Slov ant Gali: Planet der Pondos (37)
.
... „Du
bist aber eine nette Nanny.“ Natürlich sah Frank Uljana nicht an
dabei. Natürlich sagte erst einmal niemand etwas. Dann aber setzte
Frank noch einmal an: „Ein Raumschiff voller Kinder, ja, danke …
Sind wir denn schon alle?“
„Ich
glaub nicht. Aber vielleicht war alles Zufall. Sollen wir denn die
anderen umbringen? Wenns schief geht?“
Frank
zögerte, seinen Gedanken auszusprechen, tat es dann aber doch: „Uli,
… Ich … wir, also wir brauchten eine richtige
Raumschiffbesatzung. Mit Leuten, die Ahnung haben von Technik, die
die richtigen Kommandos wissen, die …“
„Hast
du eine Ahnung, wie lange wir ziellos geflogen sind? Frank, wenn
einmal ein Planet auftaucht, was wei? ich …“ Uljana legte eine
Hand auf Franks Rücken. Der zuckte zusammen, und Uljana zog ihre
Hand schnell zurück. Blickte zur Seite.
„Du
meinst, wenn wir uns nicht gegenseitig erschlagen haben, werden wir
einmal alt sein und unsere Eltern warten immer noch aufs Auftauen?“
fragte Frank stockend.
„So
ungefähr.“
„Uljana?“
Frank sprang auf. „Uljana, du, ich hab dich gern.“
„Wir
müssen uns alle gern haben.“
„Uli,
so meine ich das nicht, Ich meine, wenn du mich anfasst, dann …“
„Dann
fass ich dich besser nicht mehr an!“
„Du
willst mich also nicht?“
„Frank,
…“
Was
jetzt? Uljana hätte jetzt einfach losheulen können. Konnte nicht
jemand sie einfach tröstend in die Arme schließen? Vielleicht sogar
Frank? Wie der jetzt da stand! Er hätte sich wohl doch etwas mehr
überziehen sollen. Plötzlich kam es aus ihr heraus. Sie lachte
einfach los. Sie krümmte sich, verschluckte sich dabei, hustete,
schüttelte den Kopf, lachte weiter, hob den linken Zeigefinger und
stippte in die Luft vor Franks Bauch. Der hatte sich erst beleidigt
abwenden wollen. Dann aber fing auch er an zu lachen. Minuten später
saßen beide mit hochroten Köpfen, tränenüberströmten Gesichtern
und schmerzenden Bäuchen in zwei der Schalensessel auf der Brücke.
Immer wieder versuchten sie, dem anderen in die Augen zu sehen, und
kaum, dass ihnen das gelungen war, prusteten sie von neuem los.
„Wir
sollten jetzt schlafen. Morgen suchen wir uns zehn Särge zum
Aufwecken aus.“
„Uhuuuh!
… Jungs, Uli, damit das Zahlenverhältnis stimmt?“
Uljana
zuckte mit den Achseln. „Mal sehen. Vielleicht fünf Jungs und fünf
Mädchen? Nein, ehrlich! Zicken haben wir genug. …Wollten wir nicht
endlich den Computer fragen, was hier Phase ist?“
„Haben
wir das denn nicht schon ein paar Mal probiert und blöde Antworten
bekommen? Der Computer hat ne Macke. Hast du selbst gesagt, als wir
das erste Mal zusammen saßen. Uli, lass bloß sein!“
Uljana
sah ihn lächelnd an. „Mit der Ausrede hab ich s aufgegeben. Von
dir hab ich mehr erwartet.“
Hand in
Hand verlie?en beide die Brücke. Vor Uljanas Kabine stoppten sie.
Frank versuchte, Uljana weiter mit sich mit sich zu ziehen. Die
wehrte ihn ab. „Wir haben Zeit.“ Einschlafen aber konnte sie
nachher nicht.
***
Und zu den "Gedichten des Tages" gehört eine zweite "Leseprobe" aus "Der Walhai auf dem Kirchendach":
Es war mir freigestellt, drei Gedichte aus "Der Walhai auf dem Kirchendach" auszuwählen, die hier stellvertretend für das ganze Buch stehen sollen. Da habe ich die superkurzen unberücksichtigt gelassen und thematisch zu springen. Kommen wir also zum Thema Landschaft und Urlaub. "Dorumer Elegie" von Peter Winter.
.Und mit der "Zugabe" bleiben wir beim Jahreszeitlichen:
Slov ant Gali: Senryū Nr. 46
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