Dienstag, 19. Juni 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1427

Ein Alltags-Journal, also eines das mit den bevorstehenden Gedichten des Tages beginnt und mit einer weiteren Fortsetzung des SF-Romanmanuskripts endet, ist das Programm des Tages. Trotzdem viel Spaß:


Kurz und knapp: Zwei Testgedichte von Slov ant Gali, leicht kämpferisch-kritisch:


Slov ant Gali / Gunda Jaron:   

                Ich wurde Gott (90)



... Die folgenden Einweisungen der anderen Mädchen machte ich mit Tschamita zusammen. Nun trauten sich auch die meisten Anderen auf die Monstergefährte. Nach drei Tagen hatte ich eine „Landwirtschaftsflotte“. Alle beherrschten die wichtigsten Steuerkommandos Los!, Vorwärts!, Rechts!, Links!, Stoppen! … Sie übten in Linien zu fahren, die ich ihnen aufgemalt hatte. Es machte ihnen von Stunde zu Stunde mehr Spaß. Während ich ihnen zusah, mich über ihre Ohrenklappen amüsierte, dachte ich schon über das nächste Problem nach, von dem ich nicht recht wusste, ob es wirklich ein Problem war.
Meine Landwirtschaftsflotte sollte die Krieger da draußen jagen. Die mussten also über den ersten Schreck hinaus ihre Angst vor den Monsterwesen bewahren. Die Motoren ließen sich dafür künstlich lauter stellen. Was aber wäre, wenn jemand, der weiter von der herankommenden Maschine entfernt stand, in ihr ein lebendes Mädchen sitzen sähe? Selbst, wenn er nicht auf die Idee käme, dass es allein dieses Mädchen war, das das „Monster“ bewegte? Er konnte genauso gut annehmen, das Monster habe das Mädchen im Ganzen verschlungen und es müsse befreit werden.
Schließlich schilderte ich den Mädchen mein Problem. Sofort kamen die ersten Vorschläge, wie sie sich maskieren könnten, um richtig gefährlich auszusehen. Was gab das für ein Gelächter.
An diesem Abend tobten wir gemeinsam unter der Dusche herum. Fast schien der Krieg ein Kinderspiel …
Ich ahnte schon, dass der Einsatz nicht ganz so einfach sein würde. Inzwischen übten die Mädchen im Schwarm zu fahren. Auf dem Hof klappte das schon recht gut. Aber irgendetwas stimmte noch nicht. Immer wieder besichtigte ich mit meinem vierzigköpfigen „Heer“ die feindlichen Linien. Jetzt wäre es mir lieber gewesen, wenn wir eine richtige Feldschlacht hätten führen können, also einem geballten Gegner entgegentreten, dessen hintere Reihen allein durch das Zurückweichen der vorderen aufgelöst worden wären. Aber nichts deutete darauf hin, wann die Belagerer einen Angriff starten wollten. Es war auch nicht zu erkennen, wie sie sich versorgten. Eigentlich war gerade dieses geballte Nichtstun das, was am stärksten an den Nerven nagte.
Inzwischen war mir etwas Anderes klar geworden. Ich verfügte über 40 Monster, die eine Spannbreite von etwa 250 Metern abdecken konnten. Sie konnten sich auch teilen. Es blieb aber immer noch mindestens eine gegnerische Formation, die mein Heer von hinten zu Gesicht bekommen konnte, und diese verrückte Belagerungslinie war so lang, dass ein kluger Offizier genug Zeit hatte für Ausweich- und Umklammerungsmanöver. Dadurch konnte sich die Pleite des Gleiters wiederholen – nur, dass ich diesmal alle meine Kräfte eingesetzt hatte.
Für einen Moment erwog ich schon eine Ermüdungsstrategie mit alltäglichen Phots-Angriffen. Ich dachte ernsthaft darüber nach, leichte Strahler auszugeben und einfach immer wieder ein paar Gegner zu töten. Früher oder später mussten sie doch reagieren. Glücklicherweise kam mir endlich ein Einfall, mit dem garantiert niemand rechnen konnte …





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