Diesmal also von Roger Suffo eine
Rezension zu Paul Ehrhardt “Spuren im Mondstaub”
Was macht eine erzählte Geschichte
spannend?
Also bei einem SF-Roman erwartet man ja
zumindest Spannung, wenn es nicht eine sauinteressante
Gesellschaftsutopie ist. Das ist „Spuren im Mondstaub“ nicht.
Leider auch nur stellenweise spannend. Das liegt zum einen an der
Grundkonstellation. Es gibt keinen Gegner. Beim Kampf Mensch –
Natur bzw. gegen die Relikte einer fremdkulturellen Vergangenheit
erwartet der Leser von Anfang an den Sieg der Menschen. Auf die
Tricks der Katastrophenfilme verzichtet der Autor auch. Er kontruiert
zwar eine theoretisch ungeheure Bedrohung durch die unsicher werdende
Antimaterie-Lagerstätte der untergegangenen Zivilisation der
„Seleniden“ auf dem Mond, die den Erdtrabanten total zerstört
hätte. Aber es tickt eben nicht unmittelbar und niemand zweifelt,
dass die Menschen alle nötigen Informationen entschlüsseln und
verwenden können.
Den einzigen Konfliktansatz verwandelt
Ehrhardt in eine dramaturgische Sackgasse. Dass die weibliche Heldin
zu einem Menschen geht, weil sie ihn für zumindest moralisch
schuldig am Unfalltod ihres Geliebten hält, ist eine reizvolle Idee.
Dass sie sich in den verliebt, ein nicht ungewöhnliches
Handlungsmuster. Aber das Buch enthält keine Handlung, die sich aus
diesem Ansatz ableitete. Ira und Ben verhalten sich exakt so, wie sie
das auch getan hätten, wären sie aus beliebigen Gründen in ein
Forschungsteam zusammengesteckt worden.
Leider stinken auch viele SF-Ideen nach
Unsinn, nur das beispielsweise Startrek mit Märchenelementen spielt
für seine Handlung, während in diesem Buch viel Nonsens als
wissenschaftliches Forschungsergebnis vorgeführt wird. Nicht einmal
auf einigen Pathos möchte der Autor verzichten.
Dabei sind durchaus Ansätze vorhanden,
wo es hätte kribbeln können. Die Beobachtungen bei der Untersuchung
des Hohlraumes unter der Mondoberfläche beweist, dass der Autor
fantasievoll erzählen kann. Letztlich entsteht aber wieder ein
Gleichfluss, weil die Handelnden keine unterschiedlichen
Vorstellungen entwickeln, deretwegen eine Teilgruppe etwas anderes
anstrebt als die größere.
Die Menschen befinden sich in
„kommunistischen Verhältnissen“, aber in so gleichgeschalteten,
dass sie nur sehr bedingt erstrebenswert wären.
Ach, worum es geht?
Ira leitete den Aufbau eines modernen
Teleskops auf dem Mond. Gerade als sie es einer Delegation vorführen
will, um ein noch vergrößertes Unternehmen zu begründen, gibt es
ein die Anlage zerstörendes Beben. Derjenige, der dieses Beben hätte
vorhersagen können sollen, macht seine Erkundungen, denen sich Ira
als Medizinerin anschließt. Sie finden eine künstliche Megahöhle
mit Objekten einer versunkenen Zivilisation. Deren vor über 1000
Jahren verstorbenen Vertreter hatten versucht, auf irgendein Problem
hinzuweisen. Es handelt sich um ein neutralisierendes Gas, das
gewaltige Antimaterievorräte vor dem Umweltkontakt schützen soll.
Das muss in Jahrtausendabständen erneuert bzw. aktiviert werden.
Dazu müssen die Lagerstätten erst einmal gefunden werden, was über
ein Gerät zur Übertragung komplexer Eindrücke letztlich gelingt.
Die „Seleniden“ mussten vor verschlechterten Lebensbedingungen
auf die Erde fliehen, wo sie als Zwerge lebten, bis sie ausgestorben
waren. Ach ja. Der Mond bildete bis vor 30000 Jahren ein
Doppelplanetensysten mit dem Merkur …
Zum Vervollständigen von Sammlungen
nicht vernachlässigen.
Danach die Gedichte des Tages von morgen:
Manchmal empfinde ich Gedichte zu schreiben wie Bildhauerei. Zuerst braucht man ein Grundgerüst, bei dem sich Form und Aussage abzeichnen, aber eben erst einmal als Rohgerüst.
Diesmal habe ich versucht, mit zwei Vorstufen zu zeigen, wie dieses eine, dann gelb unterlegte Gedicht entstanden ist. Ich hoffte, Redundanz besiegt zu haben ...
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