Allein schon die grafische Gestaltung war mir ein Vergnügen bei dieser "Vampirliebe"-Idee ... aber ist sie jetzt nur verschlimmbessert?!
"... und Tschüss!" bleibt, wie es war. Ob es allerdings von anderen Scheidungsnachwürfen verschluckt werden wird, kann ich heute noch nicht sagen ...
Slov ant Gali: Stochern im Nebel (21)
... Die Zimmertür sank zusammen. Löste
sich auf. Gab dem träge fließenden Strom den Weg nach draußen frei
…
Rahman schöpfte wieder Hoffnung.
Unmengen blau funkelnder Tropfen spritzten weg auf den Flur. …
Fließt nur, fließt! Sucht euch was anderes! … Warum bildete er
sich ein, dass ein Teil dieser Misttropfen an der Mauer nagte und zu
ihm hochzuspringen versuchte? … Weg, weg!
Die Tropfen ließen ihm immer weniger
freien Raum. Scheinbar gezielt rückten sie gegen ihn vor, langsam,
aber unerbittlich. Holten sich immer mehr Brüder, Schwestern und
gefräßige Nichten, obwohl sie doch längst über den Flur hätten
abfließen können.
Rahman krallte sich mit einer Hand am
Fensterkreuz fest, mit der anderen umklammerte er noch immer seinen
Kristall. Er brüllte um Hilfe. Hoffte im nächsten Moment, dass ihn
niemand gehört hatte. Wie sollte ihm jemand helfen, ohne sich selbst
in Gefahr zu bringen. In so eine unbegreifliche Gefahr?
Ihm blieb nur eine Chance: Raus! Da
waren zwar ein paar Etagen bis unten, aber …Ja, raus hier! Draußen
…
Schon hatte Rahman das Fenster
aufgerissen. Mit einer Windbö klatschte erfrischender Regen ins
Zimmer. Dort, wo er auf die funkelnden Tropfen traf, zischte es und …
denkste: Nichts war gelöscht. Im Gegenteil! Einige jener „Tropfen“
spritzten nach oben. Erreichten Rahman. Nicht viele, aber das war
wohl egal. Er merkte es ja nicht mehr. Er hatte sich gerade etwas
nach draußen gebeugt, da begann seine Umwandlung. Als eine
Glitzerpuppe war der vorgebeugte Teil schwerer als das Beinstück.
Das ganze Ding, das einmal Rahman gewesen war, stürzte zum Fenster
hinaus. Auf dem Bürgersteig prallte es auf und zerbrach. In weitem
Halbkreis verteilten sich die Bruchstücke. Rahmans Hand am
abgebrochenen Unterarm umklammerte noch immer den Kristall und bot
sich sofort als künftiges interessantes Fundstück dar. Vielleicht
zwei Zehntelsekunden fehlten, dann hätte die ganze Puppe eine
Jahrhunderte überdauernde Festigkeit gewonnen. Wäre danach aber im
Brei verschwunden. So aber sprangen die wenigen Tropfen, die mit
abgestürzt waren, von ihrem unvollendeten Werk in unbekannte
Richtungen davon. ...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen