Samstag, 23. Juni 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1431

Wieder einmal geht es in den "Gedichten des Tages" auch darum, wie Gedichte entstehen.


Es kann mit einer relativ belanglosen Kabbelei beginnen. Einer prägt einen Begriff, ein zweiter stellt fest, na, dies ist ja eine absolut neue Wortschöpfung und der Dritte fordert kategorisch: Da MUSST du aber was draus machen. Lach - Autorengruppenmitglieder unter sich. Der unschuldig geprägte Begriff war "Wortgeflügel". Hier also der Versuch, aus ihm ein Gedicht zu machen.
Sicher so auch neu, allerdings nicht spontan geboren ist "im jasagerfrost". Sind sie heiß genug die Gedichtchen?


Na, und dann folgt ganz normal eine weitere Fortsetzung zum utopischen Romanmanuskript:


Slov ant Gali / Gunda Jaron:   

                Ich wurde Gott (94)



...  Die Bilder bei Tagesanbruch gaben den Mädchen Recht. Der frühere Belagerungsring war beseitigt. Fast alle Waffen der Belagerer lagen weggeworfen und plattgewalzt am Boden. Verstreut über das weite Feld versuchten vereinzelte Offiziere, ihre Truppen zu sammeln. Der Anblick veranlasste mich zu einer spontanen Entscheidung.
Ihr wollt also noch nicht schlafen? Bitte! Dann beenden wir die Belagerung eben schon heute.“
Was ich nun vorschlug, war ziemlich tollkühn. Aber das Bild draußen legte es förmlich nahe. Sicher wäre innerhalb der nächsten drei Stunden noch keine militärische Ordnung bei unseren Gegnern eingezogen. Es war aber zu befürchten, dass bis zum Abend wieder ein – wenn auch dezimiertes – Heer die Belagerung fortsetzen würde.
„… Ihr treibt sie also weg aus der Nähe der Burg.“
Die Mädchen sollten mit den Fahrzeugen schnellstmöglich die äußerste Position am linken Ende des Burgbergs erreichen – und zwar unmittelbar an der Burgmauer am weitesten vorgeschoben und wie beim Abheben eines Spans im spitzen Winkel zur Mauer. Die am weitesten Vorgefahrenen würden dann wenden und eine breite Front bilden, die ununterbrochen alle, die noch laufen konnten, vor sich her treiben sollten, bis sie ungeordnet in Richtung Grenze flohen. Sechs von Robbis gesteuerte „Monster“ sollten wild durchs Hinterland fahren und jede Neuformierung im Ansatz stören. Natürlich dachte ich auch an das offene Tor. Ich ging allerdings davon aus, dass zu dessen Sicherung ein einzelner Mähdrescher reichte.
Die Mädchen waren begeistert. Ich schaffte es gerade noch, sie von einem kleinen Frühstück zu überzeugen. Schon ging das Tor ein zweites Mal auf.
Die Mädchen ahnten nicht, dass die Aufteilung der Fahrzeuge eine zusätzliche Funktion hatte. Ihnen hatte ich erklärt, dass wenn die Robbis zwischen ihnen verteilt waren, operative Korrekturen der Formation leichter waren. In Wirklichkeit hatte ich an die Robbis Phots ausgegeben. Ich hoffte zwar, dass die Söldner vor der Monsterkette herlaufen würden. Aber was war, wenn welche zwischen die Fahrzeuge und damit hinter die Fahrzeugkette gerieten? Wenn dies mehreren Söldnern gelang? Die würden erschossen werden müssen.
Als das Tor offen war, zeigte sich der größte Erfolg des nächtlichen Angriffs. Tausende Söldner irrten über das Feld, weil die ordnenden Standarten fehlten. Es liefen Saks durcheinander, aber keine Zeichen waren weithin sichtbar, wo sich wer hätte sammeln sollen. So erreichten die Fahrzeuge relativ schnell und ungestört die Position, von der aus sie wie ein Besen allen feindlichen Dreck vor sich hertreiben konnten. ...





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