Dienstag, 16. Juli 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1796

1. Prosafortsetzung:

Slov ant Gali: Planet der Pondos (13)

... Uljana presste mit den Händen die Lehnen des Kapitänssitzes zusammen. Was sollte sie jetzt noch fragen, ohne gleich auf die Antwort mit der Zugangsberechtigung zu stoßen. Ihr fiel nichts ein. Langsam aber stutzte sie. Computerantworten hatten logisch zu sein, aber steckte in dem, was sie bisher gehört hatte, nicht ein logischer Fehler? Uljana richtete sich wieder auf.
„Warum bin dann ich, Uljana Silberbaum, geweckt worden, wenn keine Bedingungen für einen Weckvorgang erfüllt sind?“
Es vergingen etwa zwei oder drei Sekunden, bevor die Antwort ertönte, als hätte der Computer selbst überlegen müssen: „Disposition inkorrekt. Uljana Silberbaum ist nicht geweckt worden. Besatzung ist nicht geweckt worden. Niemand ist geweckt worden. Frage Warum… kann nur bezogen auf eine Realität gestellt werden. Wecken irreal. Grund nicht vorhanden. Frage korrigieren! …“
„Aber ich bin doch hier!“ Das brüllte Uljana bereits verzweifelt.
Der Computer schwieg nur kurz. Dann ertönte dieselbe monotone Stimme: „Inkorrekt. Wahrscheinlichkeit null Komma null null vier Prozent. Aussage korrigieren!“
„Du hast doch meine Stimme erkannt. Also hast du mich erkannt. Ich bin wach, also geweckt und hier, verdammt, hier…“
„Bestätigt. Unterprogramm Stimmodulationsprüfung wurde ausgeführt. Übereinstimmung erkannt. Erklärung offen. Weckprogramm nicht aktiviert.“
Uljana holte tief Luft. „Programm Selbstdiagnose durchlaufen lassen! Automatische Fehlerbehebung! Protokoll ausdrucken!“
„Programm Selbstdiagnose gesperrt. Fehler unbekannt. Zugangsberechtigung Protokoll Funktionsanalyse nicht vorhanden.“
Uljana ballte ihre beiden Hände zu Fäusten, quiekte gequält und schaukelte mit dem Oberkörper hin und her. Zum Schluss schüttelte sie nur noch mit dem Kopf. „Fehler unbekannt…! Wozu hab ich nur gefragt? Das war ja so was von klar.“ Zumindest wusste sie nun, dass mehrere wesentliche Teile des Systems defekt waren. Auch die, die ihr verraten hätten, auf welche noch Verlass war.



Die Behauptung, in der Unendlichkeit berührten sich Parallelen, versucht Unendliches mit endlichen Vorstellungen (falsch) darzustellen.“




Wir sind die Kari. Bitte helft uns. Seit unzähligen Generationen leben wir auf unserem Planeten und wenn er auch für anderes denkendes Leben ungeeignet sein mag, uns gefällt er. Trotzdem gibt es in unserer Gemeinschaft eine schleichende Katastrophe. Woher sie kommt, haben wir noch nicht herausgefunden. Vielleicht haben wir keine Zeit mehr dazu. ...

***

2. Gedicht des Tages" - Vorschau auf den Folgetag:

.Ist es ein schlimmes Zeichen, wenn man ein Gedicht "Dem Veteranen" widmet, einem jener aussterbenden Generation, die den Beginn der DDR und ihr Werden noch ganz aus eigenem Erleben beschreiben kann? Oder ist es ein Zeichen des eigenen Alterns??? Dazu noch der Ton ... Aber keine Sorge: Ganz abgestorben ist die Kreativität noch nicht ...
.Es wäre interessant, ob Sebastian Deya mit "vom lied der stille" andere erreicht und ob die es ihm als Sonett abnehmen ... Ich finde, man muss sich jeden Tag neu ausprobieren ...

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