Donnerstag, 11. Oktober 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1541

Und wieder folgt ein Ausblick auf künftige "Gedichte des Tages" und eine Fortsetzung eines utopischen Romans. Da ist nicht viel Vorrede nötig:


Nachdem ich über die Verständlichkeit eines Gedichts von Petra Namyslo gegrummelt habe, stelle ich diesmal eines vor, dessen Inhalt ganz verständlich und lieb ist ... und grummel über die Form. Wobei ... Mich stören eigentlich zwei "Eigenmächtigkeiten": einmal eine Gewalt an der Grammatik wegen des Rhythmusses ... und ein Verstoß gegen den selbst gewählten Rhythmus ... und siehe da: Die einfachste Lösung wäre wohl, ein "ein" zu löschen. Damit wäre des Rhythmus-Mangel behoben, in jene Sprach-Gewalt verwandelt ... die damit zum "stilistischen Mittel" würde ... Gedichte zu schreiben hat etwas Zauberhaftes ... Damit also zu "Katerchen und Brüderchen".
Im Wettkampf um einen Platz in der Disputantenrunde des Friedrichshainer Autorenkreises knapp gescheitert scheint trotz einiger kleine Verbesserungen die "Literaturgeschichtliche Katastrophe". Dafür hier noch einmal zur "Besichtigung ...

Slov ant Gali: Stochern im Nebel (3)

... Aber auch Rahman war stur. Er ließ sich verprügeln, ohne einen Laut von sich zu geben. Bis er es eines Nachmittags dann doch nicht mehr aushielt. Warum sollte er nicht zu ihnen gehören, zu diesen tollen Näsies? Noch dazu, wo er glaubte, etwas zu besitzen, was für die anderen interessant sein müsste?
Er stieg also wie immer zusammen mit sechs Näswerderkindern aus dem Schulbus aus, trennte sich dann aber an jenem einen schicksalsschweren Tag nicht sofort von ihnen, sondern rief: „Wartet doch mal!“
Drei Jungen und drei Mädchen sahen sich abwartend um. Mit ernstem, beinahe feierlichem Gesicht erklärte Rahman: „Ich hab was Tolles gefunden. Wenn ihr wollt, dann zeige ich euch Wundersteine, die ich auf unserer Baustelle entdeckt habe.“
Das war zu viel! „Wundersteine, son Quatsch!“ Jens tippte sich an die Stirn, „Du denkst wohl, hier ist der Kindergarten?“
„Du brauchst ja nicht mitzukommen“, verteidigte sich Rahman trotzig. „Aber wetten: Wenn du die erlebt hast, hebst du voll ab. Ganz starke Dinger, sag ich dir. Die musst du einfach gesehen haben. Ehrlich!“
„Du nervst, Junge.“ Hagen musterte ihn voll Verachtung. „Wenn du uns verarschst, dann wirst sehen: Die nächste Woche kannst du nicht ohne Kissen auf ´m Stuhl sitzen.“
„Auf einmal Arschvoll mehr oder weniger kommt´s nun auch nicht mehr an. Krieg ich sowieso alle Tage“, antwortete Rahman, und zumindest mit der letzten Behauptung hatte er Recht.
„Du nimmst den Mund ziemlich voll.“ Hardy war einen Schritt näher gekommen.
„Ich beweise es euch. Kommt heute um sieben zu meiner Hütte. Ihr werdet staunen.“ ...




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