Samstag, 7. Juli 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1445

Die für übermorgen geplanten "Gedichte des Tages"klingen wie ein vager lyrischer Trauermarsch. Eigentlich müsste danach etwas Heiteres kommen:


Wer kennt sie nicht, die Ritzer(innen)?
Diese Menschen, die darunter leiden, dass sich innere Schmerzen so schwer in äußere verwandeln lassen - für letztere nur gäbe es wirklich helfende Therapien ...
Ritzen wir uns also mit Thomas Reichs "Friedhofsblues" ...
Und Slov ant Gali?! Ist der nicht auch "im tod geboren"?


Die Frage, ob heiter oder nicht, stellt sich bei einem SF-Romanprojekt höchstens, wenn man Adams hieße:

Slov ant Gali / Gunda Jaron:   

                Ich wurde Gott (107)


 ... Es gab aber noch etwas Anderes, was mich während der ganzen Zeit beschäftigte. Ich hatte ein beachtliches Heer von Gefährten des alten Burgherrn in die Flucht geschlagen. Für einen gewissen Zeitraum dürfte denen der Schrecken in den Gliedern stecken bleiben. Andererseits hatte ich mich in meiner Erdenzeit mit der Geschichte meiner Art beschäftigt. Dabei hatten mich die sogenannten Kreuzzüge besonders fasziniert. Praktisch hatten sich da verschiedene Interessen gegenseitig ergänzt. Obwohl, zum Teil aber gerade weil vernünftige Informationen sich fast überhaupt nicht hatten ausbreiten können, sprach sich über Tausende Kilometer Entfernung herum, wo man sich zum Kampf für etwas unwahrscheinlich Wichtiges und Gutes sammelte. Und die Aussicht, auf der einen Seite Gutes zu tun, indem man Andersartige vertrieb und tötete, auf der anderen Seite dabei auch reich zu werden, vereinte beachtliche Kriegerzahlen aus vieler Sprachen Länder. Welche Gerüchte bald über unsere Macht und unseren blühenden Reichtum in den Ländern der anderen Saks umgehen mochten, wagte ich mir nicht auszumalen. Sollte es in den Mythen dieser Völker bisher noch nichts mit Teufeln Vergleichbares gegeben haben, so wäre dies wohl nun vorbei. Ich musste einfach damit rechnen, dass in absehbarer Zeit ein wesentlich gewaltigeres Heer als das letzte mein kleines Reich angreifen würde. Ich hoffte eigentlich nur auf Aufschub wenigstens um ein Jahr oder zwei … oder drei ... Klar war auch etwas Anderes: Das neue Heer würde auf irgendeine Weise für Kämpfe mit meinen dämonischen Kräften gewappnet sein. Vielleicht nur mit Beschwörungen, vielleicht aber auch mit etwas Praktischem, wahrscheinlich mit beidem. Die Landesgrenze war einfach zu lang für eine wirklich einfache Sicherung. Ich hatte ja erlebt, dass allein Wetterunbilden mein technisches Meisterwerk außer Betrieb gesetzt hatten.
Auch wusste ich um einen wesentlichen Mangel: Die Art meiner Landung auf dem Sakur hatte mir keinen Gesamteindruck seiner Oberfläche ermöglicht. Auf der Erde hatte es verschieden große Inseln gegeben, die zu den Saksverhältnissen ähnlichen Zeiten teilweise Verbindungen miteinander, teilweise noch gar keine Verbindungen hatten, obwohl technische Mittel dazu, wenn auch schlechte, vorhanden waren. Es gab drei riesige Landmassive, von denen zwei eigentlich gut miteinander verbunden waren, das dritte nur an einer engen Stelle, die aber war viel genutzt worden. Ja, es gab sogar ein Landmassiv, zu dessen Durchquerung man Jahrzehnte gebraucht hätte. Einmal angenommen, auch hier gab es so etwas wie Inseln und Kontinente, an welcher Stelle befand sich dann der kleine mir bekannte Landstreifen? Ich war mir bisher eigentlich nur sicher, dass ich auf keiner kleinen Insel lebte und relativ wenig Menschen beieinander wohnten.
Auf eben diesem letzten Punkt baute meine Idee auf …



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