Samstag, 9. Juni 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1416

Es geht auf Sonntag zu ... und die Gedichte des Tages sind wieder einmal so etwas wie ein Dialog:


Spätestens seit es die Piratenpartei gibt, ist die Freiheit des Internets groß in Mode. Moderne Linke - und wer will nicht modern sein - haben sie für sich entdeckt und machen dort "revolution, virtuell". Leider bleiben ein paar "nebensächliche" Fragen übrig ...
Ich hatte dieses Testgedicht kaum veröffentlicht, da kam schoneine Mail, dass Roger Suffo ein neues Gedicht veröffentlich habe ... und es kommt mir verdammt viel wie eine Antwort auf das meinige vor: "Klugscheißer oder Ich wollte nur mal was Wichtiges sagen".



Dazu kommt der Fortschritt beim Romanmanuskript:


Slov ant Gali / Gunda Jaron:   

                Ich wurde Gott (79)






Vorsichtig legte ich einen Arm um die links neben mir hockende Tschamita. „Was ist denn los? Was bedeutet das?“
Unsara Familian ziehan jatzt los. Wir wardan sie viele Monate nicht wiedasahan.“
Kalaspuk, so erfuhr ich später, war ein Himmelsauge. Im letzten Teil des Herbstes rückte ein „Stern“, der in Wirklichkeit der stark reflektierende Nachbarplanet Caross war, bei seiner relativen Bewegung am Himmel ins Zentrum dieses Auges. Und wenn er diesen Punkt erreicht hatte, dann wussten die Alten, es ging los. Eine lange Wanderung stand vor ihnen. Ihr Ziel seien gewaltige Höhlen. Dort brodelte warmes Wasser und dort würden die Familien die Kälte überstehen. Übrigens schienen die Alten gründliche Himmelsbeobachtungen, durch die sie sich jahreszeitlich wiederholende veränderliche Sternkonstellationen festgestellt hatten, auf irgendeine mir nicht verständliche Weise mit ihren Mythen zu verbinden. Mein Translator hatte allerdings auch keine Probleme gehabt: Er hatte den Mädchen die Ausdrücke Kiku, Leuchtkäfer und Stern ohne Mühe getrennt beigebracht.
...Und haben sie sich nicht von euch verabschiedet oder versucht, euch mitzunehmen?“
Wann langa in Grottan, viel Hungar. Viela Kinda starban. Wir abgagaban auf sichara Burg. Hier viel zu assan. Hier nicht kalt.“
Mir fehlte die Kraft, Tschamita zu verbessern. In den kommenden Monaten wären wir also vollständig miteinander allein. Aber nein. Ich nahm mir vor, die Höhlen zu finden und den Hungernden mit dem Gleiter Nahrung zu bringen …

Die Wintermonate keine einschneidenden Ereignisse. Also heute seh ich das so. Damals war natürlich vieles neu und spannend für mich. Zuerst lernte ich die Bedeutung des Wortes „einschneien“ kennen. So etwas hatte ich noch nicht erlebt. Der Übergang vom Herbst zum Winter erfolgte über Nacht. Hatte am Abend das Thermometer noch neun Grad Celsius angezeigt, waren es am folgenden Morgen zwei Grad minus. Das war aber nicht das Wichtigste. Wesentlich unangenehmer war der Schneesturm. Es war, als wären Kilometer hohe Wolkenwirbel mit Orkankraft dabei, ein ganzes Meer aus Schnee übers Land zu schleifen. Es war ausgeschlossen, sich auf dem Burghof zu bewegen. Alle Kameras fielen sofort aus. Vielleicht auch nicht und die dicke Schneeschicht hielt nur alle elektronischen Augen zu. Das Ergebnis war dasselbe. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass irgendetwas von den früheren Siedlungen der Saks noch vorhanden sein könnte. Dieses weiße Inferno dauerte drei Tage. Auf dem Burghof lagen danach 140 Zentimeter Schnee, ein Höhenmaß, das die meisten meiner Mädchen noch nicht erreicht hatten. Die Robbis hatten ganz schön zu tun, um draußen Wege anzulegen. Also Gräben sozusagen. Sie schafften das natürlich.



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