Brunhild Hauschild schrieb, sie habe die Nr. 1655 inspiriert. Sie musste unbedingt Animalisches bedichten - Bei "Jagd" werde ich aber das Gefühl nicht los, hinter der heiter-tierischen Oberfläche verbirgt sich noch eine zweite Ebene ...
.Es gibt Gedichte, die darf nicht jeder schreiben - eines wie das folgende ist zum Beispiel einem Workfechter wie mir vorbehalten:
"wer einen großen laufen lässt muss tausend kleine hängen - (loblied für die alltäglich fleißigen finanzamtsmitarbeiter)"
Vielleicht ist aber auch das SF-Romanprojekt inspirierend:
Slov ant Gali / Gunda Jaron:
Ich wurde Gott (115)
Für
mich waren fast alle Tage vollgepfropft mit kleinen und großen
Dingen. Vielleicht nur so viel, dass im nächsten
Herbst etwa 7000 Saks nach
Fredville kamen und die meisten von ihnen aus eigenem Antrieb. Wenige
auch wegen Intrigen. Zum Beispiel bekamen wir Tipps von Minderheiten,
die ihr Dorf nicht hatten verlassen dürfen. Da es dabei besonders um
die Kinder ging, schreckte ich nicht vor hartem Durchgreifen zurück.
Ich sah das als sinnvoll für alle Seiten an. Es war doch eine gute
Teilung: In der warmen Zeit lebten die Kinder in ihren Dörfern,
während der Wintermonate, der Schulzeit, in meiner Stadt.
Inzwischen
waren die meisten Provisorien überwunden. Also die Häuser waren
fertig eingerichtet, wenn auch nun nur mit Fenstern von der Größe
eines in einem Stück replizierbaren Teiles. Das Tor war fertig. Es
gab eine extra Pforte in der Art, wie sie die Burg früher gehabt
hatte. Auf der Stadtmauer konnte man entlangspazieren, ohne von
draußen beobachtet oder gar beschossen zu werden.
Nicht,
dass es keine ungelösten Probleme gegeben hätte. Dafür sorgte
schon die sehr vergrößerte Bewohnerzahl. So hatten eigentlich nur
die ersten 100 Häuser wirklich fließend warmes Wasser … und
gelegentlich wurde auch das fließende Wasser generell zum Problem,
weil Einige nicht begreifen wollten, dass sie unbedingt den Hahn
zudrehen mussten, wenn sie ihr Wasser nicht gerade zum Waschen und
Trinken nutzten. Aber man stellt doch eine Quelle auch nicht einfach
ab, argumentierten sie. Wenn sie da ist, ist sie eben da. Na, und
solche Kleinigkeiten eben.
Nach
den zwei schwersten Schneestürmen, die ich je auf diesem Planeten
erlebt hatte, sehnte ich mich allerdings schon sehr nach etwas Ruhe
und danach, die Bildung meiner Mädchen und der neuen Kinder zu
heben. Allmählich sollte das Allgemeinwissen, also das, was ich
dafür hielt, durch verschiedene Fachschulen ergänzt werden. Ich
hatte schon je eine Klasse für Agrarwissenschaft, für Technik und
für Medizin zusammen. Meine künftigen Studentinnen und Studenten
experimentierten fleißig mit eigenen Wegen der Wissensaneignung
herum – und zur Prüfungsabnahme konnte ich die Robbis einsetzen.
Aber noch stand der Schulunterricht an erster Stelle.
Ich
gebe zu, es beunruhigte mich schon ein wenig, als der für die
Überwachung der Grenzanlagen zuständige Robbi meldete, dass seine
Kommunikation ausgefallen sei. Aber bei aller Angriffslust möglicher
Nachbarn … Bei dem Wetter mussten doch noch Monate vergehen, bevor
sich ein Heer sammeln und zum Angriff führen ließ! Und ein solches
Heer hatte ja unter den Bedingungen der Saks ein fast unlösbares
Problem: Wie sollte es versorgt werden?
Ich
fühlte mich also sehr sicher.
In dem
Monat, den ich den Spätmärz getauft hatte, um
ihn in meine Vorstellungen eines Kalenderjahres einzubauen, störte
Sanja völlig unangekündigt meine Mittagsruhe. Spaziergänger auf
der Stadtmauer hätten in der Ferne etwas beobachtet, was sie für
Soldaten hielten. Das Wetter war gerade wunderbar. Bald würden die
ersten Winterstädter aufs Land hinaus ziehen. Noch war das Stadttor
aber verschlossen. Nun stürmte ich mit zwei Robbis in die
Überwachungszentrale.
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