Montag, 25. Juni 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1433

So ganz fiktiv ist der Hintergrund für das Bildmotiv bei den "Gedichten des Tages" nicht. Aber natürlich geht es zuerst einmal um Gedichte:


Zum Schluss kommt vielleicht ein echtes Buchcover dabei heraus, werden Ideen gesammelt, wachsen die Ideen zu (mindestens) einem Gedicht zusammen. Vorerst aber werden die Bildideen bzw. Ideenbilder zu einzelnen Gedichtchen. Diesmal geht es los mit "Cover 1".
Wer sich große Mühe gibt, errät sicher, wodurch sich Brunhild Hauschild zu "Goldene Sichel" inspirieren ließ. Man darf aber durchaus lächeln bei ihrer hintersinnigen Auslegung romantischer Bilder ... denn ein Schmunzeln dürfte beim Schreiben schon dagewesen sein.


An die utopische Fortsetzungsgeschichte dürfte sich jeder Leser des Journals bereits gewöhnt haben:


Slov ant Gali / Gunda Jaron:   

                Ich wurde Gott (96)


... Die Demobilisierung meiner Saks-Mädchen-Armee verlief nicht ganz so reibungslos. In ihrem Zustand wollte ich sie nicht auf ihre Zimmer lassen. Nicht nur, dass sie noch ihre wuchtigen Faschings-Untier-Kostüme trugen und grauenvoll geschminkt waren, sie stanken auch so penetrant, dass die Räume der Burg den Geruch tagelang nicht los geworden wären. Letztlich hoffte ich aber vor allem, dass ihr noch frischer Eindruck vom erfolgreichen Soldatsein möglichst schnell überdeckt würde.
In gewisser Hinsicht nahmen mir die meisten Mädchen die Entscheidung ab, mit wem ich mich zuerst beschäftigen sollte. So, wie ich sie aus dem Gleiter geladen und auf Matten zum Warten platziert hatte, so waren sie augenblicklich zusammengesunken und eingeschlafen. Sie merkten gar nicht mehr, dass ich mehrere Male neu starten und landen musste. Übrig blieb die letzte Fuhre. Da wurde der Hof nur noch von meiner Notbeleuchtung erhellt – also nicht vom Tageslicht und von den Scheinwerfern natürlich auch nicht. Zwei Mädchen krabbelten aus dem Gleiter und warfen sich zwischen die schlafenden anderen, nachdem ich ihnen erklärt hatte, dass sie nicht ungewaschen in ihre Zimmer kämen. Übrig blieben Sanja, Tschamita und ein besonders sportliches und für Saks-Verhältnisse großes Mädchen, dessen Namen ich auf Jankanna verkürzt hatte.
Hätten Menschen diese Szene von weitem beobachtet, so hätten sie vermutet, ich schleppte drei stark angetrunkene kleine Mädchen ab. Vor allem Tschamita hing mir am linken Arm und lallte lachend vor sich her: „Die ham wir aba gutt gajagt. …Wir sind Siega. … Harr Ganaral muss uns … bafödan. … Und als arstas abschminkan und … einseifan und … einschmieran und … ooooh tut das gutt …“
Das Ausziehen hatte sie bei ihrer Aufzählung vergessen. Gerade das war aber eine sehr anstrengende Tätigkeit, denn alle drei versuchten sich gegenseitig und mich mit ihren Masken zu erschrecken. Dagegen zeigten sie wenig Eigeninitiative beim Ablegen ihrer Hüllen. Schließlich duschte ich sie alle drei zusammen in einer Kabine, trug sie in ihre Betten, verabschiedete sie in den Schlaf. Dabei hauchte Tschamita: „Ich bin doch gar kein Madchan mahr. Ich bin ein siegreicha Soldat. Ich kann Waffan …“ Oh, habe ich aufgeatmet, als sie endlich mitten im Satz eingeschlafen war. ...






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