Ne, Mädels, mit mir nicht! Mich kriegt ihr nicht ins Stadion der Ballköpfigen! Mögt ihr noch so selig den Europameister bestimmt haben, der sowieso Sieger sein muss. Auch eure Hymnen reißen mich nicht hoch:
Gunda Jaron: "Wenn die bunten Fahnen wehen"
oder Brunhild Hauschild: "Daumendrücken - 2".
Und wenn ihr zehnmal "Abseits!" pfeift ... Ich forme meine Beine zu einem "lyrischen" Ooooooooo: "EMmmmmmmm 2012" ...
(Tut das gut, dass sich die Männer wenigstens NUR die Hacke vollhauen und dann Kater-Opfer sind. Hier muss ich, weil diese Rasenhüpfer nocht immer ungedämpft geblieben sind, weibliche Begeisterung ertragen. Ich armer Slov ant Gali ...)
Na, da fliehe ich lieber in die Welt der fernen Utopiewelten:
Slov ant Gali / Gunda Jaron:
Ich wurde Gott (98)
... Die
menschlichen Funktionsmechanismen waren mir, also meinem kleinen
Supercomputer, vollständig vertraut. Wenn ich einfach die Daten
unserer Physiologie ins Verhältnis setzte zu den Werten, die ich bei
den Saks ermittelt hatte und noch ermitteln würde, käme da eine
zutreffende Beschreibung der Körperfunktionen der Saks heraus? Als
Arbeitshypothese zulässig war die Annahme nach allgemeine
Auffassungen meiner Welterkenntnis unwahrscheinlich: Bei aller
Ähnlichkeit mussten andere Umweltbedingungen auch uns Menschen
unbekannte Detailanpassungen hervorbringen.
Ein
typischer Ablauf war zum Beispiel der Zyklus der Frau. Mit einer
gewissen Wahrscheinlichkeit ließ sich aus statistischen Erfahrungen
die natürliche Empfängnisphase von Menschenfrauen ermitteln. Ich
hatte jetzt schon seit Monaten Daten bei den Saks-Mädchen gesammelt,
konnte ableiten, was bei ihnen ein normaler Zyklus sein könnte …
wenn sie denn im Sinne der Erdevolution überhaupt einen hatten.
Besonderes Augenmerk hatte ich dabei natürlich auf die sieben
Mädchen gelegt, die in der Vorbereitungszeit zum Fest des neunten
Tropfens standen, die also etwas der neunten Monatsblutung
Vergleichbares hinter sich hatten, also schwanger werden konnte. Ein
Zyklus war nach meinen Beobachtungen normal 49 einheimische Tage
lang. Sollten die Belastungen der zurückliegenden drei Tage nicht
alles durcheinandergebracht haben, dann war Tschamita den vierten von
neun Tagen „warm“. Genau darauf baute mein Plan auf. Tschamita
hatte mir Einiges von „der Sache“ erzählt, obwohl sie
wahrscheinlich selbst nicht alles wusste. Zumindest verriet sie mir
aber, dass Saks-Mädchen so eine Art Fruchtbarkeitszyklus hatten und
der neunte in ihrem Leben eine besondere Rolle für die jeweilige
Gemeinschaft spielte. Sie hatte dadurch, dass ich sie verschleppt
hatte, das Fest des neunten Tropfens, so hieß das, verpasst. Sie
würde deshalb nie eine Frau werden können, wie sie mir erklärte.
Jenes
Fest gehörte nicht zu dem, was ich in meinem Dorf hatte beobachten
können. Ich versuche mich einfach daran zu erinnern, was mir
Tschamita erzählt hatte und wie.
„… Die
jüngaran Kinder sind daran nicht bateiligt. Vor ihnan spricht man
auch nicht darüba. Ich weiß salbst nur ein bisschan von meina
altaran Freundin Manat-kar-alaanjach. Das ist ganz toll. Die
Arwachsanan und Anwartar zweia Dörfa treffan sich auf einam
Fastplatz in dar Mitta. Das Madchan, für das das Fast gafeiart wird,
wahlt sich aus dan Reihan seina Vartrautan einan Mann, dar ihr die
innigstan Gaheimnissa dar Lieba macht. Das ist ihr Meista. Alla
Jungan, die gut larnan wollan, stahan danaban, um alla harum dann die
Saks dar zwei Dörfa. Wann das Madchan gut varstandan hat, holt sie
dan arstan Jungan, ob ar allas richtig nachmachen kann. Wann sie
ainan gefundan hat, dan sie bahaltan will, freuan sich alla und nach
dam Fast kommt dar Junga mit ins Dorf das Madchens.“
So
hat sie es wirklich erzählt. Ich hatte mich sehr darüber gewundert.
Nicht wegen der öffentlichen Lustbetontheit, sondern weil diese
Entscheidungsfolge in ein Matriachat gepasst hätten, die Frauen sich
aber normalerweise immer den Männern unterzuordnen hatten.
Vielleicht ein Relikt, wo sozusagen die zur Frau Gewordene letztmalig
etwas selbst entscheiden durfte?! ...
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