Dienstag, 17. Juli 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1455

"Gedichte des Tages" morgen wieder einmal nur mit Testgedichten? Stimmt. Aber welchen von der heiteren Art.


Optimistisch behaupte ich einfach: Über das Subjekt des hier präsentierten Gedichtes darf ruhig geschmunzelt werden - so etwas gibt es ja heute nicht mehr: "Eine hausfrau alten schlages" ...
.Da kann man sich noch so sehr echauffieren, die sei eine "Eigentümliche Dialektik" ...



Das SF-Projekt ist insgesamt weniger "von der heiteren Art - aber es schreitet hier stetig voran:


Slov ant Gali / Gunda Jaron:   

                Ich wurde Gott (117)


... Wie gewohnt ließ ich die Robbis mit den Monstern eine breite Reihe bilden und direkt auf das Zentrum des gegnerischen Heeres zurasen. Natürlich waren die Geräuschverstärker aktiviert. Wenn die auf einen zukamen, konnte einem schon das kalte Grausen ankommen. Leider war aber auch eine lange Wegstrecke zu überwinden und damit Zeit genug für die Soldaten, sich zu formieren. Und ihre Formation gefiel mir absolut nicht. Von meinem sicheren Beobachtungspunkt aus hatte ich schon ein paar Flammen bemerkt. Nun aber …
Das neue Heer floh nicht. Als meine Kampffahrzeuge nahe genug waren, spannte die erste Reihe imposante Langbögen. Ein Hagel von Hunderten Pfeilen ging über meinen Monstern nieder. Hätten meine Mädchen drauf gesessen, wären sie tot herabgestürzt. Von den Robbis prallten die Treffer noch ab, … Die vordere Reihe der Gegner ging in die Knie zum Auflegen und Spannen … und die nachfolgende schoss ihre Pfeile ab. Die aber waren in etwas Brennendes getaucht worden.
Verstehst du meinen Schreck? Das Schlimmste, was mir passieren konnte, war, dass die Angreifer das Prinzip der Fahrzeuge durch Zufall begriffen, also dass es nur auf das Wesen ankam, das sie steuerte. Brandpfeile konnten durchaus Schaden anrichten. Bevor dies passierte, musste der Stoßtrupp aus der Gefahrenzone! Ich riskierte den psychologischen Sieg der Belagerer. So schnell, wie sie gestartet waren, ließ ich meine Robbis flüchten. Als alle unversehrt hinter der Stadtmauer in Sicherheit waren, atmete ich auf und … ahnte, dass mich hier eine andere Situation als bei der ersten Belagerung erwartete. Aber es sollte noch schlimmer kommen.

Unter den Saks in der Stadt gingen die verschiedensten Gerüchte um. Viele erfuhr ich über den Umweg über die Kinder und deren Lehrerinnen. Bisher herrschte wohl ein gewisser Fatalismus vor. „Herrscher ist Herrscher. Wenigstens haben wir noch zu essen. Vielleicht bekommen wir das auch, wenn wir keine Saat und dann keine Ernte einbringen können.“ Dann aber sprach sich herum, dass Mitglieder der eigenen Siedlungen beim Ausheben der Gräben mitarbeiteten. Sollte ich mich etwa auf kindliche Zuträger, auf Infos in Form von stiller Post verlassen? Am Ende rebellierten die Saks, ehe ich begriffen hatte, was los war. Ich entschied mich zur Offensive.
Alle Bewohner ließ ich auf dem Burghof antreten. Da er nicht ausreichte, sollten sie eben auch die angrenzenden Areale nutzen. Schon das hatte natürlich seinen Sinn. Zum ersten Mal erlebten sich die Saks hier als Masse. Dicht an dicht standen sie. Auf dem Hof, auf den Wegen. Der Blick zum Ende der eigenen Masse überall durch Nebenleute versperrt. Das minderte natürlich die Wirkung des Ausblicks nach draußen. Sich selbst hatten sie noch nie als Masse erfahren. Und plötzlich erschallte dann von verschiedenen Stellen her eine ungeheuer laute Stimme: „Brüder! Wir werden belagert. Es ist möglich, dass unsere Feinde da draußen keinen von uns am Leben lassen wollen. Es ist möglich, dass sie zuvor unser Leben schrecklich erschweren werden. Unser ganzes Land haben sie besetzt. Wahrscheinlich wird in diesem Jahr keine Ernte eingebracht. ...



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