Sonntag, 25. August 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1834

ein weiteres prosastückchen aus dem utopischen Roman.

Slov ant Gali: Planet der Pondos (39)
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... Sie ahnten nichts Böses. Standen auf, machten sich zurecht wie immer, alberten herum, gingen zum Frühstücken ins Kasino, Uljana schob Lida vor an die Futterluke, den etwa einen Kubikmeter gro?en, nur zum Kasino hin offenen Replikatorplatz 2. Die Kleine brauchte immer die wenigste Zeit bei ihrer Frühstücksbestellung und am längsten, um ihren Teller auszulöffeln. Uljana hörte Lida sagen: „Schokoflocken, Milch ­ Schale, klein, wie immer“. Da passierte es.
Der Replikator brummte verdächtig kurz auf. Ein Tablett wurde sichtbar. Darauf ein Kännchen Wasser, drei Stücken von etwas, was wie Schrippe aussah, und ein Apfel. Lida murmelte. „Aber …“, griff nach dem Tablett und zog sich verwirrt an ihren Ecktisch zurück.
Nun war Uljana an der Reihe. Sie holte tief Luft, beugte sich etwas in die Luke, begann ihr ausgiebiges Frühstück mit Ei und vielen Früchten zu beschreiben… Sie kam nicht einmal bis zur Hälfte ihrer Bestellung, da brummte der Replikator genauso mürrisch wie zuvor und vor Uljana stand das Tablett mit Wasserkännchen, den Schrippen und dem Apfel. Uljana nahm das Tablett vom Ausgabefeld und sagte etwas lauter: „Ich wiederhole: …“ Stille. Nichts passierte.
Irritiert blieb Uljana stehen. Wartete. Sarah sagte ihren Spruch auf. Es war fast zu ahnen. Erst das Brummen, dann ein Wasserkännchen, drei Brötchen und ein Apfel. Inzwischen ging es auch an den anderen beiden Replikatoren chaotisch laut zu. „Wer soll den Mist denn fressen. Ne Mehl-Faust mit Wasser?“ Jenny schob ihr Tablett an den Rand.
Uljana hatte sich etwas gefasst. „Los, vertreiben wir uns mit dem Zeug erstmal den grö?ten Hunger. Dann sollten wir nachdenken, was wir machen können.“
Jenny knurrte nur, „So groß wird mein Hunger hoffentlich nie!“, warf eines ihrer Brötchen nach einer Blumenvase und knallte die Tür hinter sich zu.
Andy war fluchend vor dem Replikator stehen geblieben. „So ein Schei?!“
Eines der Mädchen lachte. „Pass auf, der hält das für eine Bestellung!“ Aber sonst war die Stimmung gedrückt. Nur wenige blieben bei Uljana im Kasino. Missmutig kauten sie auf ihren Wasserbrötchen herum.
In den folgenden Stunden beschäftigten sich die Mädchen und Jungen wie an den Tagen zuvor. Es war nur überall etwas stiller. Aber einige hatten schnell Hunger, und selbst bei denen, die das Frühstück gegessen hatten, meldete sich frühzeitig der Appetit auf etwas Herzhaftes. Deshalb trafen sich alle bald wieder im Kasino.
„Andy, versteck dich bloß! Die Replis mögen bestimmt keine Jungen.“ Franzi hatte das gerufen, und alle hatten gelacht. Dann kam Jenny und die anderen lie?en sie vor. Sie rief lässig in die Luke hinein: „Einmal Nudelauflauf mit Pilzen!“

Ein kurzes Brummen antwortete, und dann erschien ein Tablett mit einem Teller, darauf ein Apfel, drei Brötchen, und ein Glas Wasser. ...

***

dazu kommen die klassisch langweiligen japanischen gedichte - diesmal allerdings mit eine besonderheit.

ein Senryū kann im Gegensatz zum haiku wohl auch offen politisch sein. also versuche ich das einmal an folgenden beispielen.

Slov ant Gali: Senryū Nr. 75


Slov ant Gali: Senryū Nr. 74


Slov ant Gali: Senryū Nr. 73



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