Dienstag, 9. Juli 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1790

1. Prosa:

Slov ant Gali: Planet der Pondos (7)

... Kinder bis sechzehn werden erst nachher von ihren Eltern geweckt. Somit siehst du als allererstes mein Gesicht. Das macht dir doch nichts aus, oder?
Von wegen! Das wäre genau das gewesen, was sie sich jetzt gewünscht hätte. Aber Debbie, die ihr immer so gern auf die Schultern klopfte (wir sind doch wie gute Freundinnen, oder? – … vielleicht weil es ihr peinlich war, eine schon so gro?e Tochter zu haben), hatte sie nicht geweckt. Natürlich gab es auch in der Kälteschlafhalle eine Akustiksteuerung für die Technik … Uljanas Gedanken verhaspelten sich. Die hatte sich ja nicht aktivieren lassen. Sollte die etwa defekt sein? Und wozu waren dann die Schaltungen an den Schaltkästen? Für den Notfall? Mit Problemen bei ihrem Erwachen hatte sie sich nicht auseinandersetzen wollen. Wozu auch? Das war Mums Sache. Nein. Die der Besatzung. Und es war wohl ausgeschlossen, dass irgendjemand sich länger als nötig hier unten aufhalten wollte.
Also war auf jeden Fall etwas nicht in Ordnung. Uljana richtete sich mit einem Ruck auf. Sah sich um. Immer noch das unveränderte Bild. Oder doch nicht: Der Deckel ihres Behälters war in der Wand verschwunden.
Uljana suchte noch einmal den Instrumentenkasten ab. Der Kontrollchip in ihrem Körper meldete fast ideale Werte an die Funktionsüberwachung. Gleichmä?ige Kurven, grün leuchtende Ziffern, kein verdächtiges Blinken, kein rot angezeigter Wert. Bei ihr war also nichts zu korrigieren.
Und bei den anderen? Noch immer rührte sich nichts, Uljana sträubte sich gegen die nahe liegendste Erklärung. Warum sollte ausgerechnet sie als ein­zige aufgeweckt worden, also der einzige lebendige Mensch auf diesem Schiff sein? Warum hatte das System nicht die Erwachsenen aufgetaut? Ein Programmfehler? Ein Defekt? Eine Katastrophe? Hätten nicht die Erwachsenen längst alles in Betrieb genom­men, und Debbie, wie angekündigt, sie hier begrü?t?
Niemand würde sich um ihren sechzehnten Geburtstag kümmern. Lichtjahre von jeder Hilfe entfernt würde sie einsam alt werden, sterben …
Ob sie es noch einmal mit der Akustiksteuerung probierte? Normalerweise müsste sich der Zentralcomputer anrufen lassen. Der konnte alle Fragen beantworten. Dazu war er da.
„Identifizierung Silberbaum Uljana. Erbitte Angaben zum Zustand von Besatzung und Passagieren!“
Stille.
„Mist!“
Uljanas Ruf verhallte. Sie versuchte, sich zu beruhigen. Eine ausgefallene akustische Kommunikation mit dem Computersystem in der untersten Ebene war natürlich noch keine Katastrophe. Aber im Moment ein denkbar schlechtes Zeichen.

Unschlüssig stand Uljana neben ihrem Schlafplatz. ...

***
2. Lyrik ("Gedichte des Tages" Nr. 2019:

Die beiden übrigen Gedichte, die nun doch keine Weihen als Liebesgedichte auf Papier im Buch "Liebe mbH" bekommen werden, sind folgende

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