Dienstag, 30. Juli 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1809

.Slov ant Gali: Planet der Pondos (26)
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...Gut, dachte Uljana, das wäre entschieden. Hat viel zu viel Zeit gekostet. Und was weiter? Sarah hatte sich nicht gemeldet. Und dieser seltsame Monstermann musste längst wieder zu sich gekommen sein. So schlimm konnte ihr Treffer doch nicht gewesen sein. Wenn erst andere Erwachsene wach wären, könnten die sich um ihn kümmern. Aber wenn er gleich Hilfe brauchte? Sollte sie nicht wenigstens nachsehen, was mit ihm los war? Aber wie sollte sie ihm helfen?
Der Mann lag immer noch am Boden. Das war ?s dann, dachte Uljana irgendwie betrübt, da hörte sie ein deutliches Stöhnen – der Mann lebte also noch. Erleichtert näherte sie sich ihm; beugte sich über ihn.
Stabile Seitenlage. Etwas zu trinken? Uljana holte ein Glas Wasser, hob den Kopf des Mannes an, lie? ihn ein paar Schluck trinken und versuchte, ihn auf seinen Schlafplatz zu hieven. Schaffte es nicht. Er ließ es über sich ergehen. Uljana trat an die Konsole am Fu?ende. Drückte dabei versehentlich einen Knopf. Plötzlich verschwand die mit dem Sargdeckel verschlossene Frostschale in einem Schlitz in der Wand und an ihrer Stelle tauchte ein Bett auf. Das konnte sie bis zum Boden herunterfahren, und nun ließ sich der Mann leicht hineinrollen.
Bildete sie sich das nur ein? Als sie ihn, gekrümmt wie ein Embryo, ins Bett legte und mit zwei Decken zudeckte, war ihr, als lächelte er sie dankbar an. Oder grinste er? Oder verzerrte er das Gesicht vor Schmerz? Uljana sah schnell weg.
Der Computer! Die jetzige Gefahrensituation hatte sie nicht herbeigeführt, aber sie war da. Ging es hier nicht um Leben oder Tod? Wenn das kein Notfall war!
Ohne auf etwas Anderes zu achten, rannte Uljana aus dem Saal. Rein in den Fahrstuhl. Die letzten Schritte durch den Gang. In ihr Zimmer. Noch völlig au?er Atem warf sie sich auf den Sessel am Schreibtisch. Bekam die Bestätigung für ihre Identifizierung. Formulierte ganz langsam, im Sprechen die nächsten Worte suchend: „Es ist ein Notfall eingetreten. Ein schwer kranker Mann hat auf wahrscheinlich fehlerhafte Weise bei einem gro?en Teil der Passagiere den Weckvorgang eröffnet. Deren Leben hängt von meinem sofortigen Eingreifen ab. Erbitte Handlungsanweisung!“
Das klang gut.
„Keine Zugangsberechtigung zum Datenpool. Notfall liegt nicht vor. Durch Handlungsinstruktionen kann keine Lebensgefahr abgewendet werden.“
Schon wieder! Egal, was Uljana anstellte: Wer gerade im Sterben lag, war nicht zu retten. Wer jetzt aber normal auftaute, der würde auch überleben. Vorausgesetzt, dass wenigstens die logische Kontrolle des Computers noch arbeitete, bestand also für die Auftauenden keine unmittelbare Gefahr. ...
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