Dienstag, 23. Oktober 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1553

Was macht man, wenn ein literarischer Partner auf die Anmerkungen, die man zu seinen Gedichten innerhalb der "Gedichte des Tages" gemacht hat, nicht reagiert hatte, ein Gedicht zur Veröffentlichung anbietet, das man ... nicht empfohlen hätte? Auf anderen Blogs ist es ja schon zu finden. Herausgekommen ist bei mir die folgende "Anmoderation":


Wie sagt man einem Autor, dass man meint, er schoss daneben? Ehrlich am besten. Allerdings strotzt "Sonnenlos" von Thomas Reich nur so von Bildern und Unlogiken, dass man kaum weiß, wo man denn anfangen sollte, einmal abgesehen davon, dass "nachts" klein geschrieben werden sollte. Soll das eine Persiflage auf christliche Ideologie sein? Also als Paria zwischen deutschen Wohlständlern würde ich mich mit Bier und trocken Brot nicht erkennen. (Dafür, "Nachts scheint die Sonne" in Verbindung mit Michael Holm z.B. zu ergoogeln ist der Autor wohl zu jung ...)
Am besten Daumen gedrückt für den nächsten Versuch ...
Mit meinem Versuch, die klassische Form des japanischen "Tanka" zu probieren, meinte ich es natülich nicht 100 Prozent ernst. Immerhin ergibt die erste 5-7-5-Silben-Konstruktion ein "Naturbild" ... und die zweite 7-7-Silben-Strophe ... löst es auf ... Allerdings macht schon die Wortwiederholung das Ganze lehrbuchwidrig ...




Wie es im Leben so ist: Eine Sache erweist sich als unerklärlich, eine andere wird wichtiger ... aber wenn nun die eine Sache mit der anderen zusammenhängt ...?


Slov ant Gali: Stochern im Nebel (15)


... „Aber Papa, wir doch nicht!“
Also auch das nicht. Eine lange Liste von unglaublichen und weniger unglaublichen Möglichkeiten. Eine nach der anderen hakte Jens als unzutreffend ab. Zuletzt blieb nur eine übrig: Er hatte im Winter den Keller aufgeräumt, in dessen Mauerspalt das Hornissennest verborgen gewesen war. Aber was sollte das eine mit dem anderen zu tun haben? Er war doch nicht an das Nest herangekommen. Der seltsame Fall landete vorübergehend in der Schublade „ungelöst“ …

Todeserwachen

Rahman hatte sich letztlich an seine neue Umgebung Näswerder und den Trooch gewöhnt. Er wurde Spitze – und nicht nur im Genießen von Schmachtblicken der Mädchen. Bald schon wollten die meisten bei Klassenarbeiten in seiner Nähe sitzen, um abzuschreiben oder seine Lösungszettel zugeschoben zu bekommen. Warum sollte er dann nicht Medizin studieren? Klar, damit kostete er seine Familie viel Geld und er zöge aus der gerade gewonnenen Heimat schon wieder weg nach Berlin, aber er besänftigte seine Eltern. Er versprach ihnen, sich nach dem Studium um eine Stelle an der mecklenburgischen Landesklinik zu bewerben, und das war doch eine Aussicht! Der Vater sah seinen Sohn schon als künftigen Chefarzt. Da machte es auch nichts, als die erste Bewerbung trotz eines hervorragenden Staatsexamens scheiterte. Rahman blieb vorerst in seiner Studentenbude in Berlin, um seinen Doktor der Medizin zu machen – das hoffte zumindest die Familie.
Von Rahmans Versuchen mit seiner Kugel ahnten sie natürlich nichts. Er hatte sie während des Studiums zum Beispiel einem künftigen Zahnarzt gezeigt. Man müsse eben, entschied dieser überzeugt und im Vollbesitz eines nicht unerheblichen Alkoholpegels, mittels eines Zahnbohrers ein Loch in die Oberfläche des merkwürdigen Objekts bohren. Unglücklicherweise machten sich beide sofort ans Werk. Die Folge dieses „wissenschaftlichen Experiments“ war niederschmetternd. Der Bohrer zerbrach wie die Freundschaft der beiden Studenten, als sich abzeichnete, wie hoch der nächtliche Schaden war. Dabei hatten sie eines trotzdem nicht geschafft: Die Oberfläche der Kugel war nicht einmal angeritzt. Der andere Student ging Rahman von da an aus dem Weg. ...



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