Dienstag, 13. September 2011

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1146

Wir beginnen wie in den vergangenen Tagen mit dem SF-Fortsetzungs-Groschenroman, mit der inzwischen  35. Fortsetzung der Rohfassung von Anna Roths "Das Bienenprojekt" - wieder mit einer Doppelseite:

„Dann bleiben nur drei Erklärungen: Die erste: Jemand, von dem wir nichts wissen, hat die Daten in unserer Abwesenheit verändert. Das halte ich für wenig wahrscheinlich. Er hätte sie ja kennen und um ihre Bedeutung wissen müssen. Die zweite: Wir sind alle einer Suggestion zum Opfer gefallen. Dafür sitzen wir hier aber nicht verwirrt genug zusammen. Bleibt die dritte, dass die Bienen entweder selbst oder über jemanden, den sie dafür manipulieren konnten, die Daten frisiert haben. Ach ja … So groß ist der Unterschied zu der Variante einer Massensuggestion auch nicht. Wer anders hätte die denn auslösen sollen, wenn nicht gleichfalls diese Monsterbienen.“
„Paul, so plausibel das für uns klingen mag ... wer soll uns das glauben? Ich möchte nicht, dass mir eine Schwester in der Klapse von Lissys Entbindung berichtet.“
„Keine Sorge! Es gibt noch mehr Indizien für die Gefährlichkeit dieser Bienen.“
„Greg, Walker ...“
„Was denkst denn du, warum die Untersuchungen so schnell scheinbar abgebrochen wurden? Was sollten wir der Öffentlichkeit erzählen?“
„Wenn wir uns einig sind, dass diese Horror-Bienen so gefährlich sind, warum vernichten wir sie nicht einfach? Noch sind sie sicher im Treibhaus. Einmal Gift oder was auch immer und das Problem ist vom Tisch. Wir finden schon ein neues Forschungsthema ...“
„Wenn das immer so einfach wäre ...“ Paul machte eine kleine Sprechpause. „Manchmal braucht man halt erst Mörderbienen, um ein Mittel gegen Mörderbienen entwickeln zu können.“
„Aber ...“, rutschte mir raus, „ohne Mörderbienen brauchte man auch kein Mittel gegen sie ...“, da fielen mir die Bilder aus Iran ein. Von nun an schwieg ich. Wo war ich nur hin geraten! Noch immer war nicht klar, welches Spiel Paul spielte. Aber zumindest blitzte kurz die Idee auf, dass diese Insekten bereits eingesetzt wurden, ohne dass man sie beherrschte. Dass man sie fürchtete. Dass wir nicht nur eine Alibiforschung trieben, sondernein Mittel finden sollten, notfalls den Fluch restlos zu bannen.
„Du stell dir lieber vor, was es bedeutete, wenn uns anfangs einige von denen entwischt wären und einen eigenen Staat gegründet hätten! Damals, als wir von ihrer Gefährlichkeit nichts ahnten.Wobei wir nicht ausschließen können, dass das nicht doch geschehen ist. Wir haben sie ja nicht einzeln gezählt.“
Tja Paul ... Die Frage ist nur, ob du, als ich die Tiere noch für harmlos hielt, nicht längst um ihre Gefährlichkeit wusstest ...
Solange ich dies nicht einschätzen konnte, blieb mir nur eins: „Was also schlägst du vor?“
„Im Prinzip brauchen wir ein Mittel, um die gesamte Population dieser Wesen auszurotten.“
„So weit war ich auch schon.“ Irgendwie hatte ich das Gefühl, uns lief die Zeit davon. Wir konnten ja nicht mehrere Stunden beim Essen sitzen. „Aber wie auch immer: So lange die Biester auf ihre Umgebung einwirken können, werden sie entsprechende Experimente in ihrer Nähe nicht zulassen - zumindest nicht an Gregs Hauptrechner.“
Über Pauls Gesicht huschte ein fieses Grinsen.  

Bei den Gedichten des Tages vom 15.9. bin ich richtig lieb.
... und sei es das heiter angegangeneThema "Es wird Herbst": "Sandstrandelegie" ...

Unerschöpflich das Thema Dichter in ihrer Zeit, diesmal aus 2008:  Dichters wege

Weniger "lieb" ist das dritte Gedicht:


Der eine ist schon länger Tod
ein anderer verwest von innen
einer fickt für Geld zu Not
wieder´n Anderer  ist von Sinnen
Der eine fickt alles was geht
ichundduwurdshizophrenimnu
andrer nur gebrochen noch steht
liebe Freunde, was sag ich dazu
Ich bin schon eine Woche wach
das Paar das nun zum Streiten kam
dem ging der Teufel dann auf´s Dach
zwei Tage wach, Fläschchen Diazepam
So fuhr er alleine in den Wald
irrte mal so rum im Dunkeln
kam zurück, das Auto brannte halt
halb Tod gefunden, hört man munkeln
Sie und ich waren später dann da
bis sie das rote Licht überall sah
mit Sichtgeräten, überall das SEK
Kittchen? Klappse? Wo er wohl war
Schickte ihr am nächsten Tag ein Bild
wo er und die Ex sich so gewunden
ich rannte suchend für Stunden wie wild
sie wurde kurz vor´m Suizid gefunden
Zur Untermalung, um halb drei die Nacht
hallt durch´s Dorf ein „TOK-TOK-TOK“
wo ein Holzfäller sein Holz dann macht
während ich heulend am Bürgersteige hock
So verlaufen hier einfach 168 Stunden
gerne würde er  mich wohl schon beordern
doch selbst Teufel ist hier schwer geschunden
wenn er mich will? Soll er weiter mich fordern!

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