Montag, 12. August 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1822

Ob der Lorbeer-Verlag wohl böse ist, wenn die Leseprobe abbricht, bevor richtig Spannendes begonnen hat? Versuchen wir´s?

Slov ant Gali: Planet der Pondos (37)
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... „Du bist aber eine nette Nanny.“ Natürlich sah Frank Uljana nicht an dabei. Natürlich sagte erst einmal niemand etwas. Dann aber setzte Frank noch einmal an: „Ein Raumschiff voller Kinder, ja, danke … Sind wir denn schon alle?“
„Ich glaub nicht. Aber vielleicht war alles Zufall. Sollen wir denn die anderen umbringen? Wenns schief geht?“
Frank zögerte, seinen Gedanken auszusprechen, tat es dann aber doch: „Uli, … Ich … wir, also wir brauchten eine richtige Raumschiffbesatzung. Mit Leuten, die Ahnung haben von Technik, die die richtigen Kommandos wissen, die …“
„Hast du eine Ahnung, wie lange wir ziellos geflogen sind? Frank, wenn einmal ein Planet auftaucht, was wei? ich …“ Uljana legte eine Hand auf Franks Rücken. Der zuckte zusammen, und Uljana zog ihre Hand schnell zurück. Blickte zur Seite.
„Du meinst, wenn wir uns nicht gegenseitig erschlagen haben, werden wir einmal alt sein und unsere Eltern warten immer noch aufs Auftauen?“ fragte Frank stockend.
„So ungefähr.“
„Uljana?“ Frank sprang auf. „Uljana, du, ich hab dich gern.“
„Wir müssen uns alle gern haben.“
„Uli, so meine ich das nicht, Ich meine, wenn du mich anfasst, dann …“
„Dann fass ich dich besser nicht mehr an!“
„Du willst mich also nicht?“
„Frank, …“
Was jetzt? Uljana hätte jetzt einfach losheulen können. Konnte nicht jemand sie einfach tröstend in die Arme schließen? Vielleicht sogar Frank? Wie der jetzt da stand! Er hätte sich wohl doch etwas mehr überziehen sollen. Plötzlich kam es aus ihr heraus. Sie lachte einfach los. Sie krümmte sich, verschluckte sich dabei, hustete, schüttelte den Kopf, lachte weiter, hob den linken Zeigefinger und stippte in die Luft vor Franks Bauch. Der hatte sich erst beleidigt abwenden wollen. Dann aber fing auch er an zu lachen. Minuten später saßen beide mit hochroten Köpfen, tränenüberströmten Gesichtern und schmerzenden Bäuchen in zwei der Schalensessel auf der Brücke. Immer wieder versuchten sie, dem anderen in die Augen zu sehen, und kaum, dass ihnen das gelungen war, prusteten sie von neuem los.
„Wir sollten jetzt schlafen. Morgen suchen wir uns zehn Särge zum Aufwecken aus.“
„Uhuuuh! … Jungs, Uli, damit das Zahlenverhältnis stimmt?“
Uljana zuckte mit den Achseln. „Mal sehen. Vielleicht fünf Jungs und fünf Mädchen? Nein, ehrlich! Zicken haben wir genug. …Wollten wir nicht endlich den Computer fragen, was hier Phase ist?“
„Haben wir das denn nicht schon ein paar Mal probiert und blöde Antworten bekommen? Der Computer hat ne Macke. Hast du selbst gesagt, als wir das erste Mal zusammen saßen. Uli, lass bloß sein!“
Uljana sah ihn lächelnd an. „Mit der Ausrede hab ich s aufgegeben. Von dir hab ich mehr erwartet.“
Hand in Hand verlie?en beide die Brücke. Vor Uljanas Kabine stoppten sie. Frank versuchte, Uljana weiter mit sich mit sich zu ziehen. Die wehrte ihn ab. „Wir haben Zeit.“ Einschlafen aber konnte sie nachher nicht.


***

Und zu den "Gedichten des Tages" gehört eine zweite "Leseprobe" aus "Der Walhai auf dem Kirchendach":

Es war mir freigestellt, drei Gedichte aus "Der Walhai auf dem Kirchendach" auszuwählen, die hier stellvertretend für das ganze Buch stehen sollen. Da habe ich die superkurzen unberücksichtigt gelassen und thematisch zu springen. Kommen wir also zum Thema Landschaft und Urlaub. "Dorumer Elegie" von Peter Winter.
.Und mit der "Zugabe" bleiben wir beim Jahreszeitlichen:

Slov ant Gali: Senryū Nr. 46




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