Liebe und Gunda Jaron ... Geht das zusammen, ohne ein Aber oder wenigstens ein gewisses Heinesches Blinzeln? Wenn´s "Metaphysisch" wird werden wir es sehen ... Gehört es sich da, sie unsanft zu wecken? Eigentlich nicht, oder??? Slov ant Gali: "pour mémoire"
Der besorgte Vater in "Stochern im Nebel" findet noch lange keine Lösung seines Problems ... es dauert auch noch eine Weile, bevor er überhaupt erfasst, worin denn sein Problem besteht ...
Slov ant Gali: Stochern im Nebel (11)
... Selbst, wenn Jens in dem Moment jemand
erklärt hätte, Hornissen seien ganz liebliche Tiere, hätte er den
zur Seite geschoben und geantwortet, … aber keine Spielkameraden
für meine Töchter.
Jedenfalls schaltete er sofort auf
Dienst um. Bei Gefahr ruhig und beherrscht handeln. Die Tiere nicht
reizen. Hornissen waren angeblich normalerweise nicht aggressiv. Aber
ob die hier das wussten?
Jens´ Hand lag auf der offenen
Autotür. Er wartete. Noch immer beachtete ihn niemand. Für einen
Moment verharrte er, mit einer Gesäßecke noch auf dem Fahrersitz,
mit einem Fuß schon draußen auf dem Boden. Seine Stimme kam ihm
selbst fremd vor, als er rief: „Sina, Leo, wollt ihr euren Papa
nicht begrüßen?“
Die Zwillinge drehten sich
zeitlupenartig zu ihm um. Zumindest kam es Jens so vor. Auf ihren
Gesichtern hatte irgendein wunderschöner Traum seine Spuren
hinterlassen, von dem sie sich nicht so schnell lösen konnten –
aber dann liefen sie plötzlich auf auf ihren Vater zu, gerade so,
als wäre sie eben erwacht.
Der Hornissenschwarm folgte ihnen. Jens
schwitzte. Gleich mussten die Kinder seine Aufregung bemerken,
fragen, was los sei … Wären dann immer noch die bestachelten
Insekten hinter ihnen her und die beiden bekämen einen Schreck und
schrien und schlügen um sich, … nicht auszumalen!
Normalerweise hängten sich Sina und
Leonie zur Begrüßung sofort an Jens´ Arme. Er hätte sich dann so
lange wie ein Kettenkarussell um die eigene Achse drehen müssen, bis
er nicht mehr gekonnt hätte, und die Mädchen hätten dazu vor
Vergnügen gequietscht und gebrüllt, dass sich die Nachbarschaft
beschwert hätte, läge das Grundstück nicht so weit weg vom Dorf.
Jetzt packte Jens zuerst Leonie am Arm
und drückte sie auf die Rückbank, bekam mit der anderen Hand Sina
zu fassen, schob sie auf den Sitz neben ihre zur Seite rutschende
Schwester. Ruhig bleiben, mahnte er sich immer wieder, bleib ganz
ruhig! Bring die Kinder weg! Und bleib ruhig!
Wenigstens war noch keine Hornisse bis
in den Wagen vorgedrungen.
Für den Bruchteil einer Sekunde
verharrte er reglos in seiner vorgebeugten Stellung. Da passierte es
zum ersten Mal: Ausgerechnet in diesem Moment, als die Angst um seine
Kinder ihm fast den Atem nahm, spürte er sie, diese unvermittelt
einsetzende, unerklärlich absurde Freude. Am liebsten hätte er ein
Lied gesummt. Er schüttelte sich. Verrückt! ...
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