Wohl dem, der sich wie Thomas Reich, Chinesen und Gedicht-Ideen begegnend ins pralle "Nightlife" stürzen kann und will. Er kann die Früchte seines Tuns auch ernten ...
Übrigens sollte man keine Ebene der "Dichtkunst" ganz ausklammern. Immer wieder üben und sich in Form halten ist wichtig ... selbst, wenn nur ein "Artikel ohne Titel" dabei herauskommt, den man schnellstens wieder vergessen sollte. Es ist aber besser als nichts zu machen und zu warten, bis wieder was kommt (untreue Muse) ...
Wenigstens geht es mit den Fortsetzungen des Romanprojektes ohne Abstürze weiter. Oder?!
Slov ant Gali / Gunda Jaron:
Ich wurde Gott (81)
... Was
hättest denn du getan? Ich hielt dieses Wetter für eine Katastrophe
und überlegte nur, wie das Leben möglichst vieler Saks zu retten
sein könnte. Dabei dachte ich gar nicht daran, dass Ähnliches hier
in den meisten Jahren ablief. Deshalb diese „Zweitwohnungen“ in
den Berghöhlen. Die Saks gingen einfach davon aus, dass ihre
Sommerhütten zerstört werden würden. Neue zu errichten war für
sie keine große Mühe. Und in den Höhlen konnten ihnen die
schlimmsten Stürme nichts anhaben. Ganz abgesehen davon, dass sie
sich längst mit dem Tod der schwächsten Mitglieder ihrer
Gemeinschaft abgefunden hatten. Sonst hätten sie mir wohl auch nicht
so demütig ihre Mädchen überlassen. Es war ja aber nicht nur so,
dass Boden und Pflanzen ohne sehr tiefe Wurzeln weggeschwemmt wurden,
es wurde ja auch fruchtbarer Boden angeschwemmt, der nach dem Sinken
des Wasserspiegels liegen blieb. Auch dieses Sinken erfolgte relativ
abrupt. Etwas Normales für die Saks, Gewohntes seit Jahrzehnten.
Aber
wie gesagt: Ich hielt die Situation für die Grundlage eines
umfassenden Katastropheneinsatzes. Fast ununterbrochen hetzte ich die
Robbis hin und her. Manche flogen Gleiter-Einsätze, manche waren zu
Fuß unterwegs. Alle aber versuchten, die Ausgänge der Höhlen
freizulegen, die verängstigten Saks darin mit Lebensmitteln zu
versorgen, Plätze zu beräumen, auf denen die neuen Siedlungen
entstehen sollten. Wenigstens kam ich nicht auf die Idee, gleich
irdische Häuser bauen zu lassen, die wahrscheinlich allesamt in der
nächsten Winter- und Frühjahrssaison genauso zerstört worden wären
wie die leichten Eingeborenenhütten. Auch die Mädchen bekamen viel
zu tun. Immer wieder mussten sie den anderen Saks vorführen, dass
das, was meine Robbis anschleppten, wirklich essbar war.
Absurderweise
rettete mich mein Leichtsinn davor, eine echte Gefahr zu übersehen.
Wie gesagt, der Robbi, der die Überwachungskameras an den
Grenzanlagen betreut hatte, war durch den Schnee bei Wintereinbruch
sinnlos geworden. Da hatte ich ihn einfach in den Standby-Modus
versetzt. Wenn die Lage in diesen ersten Frühlingstagen nicht so
angespannt gewesen wäre, hätte ich mich dieses einen Robbis sicher
nicht sofort erinnert. So
dachte ich mir aber, ich könnte ihn ja einem der Katastrophenteams
zuordnen und eilte in den Kommandobunker
Grenze … und erstarrte.
Ein
Teil der elektronischen Augen war noch oder wieder betriebsfähig.
Der größere Teil der Anlagen war ausgefallen. Ein geschlossenes
Bild war also unmöglich. Aber zumindest zeigten mir die Monitore,
dass dort Truppen in verschiedenen Uniformen vorbeizogen, dass die
ersten Trupps längst die Grenzanlagen passiert hatten und dass es
verschiedene Waffengattungen gab. Auf einem der Bildschirme
paradierten die mir schon bekannten „Kampfelefanten“. Die meisten
Soldaten trugen Hieb- und Stichwaffen, einige Trupps verfügten über
lange Bogen, andere über etwas, was ich für Armbrüste hielt.
Auf
eine solche Idee wäre ich nie gekommen. Aber logisch war es schon:
Die hinter uns liegenden Unwetter hatten die meisten
Stromanlagen unbrauchbar gemacht. Meine wunderbare automatische
Verteidigung hatte sich als absolut unbrauchbar erwiesen. Hätte ich
nicht jenen Wachrobbi zu einem der Trupps schicken wollen, wären mir
die Angreifer erst an der Burgmauer aufgefallen.
Was
war zu tun? ...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen