Die durch das Datum gegebene Notwendigkeit, zwei Gedichtein einen Zustand zu bringen, in dem sie vielleicht von den Mitgliedern des Friedrichshainer Autorenkreises gebilligt werden könnten, hat Vorzüge: Das Vorliegende wird noch einmal "auf die Goldwaage gelegt, um danach trotzdem als zu leicht befunden zu werden ... Auf der Reservebank, also doch noch nicht mir genügend, landete dabei "Wiederkäuer" - die vorige Testfassung schimmert noch stark durch.
Eine noch nicht vorgestellte este Testfassung ist dagegen "Linkshänder". Vielleicht wird einmal etwas Vorzeigbares daraus?
So sieht das für übermorgen geplante Programm der "Gedichte des Tages" aus. Das Manuskript des Fortsetzungsromans geht folgendermaßen weiter:
Slov ant Gali / Gunda Jaron:
Ich wurde Gott (92)
... In
diese Stille hinein schallte meine Megafonstimme: „Drei – zwei –
eins – ab!“
Sechsunddreißig
Motoren heulten fast gleichzeitig auf, alle zusätzlich
geräuschverstärkt. Eine Schallwelle bahnte sich ihren Weg durchs
offene Tor. Zum einen direkt vorwärts, und noch einmal als
Reflektion der Burg. Und genau in diesem Moment leuchteten die
Scheinwerfer auf. Meine Landwirtschaftsflotte sah nun, wohin sie zu
fahren hatte. Die einzelnen Fahrzeuge fuhren wie geplant als
„Fontäne“ zum Tor hinaus. Die ersten recht weit gerade vor und
dann links beziehungsweise rechts abbiegend, die folgenden schwärmten
schon etwas früher zu Seite aus.
Die
Scheinwerfer beleuchteten die heillose Flucht verschlafener Saks.
Dabei hatte ich die hinteren Leuchter vorübergehend wieder
abgeschaltet. Leicht geblendet hatten die Söldner dort Gelegenheit,
die Jagd der Monster im Schein der Lichtstrahlen aus dem Schutz der
Dunkelheit heraus zu verfolgen.
Ich
hatte die Mädchen instruieren müssen, Soldaten, die ihnen nicht
entflohen, zu überfahren. Diese wenigen Toten waren der Preis für
das Überleben der Massen. Egal, was die Söldner tun würden, sie
durften es nicht geordnet tun. Auf einen der Meinen kämen dann über
fünfhundert Gegner. Beabsichtigt war, den Schilderzaun regelrecht zu
zermalmen. Von ihm durfte bis Tagesanbruch nichts mehr übrig
bleiben. Alle Fahrzeuge sollten bis zum Ende der Belagererkette
fahren, dann wenden, sich vor dem Tor zu einer breiteren Kette
vereinen, die geradeaus das Stabslager anzusteuern hatte.
Soweit
ich es erkennen konnte, funktionierte das wunderbar. Das mit dem
Erkennen war allerdings so eine Sache: Ich beleuchtete nur jeweils
die Fläche, auf die die beiden Maschinenflügel gerade zusteuerten.
Damit gab ich den Belagerungssoldaten ein Fluchtziel. Tatsächlich
dauerte es nicht lange, da strebte, wer noch rennen konnte, in die
Dunkelheit.
Nun
aber wich das Verhalten der Gegner wegen eines physikalischen
Denkfehlers meinerseits vom Plan ab. Anstatt eines sinnlosen
Umherirrens fanden sich einige Offiziere, die Kommandos brüllten.
Zumindest ein paar der nach Orientierung Suchenden bemerkte sie. Ich
hatte nämlich vernachlässigt, dass Streulichtreste der Scheinwerfer
die Dunkelheit ellten, wenigstens so viel, dass die Flüchtenden
nicht gegeneinanderprallten. Es war also nicht restlos dunkel
beziehungsweise nur für die, die gerade im Scheinwerferkegel standen
oder aus ihm kamen. Nun fiel mir ein Risiko ein, das ich auf keinen
Fall eingehen durfte. Das Tor stand noch weit auf. Es war zwar
wahrscheinlich, dass der Schock über den Angriff der Nachtgespenster
den Stab vom Eingreifen abhalten würde, aber was war, wenn ein
militärisch relevanter Trupp in die ungesicherte Burg vorrückte?
Die
Robbis waren über Funksignale erreichbar. Ihnen gab ich das Kommando
zum vorzeitigen Wenden. Ich erwartete, dass die Mädchen das Manöver
ihrer Nachbarn bemerken und, wenn auch verzögert, mitmachen würden.
Entsetzt musste ich aber mit ansehen, dass die eine Hälfte der
Angriffsflotte einen Bogen fuhr und sich dann auf ihren Startpunkt zu
bewegte, während die andere stur weiterfuhr. Was sollte ich tun? ...
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