Donnerstag, 5. Juli 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1443

Es ist wahrscheinlich, dass sich der Text der Gedichte, die hier verlinkt sind, bei den "Gedichten des Tages" noch verändern werden. Das wäre dann ein Ergebnis kreativer Hinweise im Autorenkreis, auf die ich immer gespannt bin: 

.In meinen Friedrichshainer Autorenkreis wagte ich mit der Formal "aus drei plus eins mach eins plus eins". Drei Mahlzeit-Gedichte wurden zu dem einen "mahlzeiten". "freiheit ist immer ..." ist dagegen ein Gedicht geblieben und sich relativ ähnlich ...




Gespannt kann man auch sein, wie es in den SF-Romanprojekt weitergeht:

Slov ant Gali / Gunda Jaron:   

                Ich wurde Gott (105)


... Für das irdische Getreide sprach, dass es mit herkömmlichen Bearbeitungsmethoden in den Boden eingebracht werden konnte, sich auf der anderen Seite aber noch keine darauf spezialisierten Parasiten hatten entwickeln können. Aber den Sommer lang lief eine ständige Jagd. Viele Dörfer versuchten ihre Situation zu verheimlichen. Die ursprüngliche Zeit der Aussaat des einheimischen Getreides war verpasst worden. Das, was sie zur Saat zugeteilt bekommen hatten, hatten sie zur alltäglichen Hungerbekämpfung benutzt und meine Mannschaft, also die Robbis, sammelten so Erfahrungen, wie weit in den Spätsommer hinein noch Aussaaten möglich waren.
Solche primitiven Fragen der Versorgung zogen sich bis in den Herbst hin, mit anderen Worten bis zur Ernte beziehungsweise bis zur Hoffnung, vor dem Winter doch noch ernsten zu können, sprich in Zeiten hinein, in denen ich mich anderenfalls in Trauer eingeigelt hätte.
Für die Mädchen war das alles eine Entwicklung, die ihnen eine eigentümliche Reife aufzwang. Zum einen stellte sich heraus, dass sie bis auf zwei Waisen geworden waren. Selbst wenn sie gewollt hätten, war ihnen also der Weg zurück in ihr gewohntes Dorf versperrt. Andererseits verfügten sie bereits über die ersten Fähigkeiten, die sie von ihren ehemaligen Gemeinschaften entfremdet, sie sogar in den Augen der meisten Dörfler in Dämonen verwandelt hatte, wenn auch in solche mit anscheinend positiven Gaben.
Denjenigen unter meinen Mädchen, die schon Touren als Monsterfahrerinnen hinter sich hatten, leuchtete ein, dass einige dieser Fahrzeuge eigentlich Maschinen waren, zum Beispiel welche, die den Boden auflockern konnten. Und ein derart aufgelockerter Boden würde die Getreidesaat leichter aufnehmen. Ihr Verständnis reichte bis zu den Mähdreschern. Dass sich daran etwas drehte, was Pflanzenköpfe abriss, leuchtete ihnen ein. Sie hatten keine Hemmungen, das auch selbst praktisch auszuprobieren. Sie hatten ja schon drauf gesessen, ohne Schaden zu nehmen.
Kontakt mit anderen Dörflern kam so natürlich nicht zustande. Wir trieben unheimlichen Spuk, und es war wohl gar nicht einmal selbstverständlich, dass unsere Nahrungsmittel angenommen wurden. In gewisser Hinsicht war das Misstrauen ja nicht unberechtigt: Im weitesten Sinne erhoffte ich mir durchaus Gegenleistungen für die im wahrsten Sinne aus dem Boden (oder ehrlicher: aus dem Replikator) gestampfte Landwirtschaft …
Zum anderen blieben die Mädchen in vielerlei Weise noch Kinder. ...



 

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