Sonntag, 7. Juli 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1788

1. Prosa

Slov ant Gali: Planet der Pondos (5)
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... Die hellgrünen Gesichter der anderen waren übersät mit Hitzeflecken. Alle blickten betreten die Mutter an. Die aber schimpfte weiter: „Und wer ist mittendrin? Orgios! Solltest du nicht deine Erziehungswoche dazu nutzen, dass die Kinder zu Hause etwas lernen und anständige Umgangsformen annehmen? Aber was machst du? Was soll da nur aus den Kindern werden?“ In ihren grünen Grübchen zuckte es schon verdächtig. Plötzlich hielt auch sie es nicht aus. Sie schleuderte sich ihrer Familie entgegen. „Na wartet!“ war das letzte, was die anderen verstanden, dann übertönten unartikulierte Laute jedes Wort.
Natürlich verbündeten sich alle gegen Vater Orgios. Was den einzelnen Kindern anfangs misslungen war, gelang nun mit gemeinsamer Kraft: Jeder hielt je einen Arm oder ein Bein fest. Niemand protestierte dagegen, dass ausgerechnet Lutara am eifrigsten Klavier zwischen Orgios? Rippen spielt. Salio war schon ziemlich erschöpft, hätte das aber nie zugegeben.
Ganz unauffällig veränderte sich die Szene. Onja bemerkte es als erste. Orgios wehrte sich immer weniger heftig, und dann sah Onja den noch geschlossenen Anker zwischen den Beinen des Vaters hervorwachsen. Bald würde er sich öffnen. Onja wusste, wie glücklich es Mutter Lutara machte, wenn sie als Hafen den Augenblick des Ankerns genie?en konnte. Dabei hätten die anderen gestört. Onja gab Pedo einen Wink. Der begriff sofort. Zusammen packten sie je zwei der laut protestierenden und in der Luft rudernden Kleinen und trugen sie aus dem Zimmer. Orgios lag reglos auf seiner Matte. Er lächelte seinen Kindern hinterher. Das bemerkte Onja schon nicht mehr. Mit warmer Stimme trug sie den Kleinen Schlaflieder vor. Pedo spielte dazu auf seiner siebensaitigen Jatta. Allmählich gelang es ihnen, die jüngeren Geschwister zur Ruhe zu bringen. Von dem ahnte Orgios nur wenig. Er hörte fast gar nichts mehr, denn sein Anker lag auf Grund.
Onja fing einen bewundernden Blick ihres Bruders auf. Sie fand es ja auch umgekehrt wunderbar, so einen gro?en Bruder zu haben. Seit ihre Zitzen die sie überdeckenden Sonnenblätter gelichtet hatten, war er noch fürsorglicher zu ihr als früher. Oder lag es daran, dass sie ihn als einzige nicht ausgelacht hatte, damals, als ihm einfach so inmitten der Schulkameraden der Anker ausgefahren war? Da hatte sie sich so lange vor ihn gestellt, bis er sich wieder beruhigt hatte.
Anfangs summten die jüngeren Geschwister mit. Irgendwann fielen ihnen die Augen zu. Onja und Pedo kontrollierten, ob sie eingeschlafen waren. Es sah ganz so aus. Dann schlichen sie zur Tür vom Wohnzimmer. Lauschten. Dort grummelte es leise und gleichmä?ig.

„Sie schlafen. Ineinander!“ ...

***

.2. Lyrik - Die "Gedichte des Tages" morgen ...

Ich bin schwerfällig und verpasse mitunter das Beste. Und werde ich auf etwas hingewiesen, begreife ich es zu spät. Dabei hatte sich Brunhild Hauschild doch Mühe gegeben, zu verhindern, dass ich auch in diesem Jahr den Weltkusstag verpasse.

Zum Weltkusstag

Ein Kuss
ist ein Genuss,
ist Jungbrunnen pur,
ist Öko und Natur,
ist Schönheitskur.

Sei nicht so stur,
schau nicht zur Uhr
und küss‘ mich nur
in einer Tour
in Moll und in Dur.


Und nicht nur dieses Gedicht, sondern noch ein anderes, das angeregt durch einen meiner Schlimmericks offenbar übers Küssen hinausgedacht hatte: "Marian".
Wahrscheinlich brauche ich aber den Stachel, der noch unvermutet hintendran kommt wie beim Liebesgedicht von Gunda Jaron: "H2O speziell für dich".

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