Slov ant Gali: Planet der Pondos (13)
... Uljana
presste mit den Händen die Lehnen des Kapitänssitzes zusammen. Was
sollte sie jetzt noch fragen, ohne gleich auf die Antwort mit der
Zugangsberechtigung zu stoßen. Ihr fiel nichts ein. Langsam aber
stutzte sie. Computerantworten hatten logisch zu sein, aber steckte
in dem, was sie bisher gehört hatte, nicht ein logischer Fehler?
Uljana richtete sich wieder auf.
„Warum
bin dann ich, Uljana Silberbaum, geweckt worden, wenn keine
Bedingungen für einen Weckvorgang erfüllt sind?“
Es
vergingen etwa zwei oder drei Sekunden, bevor die Antwort ertönte,
als hätte der Computer selbst überlegen müssen: „Disposition
inkorrekt. Uljana Silberbaum ist nicht geweckt worden. Besatzung ist
nicht geweckt worden. Niemand ist geweckt worden. Frage Warum… kann
nur bezogen auf eine Realität gestellt werden. Wecken irreal. Grund
nicht vorhanden. Frage korrigieren! …“
„Aber
ich bin doch hier!“ Das brüllte Uljana bereits verzweifelt.
Der
Computer schwieg nur kurz. Dann ertönte dieselbe monotone Stimme:
„Inkorrekt. Wahrscheinlichkeit null Komma null null vier Prozent.
Aussage korrigieren!“
„Du
hast doch meine Stimme erkannt. Also hast du mich erkannt. Ich bin
wach, also geweckt und hier, verdammt, hier…“
„Bestätigt.
Unterprogramm Stimmodulationsprüfung wurde ausgeführt. Übereinstimmung erkannt. Erklärung offen. Weckprogramm nicht
aktiviert.“
Uljana
holte tief Luft. „Programm Selbstdiagnose durchlaufen lassen!
Automatische Fehlerbehebung! Protokoll ausdrucken!“
„Programm
Selbstdiagnose gesperrt. Fehler unbekannt. Zugangsberechtigung
Protokoll Funktionsanalyse nicht vorhanden.“
Uljana
ballte ihre beiden Hände zu Fäusten, quiekte gequält und
schaukelte mit dem Oberkörper hin und her. Zum Schluss schüttelte
sie nur noch mit dem Kopf. „Fehler unbekannt…! Wozu hab ich nur
gefragt? Das war ja so was von klar.“ Zumindest wusste sie nun,
dass mehrere wesentliche Teile des Systems defekt waren. Auch die,
die ihr verraten hätten, auf welche noch Verlass war.
„Die Behauptung, in
der Unendlichkeit berührten sich Parallelen, versucht Unendliches
mit endlichen Vorstellungen (falsch) darzustellen.“
„Wir
sind die Kari. Bitte helft uns. Seit unzähligen Generationen leben
wir auf unserem Planeten und wenn er auch für anderes denkendes
Leben ungeeignet sein mag, uns gefällt er. Trotzdem gibt es in
unserer Gemeinschaft eine schleichende Katastrophe. Woher sie kommt,
haben wir noch nicht herausgefunden. Vielleicht haben wir keine Zeit
mehr dazu. ...
***
2. Gedicht des Tages" - Vorschau auf den Folgetag:
.Ist es ein schlimmes Zeichen, wenn man ein Gedicht "Dem Veteranen" widmet, einem jener aussterbenden Generation, die den Beginn der DDR und ihr Werden noch ganz aus eigenem Erleben beschreiben kann? Oder ist es ein Zeichen des eigenen Alterns??? Dazu noch der Ton ... Aber keine Sorge: Ganz abgestorben ist die Kreativität noch nicht ...
.Es wäre interessant, ob Sebastian Deya mit "vom lied der stille" andere erreicht und ob die es ihm als Sonett abnehmen ... Ich finde, man muss sich jeden Tag neu ausprobieren ...
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