.Slov ant Gali: Planet der Pondos (24)
..„Und
ohne diesen Aufwand geht es nicht?“
Breckoro
atmete auf. „…Ohne Zorn und Angst vor den nächsten Anschlägen
der Fremden denken die Pondos zu viel darüber nach, was sie das
Unternehmen kosten wird. Wir haben schon die nötigen Mittel, um die
kleinen Weih für etwas zu begeistern, an dem sie eigentlich kein
Interesse haben dürften. Sie werden sehen, bald werden alle von
ehrlichem Zorn beseelt durch den Welaspalt drängen. Den kreativ
erfolgreichen Weih werden sich riesige neue Absatzmärkte
erschlie?en. Das sind die, die ihre Wiederwahl finanzieren. Für den
Rest ist die Aktion Wahnsinn. Kein Weih wei?, wie viele Minen dort
hochgehen werden. Na und? Ist es Ihr Leben? Oder meins? Und ganz
nebenbei haben wir ein gerade ein Gerät entwickelt, mit dem
eventuell lagernde Minen aufgespürt und ferngezündet werden
könnten. Das gibt ein Feuerwerk, dass das ganze Tien-Tien-Massiv
wackeln wird.“
Der
Mittelfinger des Präsidenten tauchte in den blauen Siegellack. Dann
rollte er ihn unter dem Dokument ab, das Breckoro grinsend an sich
nahm. Nun würden die Karten des Planeten neu gezeichnet.
Die
Automatiktür öffnete sich lautlos. Uljana lie? ihren Blick
schweifen. Oh nein! Unwillkürlich hielt sie den Atem an. War das die
Möglichkeit? Der Mann mit der seltsamen Haut ging von Sarg zu Sarg
und schaltete die Weckautomatik ein! Er schwankte hin und her, als
wäre er berauscht. Wahrscheinlich durch das Wecken geschädigt.
Unberechenbar. Gefährlich.
Uljana
schluckte ihr „Neeeeein!“ herunter. Wie sollte sie auf einen
vielleicht Irren reagieren? Andererseits … wenn der Mann mehr
wusste als sie? Wenn er als Erwachsener während ihrer Abwesenheit
Zugang zum Computersystem bekommen und den Fehler, an dem sie
gescheitert war, längst behoben hatte?
Uljana
hielt den Atem an. Noch zwei Schalen und der Mann wäre bei Debbie.
Gleich würde er ihre Weckautomatik aktivieren. Und wenn er es falsch
machte? Die Mum tötete? Was sollte Uljana tun? Sie kam auf die
Schnelle zu keiner Lösung, rief nur zaghaft „Hallo!?“ um auf
sich aufmerksam zu machen.
Ganz
langsam, als bemerkte er erst jetzt, dass er nicht mehr allein im
Raum war, drehte der Mann sich um. Er war jetzt in eine Uniform
gehüllt, die seine seltsam gefärbte Haut fast überall verdeckte.
Er musste also an einem Replikator gewesen, konnte nicht völlig irre
sein. Er kam Uljana deshalb weniger unheimlich vor.
„Geh
spielen, Kind! Ich muss die Besatzung wecken“, knurrte er
abweisend. „Das ist auch für dich gut.“
Uljana
schluckte die Beleidigung herunter. Sah der Mann nicht, dass sie eher
einer Frau als einem Spielkind nahe kam? ...
..***
..Und nun zu den Gedichten des Tages von morgen:
Schade! "vom halb gefüllten fass ohne boden" ein Gedicht zu schreiben wäre meines Erachtens nur als etwas Surrealistisches, meinetwegen "Unrealistisches" lösbar. Die Idee finde ich genial. (Sie ins Gedicht umzusetzen traue ich mir nicht zu.) Sebastian Deya nimmt seine Aussage aber ernst. So bleibt die Frage, was bleiben sollte ...
Inzwischen haben vielleicht die ersten Leser ergoogelt, was Senryūs sind. Sie haben dann herausgefunden, "japanische Gedichtform", "dem Haiku verwandt", "kein Reimrhythmus, sondern 3 Verse mit 5, 7, 5 Moren", was wir hilfsweise ins Deutsche mit Sprechsilben übertragen, und "inhaltlich nicht festgelegt" (im Gegensatz zum auf Natur fixierten Haiku). "Senryū Nr. 9" behandelt die Aufgabe etwas unkonventionell durch drei sinntragende Begriffe ...
..
.
.
.
..
.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen