Wie sagt man einem Autor, dass man meint, er schoss daneben? Ehrlich am besten. Allerdings strotzt "Sonnenlos" von Thomas Reich nur so von Bildern und Unlogiken, dass man kaum weiß, wo man denn anfangen sollte, einmal abgesehen davon, dass "nachts" klein geschrieben werden sollte. Soll das eine Persiflage auf christliche Ideologie sein? Also als Paria zwischen deutschen Wohlständlern würde ich mich mit Bier und trocken Brot nicht erkennen. (Dafür, "Nachts scheint die Sonne" in Verbindung mit Michael Holm z.B. zu ergoogeln ist der Autor wohl zu jung ...)
Am besten Daumen gedrückt für den nächsten Versuch ...
Mit meinem Versuch, die klassische Form des japanischen "Tanka" zu probieren, meinte ich es natülich nicht 100 Prozent ernst. Immerhin ergibt die erste 5-7-5-Silben-Konstruktion ein "Naturbild" ... und die zweite 7-7-Silben-Strophe ... löst es auf ... Allerdings macht schon die Wortwiederholung das Ganze lehrbuchwidrig ...
Wie es im Leben so ist: Eine Sache erweist sich als unerklärlich, eine andere wird wichtiger ... aber wenn nun die eine Sache mit der anderen zusammenhängt ...?
Slov ant Gali: Stochern im Nebel (15)
... „Aber Papa, wir doch nicht!“
Also auch das nicht. Eine lange Liste
von unglaublichen und weniger unglaublichen Möglichkeiten. Eine nach
der anderen hakte Jens als unzutreffend ab. Zuletzt blieb nur eine
übrig: Er hatte im Winter den Keller aufgeräumt, in dessen
Mauerspalt das Hornissennest verborgen gewesen war. Aber was sollte
das eine mit dem anderen zu tun haben? Er war doch nicht an das Nest
herangekommen. Der seltsame Fall landete vorübergehend in der
Schublade „ungelöst“ …
Todeserwachen
Rahman hatte sich letztlich an seine
neue Umgebung Näswerder und den Trooch gewöhnt. Er wurde Spitze –
und nicht nur im Genießen von Schmachtblicken der Mädchen. Bald
schon wollten die meisten bei Klassenarbeiten in seiner Nähe sitzen,
um abzuschreiben oder seine Lösungszettel zugeschoben zu bekommen.
Warum sollte er dann nicht Medizin studieren? Klar, damit kostete er
seine Familie viel Geld und er zöge aus der gerade gewonnenen Heimat
schon wieder weg nach Berlin, aber er besänftigte seine Eltern. Er
versprach ihnen, sich nach dem Studium um eine Stelle an der
mecklenburgischen Landesklinik zu bewerben, und das war doch eine
Aussicht! Der Vater sah seinen Sohn schon als künftigen Chefarzt. Da
machte es auch nichts, als die erste Bewerbung trotz eines
hervorragenden Staatsexamens scheiterte. Rahman blieb vorerst in
seiner Studentenbude in Berlin, um seinen Doktor der Medizin zu
machen – das hoffte zumindest die Familie.
Von Rahmans Versuchen mit seiner Kugel
ahnten sie natürlich nichts. Er hatte sie während des Studiums zum
Beispiel einem künftigen Zahnarzt gezeigt. Man müsse eben,
entschied dieser überzeugt und im Vollbesitz eines nicht
unerheblichen Alkoholpegels, mittels eines Zahnbohrers ein Loch in
die Oberfläche des merkwürdigen Objekts bohren. Unglücklicherweise
machten sich beide sofort ans Werk. Die Folge dieses
„wissenschaftlichen Experiments“ war niederschmetternd. Der
Bohrer zerbrach wie die Freundschaft der beiden Studenten, als sich
abzeichnete, wie hoch der nächtliche Schaden war. Dabei hatten sie
eines trotzdem nicht geschafft: Die Oberfläche der Kugel war nicht
einmal angeritzt. Der andere Student ging Rahman von da an aus dem
Weg. ...
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