salio die Chance, die Finger zwischen seine Rippen zu drücken. Das Knäuel kugelte über die Matte. Bald hätte niemand mehr sagen können, wer bei wem was gemacht hatte, erst recht nicht, wer dabei lauter brüllte, quiekte und lachte. Wahrscheinlich war das Orgios mit der auffälligsten Stimme von allen.
Langsam füllte sich das Zimmer: Angelockt von dem Gebrüll öffneten zuerst Liota und Orit die Tür. Die Zwillinge waren gerade drei Jahre alt und noch sehr zurückhaltend. Sie begriffen nicht, dass mit ihrem Vater Unsinn getrieben wurde, vor allem, dass der das beabsichtigt hatte. Schlie?lich kam Onja dazu mit ihrem großen Bruder Pedo. Die beiden sahen sich kurz an, erkannten ihre Chance, stürzten sich begeistert auf den Haufen, was die beiden kleinen Mädchen als Aufforderung verstanden, nach Papas frei in die Luft ragenden wackelnden Zehen zu haschen. So merkte niemand, dass Mutter Lutara zur Tür hereinsah, dann wieder verschwand und schlie?lich mit einer riesigen Glocke zurückkam. Die schwang sie mit aller Kraft. „Ruhe! Nach einem ordentlichen Arbeitstag darf eure Mutter wohl entspannen, wenn sie wieder zu Hause ist.“

Die hellgrünen Gesichter der anderen waren übersät mit Hitzeflecken. Alle blickten betreten die Mutter an. Die aber schimpfte weiter: „Und wer ist mittendrin? Orgios! Solltest du nicht deine Erziehungswoche dazu nutzen, dass die Kinder zu Hause etwas lernen und anständige Umgangsformen annehmen? Aber was machst du? Was soll da nur aus den Kindern werden?“ ...


Der Tag rückt näher, an dem die "Terrororganisation namens CIA" (Volker Pispers) einen Pusch gegen die demokratisch gewählte Regierung Chiles durchführte. 40 Jahre ist es am 11. September diesen Jahres her, seit dieses ungesühnte internationale Verbrechen der Weltgeschichte eine Wendung zum Schlechten verpasste. Es ist nicht leicht, diesem Anlass entsprechend zu dichten. Man sollte zumindest auf bestimmte Traditionen anspielen. "Am Ozean dem Stillen" versucht das ...
Es kann natürlich sein, ich sollte in meinem "Anspruchsdenken" eine Etage runtersteigen ... mindestens ...

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