Samstag, 28. Juli 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1466

Ein weiteres Aufblitzen im Testgedichtegewitter wird so angekündigt:

Es ist immer so eine Sache mit dem Können. Der eine hat´s und der Andere hätte es gerne ... Allein, das ist etwas, was man nur sehr bedingt kaufen kann. Also lasse ich ein einfaches Neidgedicht los. Allerdings ... wie man es auch dreht ... "Vergleiche hinken" und eines bin ich eben nicht: Ein "Auftragsdichter"

Das andere ist ein Kampfgewitter, bei dem sich mittelalterliche und futuristische Elemente mischen:


Slov ant Gali / Gunda Jaron:   

                Ich wurde Gott (127)


... Das Massaker, wovor ich ursprünglich zurückgeschreckt war, begann. Ausgeführt von meinen Bauern im Kampf. Auf jeden Fall waren mehr als 5000 der Belagerer gefallen, bevor es Opfer auf meiner Seite gab. Dummerweise machte das leichte Siegen meine Bauern nämlich unvorsichtig. Sie fingen an, die Schwerter zu schwingen, als wollten sie Getreideähren köpfen. Und anstatt weiter den Gegnern den ersten Schlag auf die kleinen, aber aufgeladenen Schilde aufzuzwingen, ermöglichten sie es den erfahreneren Soldaten, sich mit ihren Waffen gegen die eigentlich im Kampf Mann gegen Mann auf engem Raum gut geeigneten Kurzschwerter zu wehren. Und so traten die ersten Katastrophen auf. Beim Zusammenprall von Schwertern, bei denen die der geübten Belagerer die deutlich schwereren waren, verloren meine Männer ihre Kurzschwerter einfach aus den Händen. Ein Bild, über das sich jeder Witzfilmer gefreut hätte. Nur dass es hier wirklich um Leben und Tod ging. Einige Bauern waren wenigstens so gewandt, sich hinter ihren kleinen Schilden zu verbergen. Immer mehr gaben jedoch Körperfläche frei. Sie fielen beim nächsten Schlag.
Vom mittleren Abschnitt des Belagerungsringes aus formierten die feindlichen Offiziere ihre Truppen neu. Von meiner erhöhten Position aus beobachtete ich mehrere Einheiten, die dazu ins weite Feld auswichen. Es war nur eine Frage der Zeit, dass sie die Front meiner Bauern von der Seite her umschlangen.
Es wurde Zeit für den zweiten Ausbruch. Zuvor beorderte ich zehn der Reserverobbis mit Phots aufs Feld. Mit einer gnadenlosen ununterbrochenen Ballerei sollten sie jede Umgehung meiner Bauern verhindern. Kaum waren die durch die Öffnung in der Stadtmauer gestürmt, löste ich die zweite Zündung auf der gegenüberliegenden Seite aus.
Im Prinzip wiederholte sich all das, was bei der ersten Explosion passiert war. Nur kam die erste Sprengung wirklich überraschend. Diesmal waren die Belagerer konzentrierter und sie formierten ihre Kräfte schnell um. Das war leicht, weil mehr kampfbereite Soldaten weiter von der Stadtmauer entfernt standen. Deren Formationen hatten die Explosionen nicht aufgelöst. Nur ein paar Tausend Soldaten, die sich plötzlich ihres Schildschutzes beraubt sahen, wurden von der Welle meiner vordringenden Bauernsoldaten ungeordnet überrannt.
Die gegnerischen Offiziere erreichten eine bessere Verteidigungsposition. Mein Robbi ließ stoppen. Das sich ihm bietende Bild entsprach nicht meinem Programm. Darin war nirgends vorgesehen, mehrere Tausend Söldner anzugreifen, die Schild an Schild kampfbereit standen. In dieses Zögern hinein flogen plötzlich die ersten Steinbrocken. Die kleineren Katapulte waren leichter zu bewegen und hatten in der Ballung von Angreifern ein gutes Ziel. Und es gab Treffer und Verwirrung unter meinen ursprünglich 1500 Bauernsoldaten. Das Schlimmste aber war, dass ein Stein den Robbi traf und außer Betrieb setzte. ...



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