Die Sprache ist reich an bildhaften Ausdrücken. Man kann dichten mit großer Kelle daraus schöpfen. Gunda Jaron hat sich diesmal den Ausdruck "aus dem Nähkästchen plaudern" vorgenommen und ihn gleich zu einer "Trilogie vom Nähkästchen" verarbeitet. Hier Teil 1 ...
Man muss es wohl klar zugeben: Der "Gedichtpilot" ist als Gedicht ... unausgegoren ... Ihn hier zu veröffentlichen ist eher so etwas wie eine "Lizenzanmeldung": Die Idee hatte der Dichter gerade. Da lässt sich was draus machen. Aber mehr???
Bei der Prosa kann man keine Trend erkennen:
lov ant Gali / Gunda Jaron:
Ich wurde Gott (74)
... Wie
glücklich würde das ganze Volk werden. Die Saks konnten mehrere
beschämende Entwicklungsepochen der Menschheit schlicht
überspringen. Dies vor allem, weil sie die Probleme unserer
Mangelwirtschaft nie zu erleben brauchten. Dafür würde ich sorgen.
Bald verschwände das Wort Hunger aus ihrer Sprache. Keine Not, keine
Angst vor Katastrophen. Unmerklich würden sie in eine Gesellschaft
ohne Unterordnung hinübergleiten.
Schwieriger
würde es mit der Medizin sein. Anatomisch schienen die Saks zwar wie
eine Menschenabart zu sein, aber das hinderte bestimmt keine fremden
Krankheitserreger daran, mich vor noch ungelöste Probleme zu
stellen. Ich würde also sehr viele künftige Ärzte und medizinische
Betreuungskräfte ausbilden müssen.
Also
viele Untersuchungen, Daten speichern, auswerten ... Das hieß
Computertechnik. Da würde also bald auch auf mich die Frage
zukommen, wozu man rechnen können sollte, wenn man doch Geräte
hatte, die dies viel schneller und fehlerfrei schafften. Das als die
Schülernaivität, die vor der Erkenntnis stand, Rechentechnik zu
brauchen, zu entwickeln, zu verstehen, um ihr nicht hilflos
ausgeliefert zu sein.
Aber
bis dahin wäre noch viel Zeit. Ich freute mich auf die verwunderten
Gesichter staunender mit Geräten kommunizierender Kinder.
Kommunizieren, ja. Das wäre wichtig. Und so würden sie das
ausdrücken, weil sie bald begriffen haben würden, dass es viel mehr
gab, als sich nur mit demjenigen zu unterhalten, den man vor sich
sah. Das war überhaupt eine tolle Idee. Eine Art Internet. Die
Zentrale wäre hier auf der Burg, und in den Hütten würden wir
Kommunikationsplätze einrichten, über die die Mädchen hier
erreichbar wären. Ob es gut war, wenn bewegte Bilder in den Hütten
zu sehen waren, wollte ich noch nicht entscheiden, aber die Stimmen
der Kinder waren leicht zu übertragen.
Die
Sprache, verdammt! Ich wollte doch, dass die Mädchen nur meine
Sprache benutzten. Davon wieder abweichen? Nein. Erst einmal würde
gelernt, was ich wollte. Welch Wunder schwebte mir vor: Kinder, die
aus einer fast noch urzeitlichen Welt stammten, lernten bei mir mein
Erdbasic. Sie würden sich untereinander darin unterhalten, weil es
chic war und den Erwachsenen beibringen, damit die sie verstanden …
womit sich durchsetzen musste, wer der Zeit voraus war, dass die
Alten die Sprache ihrer Kinder lernen würden, um noch mitzukommen.
Ja,
ich seh es dir an. Nachher habe ich dann ja zurückgedreht, als ich
merkte, dass nichts mehr ging. Aber musst du dir nicht vorstellen,
ganz hoch fliegen zu können, um dich überhaupt vom Boden zu lösen?
Also
rechnen. Ein mit Computern gesteuertes Lernprogramm, das die Mädchen
selbst bedienen lernen würden, immer eine begrenzte Zahl von Fragen,
per Zufallsgenerator aus einem Schwierigkeitsgrad ausgewählt und so
lange wiederholt zu beantworten, bis nur noch richtige Antworten
kamen. Damit war ich entlastet von Paukerei. Das passte auch gut zu
den Räumlichkeiten der Burg. Viele kleine aufeinanderfolgende
Zimmer. Da konnten sich die Mädchen in Kleingruppen vorkämpfen, um
zum Beispiel zum Mittag zu kommen.
Ich
strotzte vor Ideen. Ach, wäre das schön gewesen, hätte ich einen
Freund gehabt, dem ich hätte vertrauen können und der mich
vielleicht etwas gebremst hätte …
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